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Imbert, Barthélemy; Gutsch, Christian Friedrich [Bearb.]
Morgenzeitvertreib, oder kleine Erzählungen (2. Bändchen) — Breslau und Leipzig: bey Christian Friedrich Gutsch, 1784 [VD18 90795121]

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https://doi.org/10.11588/diglit.50529#0133
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Nachbarin, die von der Verurcheilung des Vag-
morin etwas wüste, seiner Empfindlichkeit aber
durch ein ausdrückliches Gestandniß nicht wehckhun
wollte, sagte einmal zu ihm: Höre, mein liebet
Michael . . .ich glaube, dein Vater ist nicht
todt!— Ich glaube es auch, antwortete er. —
Wir körmen uns ohne seine Einwilligung nicht ver-
heirachen; er muß mit auf unserer Hochzeit seyu.
— Ach wenn das geschehen könnte! das wäre
eine doppelte Hochzeit, für meine Mutter, und für
mich! - - Unternimm es, ihn aufzusuchen,
durchreise Frankreich. — Aber, dann müste ich
dich ja verlassen. — Was thut das? reise du
nur, mein lieber Michael; bey der Treue eines
ehrlichen Mädchens verspreche ich die, deine Zug-
rückkunft zu erwarten. — Um uns dies noch
mehr zu versichern, meine liebe Suzon, so komm
mit mir nach Saint-Germain l'Auxerrois, da
wollen wir eine Messe für uns lesen lassen, und
dabey diese Versicherung - wiederholen. — Ich
bins zufrieden. — Es geschähe. Als sie aus
der Messe zurück kamen, war Michael Vaumorin
noch einmal so vergnügt, als vorher, und machte
gleich Anstalten -zu seiner Reise. — Eins beun-
ruhigt mich noch, sagte er, ich weiß nicht, wo ich
anfangen soll. Ich weiß ja nicht, in welcher
Provinz mein Vater ist: ich kann sie vielleicht alle
erst durchreisen, ehe ich ihn finde. Sage du mir,
welchen Weg ich gehen soll. — Ich weiß es
nicht. Wir wollen es überlegen. — Nein, mein
lieber Michael, wir wollen cs lieber aufs Loos an-
I z kommen
 
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