sage: «...l'opera che egli dipinse a grottesche furono molte in
Firenze e fuori, e fra le prime che annoverano quelle della Villa
Pratolino pel Serenissimo Granduca Francesco, le facciate, e
sgraffro del Palazzo de'Giudici di Ruota, il quäl lavoro restö
ftnito a 29 di Gennaio del 1^yß...»
Schon zur Zeit Fantozzis, 1842, waren die Fresken
zerstört: «... e che fu esternamente dipinto a grottesche da Ber-
nardino Poccettinelprincipio dell'anno i^yß questi affreschi
perö, ad eccezione dell'arme medicea che si vede sopra a quella
hnestra del primo piano, che rimane a piombo della porta d'in-
gresso, furono distrutti dal tempo.« (p. 1^.) i8ß^ wurde das
Gebäude von Francesco Leoni restauriert (lt. Fantozzi, i84ß). -
Im späteren 19. Jahrhundert fanden weitere Restaurierungen
statt (lt. Limburger).
ALFr/gf.' 1 ßyß, Bernardino Poccetti (lt. Baldinucci).
Der Chronist Lapini, ein Zeitgenosse Poccettis, berichtet im
einzelnen dazu: «...Et in questo tempo (ißyß st. c.) si restaurö
e racconciö e di nuovo assai si murö e si dipinse di fuori ilpalazzo
che fu giä de'Castellani, et oggi e stanze delli Giudici di Ruota
di sopra e di sotto di notai. Del mese di marzo vi si cominciorno
dette Giudici a ragunare e dare udienza e giudicare, quali si
partirono dal Palagio del Podestä, dove si raunano gli Otto di
Guardia a Balia della nostra cittä, dov'erano stati assai tempo.
Et in detto mese di marzo et anno si cominciorno a gittare i
fondamenti delle nuove botteghe delli notai che sono in su
questa piazza, innanzi a detto palazzo verso Arno. A'di $ aprile
15 yq, vi cominciorno a tornare i notai.»
Lapini, Diario Fiorentino, ed. Corazzini 1900, p. i8ß,
s. unter »Datierung«.
Baldinucci, 1688, 111, p. 24ß, s. unter »Fresken«.
Fantozzi, Guida 1842, p. 1 $ $, s. unter »Erhaltung«.
Fantozzi, Pianta, i84ß, p.6ß.
111.Fior. 1881, p. 82: G.Carocci, Facciate dipinte dal Poccetti.
Limburger 1910, Nr. ß22: »Fresken an der Fassade von Poccetti
(ißy2), jetzt verschwunden«; s. auch unter »Besitzer«.
88 PALAZZO BENCI, FLORENZ Abb. ipß
Piazza Madonna degli Aldobrandini $
ß&M^r.'Benci; seit iyyi Cavalcanti (lt. Opere); seit 1891 Manelli-
Galilei-Riccardi (lt. Limburger).
Palast des 16. Jahrhunderts, dreieinhalb Geschosse mit
sieben Achsen (die 1. und y. Achse wohl später angefügt). Die
Hauptgeschosse sind durch einfach gekehlte Simsleisten getrennt,
auf denen die hochrechteckigen Fenster sitzen, im 1. Ober-
geschoß von relieherten, im 2. Obergeschoß von glatten Stein-
rahmen eingefaßt. Die Fenster im oberen Mezzaningeschoß sind
annähernd quadratisch, das 1. und 2., 6. und y. in späterer Zeit
verlängert. Das von profiliertem Steinrahmen eingefaßte Rund-
bogenportal in der Mittelachse ist mit der Büste Francescos I.
de' Medici auf konsolartigem Schlußstein bekrönt. Die ursprüng-
lichen Erdgeschoßfenster sind nur beiderseits des Portales erhal-
ten, an Stelle der übrigen wurden Ladentüren eingebrochen. -
Verputztes Mauer werk.
Das Erdgeschoß ist heute schmucklos. Die Ober-
geschosse sind mit Ausnahme der angefügten äußeren Achsen
durch figürliche und ornamentale Fresken geschmückt, die auf
Grund des Erhaltungszustandes keine detaillierte Beschreibung
mehr zulassen. Im 1. Obergeschoß wechseln zwischen den Fen-
stern hochrechteckige, oben und unten halbrund auskragende
Rahmen mit ovalen Rahmen, ihre Füllungen sind nicht mehr
erkennbar. Über dem mittleren Fenster in einer Kartusche das
Wappen der Benci, über dem 2. und ß. wie 5. und 6. Fenster
sitzen allegorische weibliche Figuren, paarweise einander zu-
geordnet vor Landschaften innerhalb achteckig gerahmter
Querfelder, die an den oberen Schrägen mit geflügelten weib-
lichen Grotesken in Profilansicht besetzt sind. Unter dem Ge-
sims verläuft ein Fries aus Vasen, Cartellini, Ranken u.a.
