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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 18.1907

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Hillig, Hugo: Die Entwicklung des Anstrichs, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.7501#0082
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DIE ENTWICKLUNG DES ANSTRICHS.

Von Hugo H i 11 i g.

(Schluss aus dem Januar-Heft.)

Die Abbildung zeigt eine charakteristische, wenn
auch alle Eigentümlichkeiten der Technik
nicht erschöpfende Probe dieser Art dekorativen
Anstrichs. Es ist bei diesem Flächendekor auf
die größte Freiheit im Duktus gesehen und kein
Schablonismus, kein mechanischer Rapport verrät
sich in dieser Musterung. Man sieht: es ist manuelle
Arbeit, von mehr oder weniger Empfinden für die
Wirkung der Formen und der Kontraste getragen.
Es ist klar, daß die Farbe die formale Musterung
noch außerordentlich unterstützen, herausheben,
rhythmisieren kann.

Es braucht aber nicht mit dem rein manuellen,
von selbst sich ergebenden Flächendekor, wie ihn
der Kamm hervorbringt, sein Bewenden zu haben.

Die zeichnende Hand kann der Technik noch mehr
entlocken. Z. B. die Ziselierung des Fonds in
Füllungen usw. die gar nichts mit Spielerei und
mit Uberladung zu tun hat; handinhand mit einer
gutgewählten Farbenzusammenstellung kann sie
dem einfachen Anstrich, mit dem man ja auf die
Dauer nicht auskommt, wenn man schon eine Weile
alles »einfach und glatt« sehen will und wenn man
auch im weitesten Maße dem Luxus der Polituren
usw. fröhnt, — neue Entwicklungsmöglichkeiten
geben. Es ist gar keine stupide Arbeit, den
Hintergrund oder eine glatte Fläche in dieser Art
zu beleben, und ein guter Zeichner kann gewiß
sehr viel von seiner Kunst in solche Arbeit legen.
Vor allen Dingen — es ist heute beinahe
 
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