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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 20.1909

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Jaumann, Anton: Eine Berliner Wohnungs-Ausstellung
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https://doi.org/10.11588/diglit.7500#0321
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1NNEN-DEKORATION

297

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ARCH. K. R. HENKER. SPEISE-ZIMMER IN EICHENHOLZ. LEDER-BEZÜGE BLAU. WAND BRAUN. AUSF.: N. ISRAEL—BERLIN.

wirrend, ermüdend.
Die Zimmer liegen
meist schlecht, und nur
wenige haben natür-
liches , genügendes
Fensterlicht. Auf den
Rhythmus der Raum-
folge ist gar nicht
gesehen worden, eine
gotische Kanzel (in
der Wohnungsausstel-
lung) ist umgeben
von Garten - Möbeln,
mitten unter alten
Truhen und Schränken
steht neuester Frauen-
schmuck von Sy und
Wagner (in der Woh-
nungsausstellung!). —
Die Mehrzahl der Aus-
steller hat es mit dem
Fachverband gehalten
und alte Stile ge-
bracht. Geschah es
aus Lust an der Oppo-
sition, dachten sie an
die Wünsche ihres
Publikums, oder war
ihr Betrieb auf anderes

ARCHITEKT K. R. HENKER.

FENSTER-PARTIE IM SPEISE-ZIMMER.

nicht eingestellt, wir
können das nicht er-
raten. Wir dürfen aus
dieser Ausstellung
nicht einmal schließen,
ob in Berlin mehr
»Modern« oder mehr
»Antik« gekauft wird.
— Jedenfalls ist eine
Reihe von Firmen mit
so kostbaren Einrich-
tungen vertreten, daß
sie ein ausgebreitetes
Publikum nicht haben
können. — Am erfreu-
lichsten wirken in
dieser Gruppe immer
noch die wirklichen
Antiquitäten. Diese
alten Stücke haben
alles, was wir lieben,
Charakter, edle Arbeit,
gesunden Bau. Sie
haben Rhythmus in
den Gliedern, die
Details sind voller
Empfindung gemacht.
Empfindung, Charak-
ter, Rhythmus sind
 
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