Im 2. Obergeschoß sind die Fresken sehr ruinös. In den sechs
Feldern zwischen den Fenstern sitzt zuunterst je ein Tondo,
auf dem jeweils eine allegorische Figur in hochrechteckigem,
innen leicht eingeschwungenem und von Voluten bekröntem
Rahmen steht: links neben dem 2.Fenster eine »Temperanzia«,
die eine erhobene Kanne ausgießt; neben der folgenden Figur
steht ein Schild; die Attribute der übrigen sind nicht mehr zu
erkennen. Über den Fenstern Felder mit Groteskenwerk. Die
Dekoration zwischen den Mezzaninfenstern ist nicht mehr zu
erkennen.
Die Dekoration hat durch Witterung sehr gelitten,
aber sie zeigt - wenn auch ruinös - den originalen Bestand. Von
einer Restaurierung ist nichts bekannt.
i$y5- Der Künstler wird von dem Chronisten Ago-
stino Lapini, der über die Enthüllung der ersten farbigen Fresko-
fassaden in Florenz berichtet, nicht genannt: « Et in questo 15 y $
pocchi giorni innanzi di S. Giovanni, si scoperse la prima facciata
dipinta delle case qui in Firenze, che fu quella che e nella Vigna
che e de'Nunziati artefici, e la 2^ fu quella del Mellino da Santa
Croce, dove e la storia di Perseo, dipinta medesimamente con
colori. E la ß" fu quella di Messer Simone Corsi che e vicina alla
colonna di S. Trinita, dove sono le quattro teste di nome di
grandi uomini fra quali vi e il Gran duca Cosimo de'Medici.
E la quarta fu quella che e quasi rimpetto alla chiesa di S. Friano;
la quinta della Piazza di Madonna che fu la piü bella de tutte.»
(Ed. Corazzini, 1900, p. 188.)
Firenze e fuori, e fra le prime che annoverano quelle della Villa
Pratolino pel Serenissimo Granduca Francesco, le facciate, e
sgraffro del Palazzo de'Giudici di Ruota, il quäl lavoro restö
ftnito a 29 di Gennaio del 1^yß...»
Schon zur Zeit Fantozzis, 1842, waren die Fresken
zerstört: «... e che fu esternamente dipinto a grottesche da Ber-
nardino Poccettinelprincipio dell'anno i^yß questi affreschi
perö, ad eccezione dell'arme medicea che si vede sopra a quella
hnestra del primo piano, che rimane a piombo della porta d'in-
gresso, furono distrutti dal tempo.« (p. 1^.) i8ß^ wurde das
Gebäude von Francesco Leoni restauriert (lt. Fantozzi, i84ß). -
Im späteren 19. Jahrhundert fanden weitere Restaurierungen
statt (lt. Limburger).
ALFr/gf.' 1 ßyß, Bernardino Poccetti (lt. Baldinucci).
Der Chronist Lapini, ein Zeitgenosse Poccettis, berichtet im
einzelnen dazu: «...Et in questo tempo (ißyß st. c.) si restaurö
e racconciö e di nuovo assai si murö e si dipinse di fuori ilpalazzo
che fu giä de'Castellani, et oggi e stanze delli Giudici di Ruota
di sopra e di sotto di notai. Del mese di marzo vi si cominciorno
dette Giudici a ragunare e dare udienza e giudicare, quali si
partirono dal Palagio del Podestä, dove si raunano gli Otto di
Guardia a Balia della nostra cittä, dov'erano stati assai tempo.
Et in detto mese di marzo et anno si cominciorno a gittare i
fondamenti delle nuove botteghe delli notai che sono in su
questa piazza, innanzi a detto palazzo verso Arno. A'di $ aprile
15 yq, vi cominciorno a tornare i notai.»
Lapini, Diario Fiorentino, ed. Corazzini 1900, p. i8ß,
s. unter »Datierung«.
Baldinucci, 1688, 111, p. 24ß, s. unter »Fresken«.
Fantozzi, Guida 1842, p. 1 $ $, s. unter »Erhaltung«.
