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erfand, von derjenigen unterschieden, die ek such-
te! Er siche gar bald, daß, wenn man dasjenige
abzieht, was die Einbildung der Wahrheit geliehen
hatte, viel weniger übrig blieb, als man abgezogen
halte: die Liebe schien ihm saft der Gleichgültigkeit
und ihre Ergötzlichkeiten dein Verdruß ähnlich za
seyn. Ebe er geliebt hatte, so schien er schon den-
jenigen Ecke! und diejenige Sättigung, die sonst
auf den Mtsbrauch des Genusses folget, empfunden
zu haben. Unterdessen konnre er sich nicht ent-
schlüsselt, demjenigen zu entsagen, was er so sehe
verlangt harte: jede Schöne, welcher er begegnete,
schien allezeit diejenige zu seyn, welche die Liebe
ihm bestimmte: und allezeit betrogen und niemals
aus seinem Irrthum gerissen, lief er ohne Unterlaß
Nach seiner erdichteten Einbildung»
Versteux beklagte um so viel mehr das Unglück
feines Sohnes, jemehr er selbst die unschuldige
Ursache desselben war. Er war es, der, ohne es
zu wollen, den Saamen dieser unglücklichen Leiden-
schaft in sein Her; gestreut halte. Seine väterliche
Zärtlichkeit machte, daß er verschiedenemal ver-
suchte, ihn daraus zu reissen: aber seine vernünf-
tige Vorstellungen und seine Bitten selbst waren
vergebens: Sainclair verzehrte seine Jugend durch
das Verlängert und durch das Unvermögen zu
lieben. . "
Nachdem Versteux aste gewöhnlichen Hülfs-
mittel um seinen Sohn zu heilen, welcher, so zu
sagen, in die Liebe verliebt war, erschöpfet hatte r
 
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