Fantozzi, Pianta, i84ß, p.6ß.
111.Fior. 1881, p. 82: G.Carocci, Facciate dipinte dal Poccetti.
Limburger 1910, Nr. ß22: »Fresken an der Fassade von Poccetti
(ißy2), jetzt verschwunden«; s. auch unter »Besitzer«.
88 PALAZZO BENCI, FLORENZ Abb. ipß
Piazza Madonna degli Aldobrandini $
ß&M^r.'Benci; seit iyyi Cavalcanti (lt. Opere); seit 1891 Manelli-
Galilei-Riccardi (lt. Limburger).
Palast des 16. Jahrhunderts, dreieinhalb Geschosse mit
sieben Achsen (die 1. und y. Achse wohl später angefügt). Die
Hauptgeschosse sind durch einfach gekehlte Simsleisten getrennt,
auf denen die hochrechteckigen Fenster sitzen, im 1. Ober-
geschoß von relieherten, im 2. Obergeschoß von glatten Stein-
rahmen eingefaßt. Die Fenster im oberen Mezzaningeschoß sind
annähernd quadratisch, das 1. und 2., 6. und y. in späterer Zeit
verlängert. Das von profiliertem Steinrahmen eingefaßte Rund-
bogenportal in der Mittelachse ist mit der Büste Francescos I.
de' Medici auf konsolartigem Schlußstein bekrönt. Die ursprüng-
lichen Erdgeschoßfenster sind nur beiderseits des Portales erhal-
ten, an Stelle der übrigen wurden Ladentüren eingebrochen. -
Verputztes Mauer werk.
Das Erdgeschoß ist heute schmucklos. Die Ober-
geschosse sind mit Ausnahme der angefügten äußeren Achsen
durch figürliche und ornamentale Fresken geschmückt, die auf
Grund des Erhaltungszustandes keine detaillierte Beschreibung
mehr zulassen. Im 1. Obergeschoß wechseln zwischen den Fen-
stern hochrechteckige, oben und unten halbrund auskragende
Rahmen mit ovalen Rahmen, ihre Füllungen sind nicht mehr
erkennbar. Über dem mittleren Fenster in einer Kartusche das
Wappen der Benci, über dem 2. und ß. wie 5. und 6. Fenster
sitzen allegorische weibliche Figuren, paarweise einander zu-
geordnet vor Landschaften innerhalb achteckig gerahmter
Querfelder, die an den oberen Schrägen mit geflügelten weib-
lichen Grotesken in Profilansicht besetzt sind. Unter dem Ge-
sims verläuft ein Fries aus Vasen, Cartellini, Ranken u.a.
Im 2. Obergeschoß sind die Fresken sehr ruinös. In den sechs
Feldern zwischen den Fenstern sitzt zuunterst je ein Tondo,
auf dem jeweils eine allegorische Figur in hochrechteckigem,
innen leicht eingeschwungenem und von Voluten bekröntem
Rahmen steht: links neben dem 2.Fenster eine »Temperanzia«,
die eine erhobene Kanne ausgießt; neben der folgenden Figur
steht ein Schild; die Attribute der übrigen sind nicht mehr zu
erkennen. Über den Fenstern Felder mit Groteskenwerk. Die
Dekoration zwischen den Mezzaninfenstern ist nicht mehr zu
erkennen.
Die Dekoration hat durch Witterung sehr gelitten,
aber sie zeigt - wenn auch ruinös - den originalen Bestand. Von
einer Restaurierung ist nichts bekannt.
i$y5- Der Künstler wird von dem Chronisten Ago-
stino Lapini, der über die Enthüllung der ersten farbigen Fresko-
fassaden in Florenz berichtet, nicht genannt: « Et in questo 15 y $
pocchi giorni innanzi di S. Giovanni, si scoperse la prima facciata
dipinta delle case qui in Firenze, che fu quella che e nella Vigna
che e de'Nunziati artefici, e la 2^ fu quella del Mellino da Santa
Croce, dove e la storia di Perseo, dipinta medesimamente con
colori. E la ß" fu quella di Messer Simone Corsi che e vicina alla
colonna di S. Trinita, dove sono le quattro teste di nome di
grandi uomini fra quali vi e il Gran duca Cosimo de'Medici.
E la quarta fu quella che e quasi rimpetto alla chiesa di S. Friano;
la quinta della Piazza di Madonna che fu la piü bella de tutte.»
(Ed. Corazzini, 1900, p. 188.)