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Lang, Hugo: Landhausbau in England: Arbeiten von Oliver Hill F. R. I. B. A., London
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.10702#0115
XXXVlll. JAHRG.
DARMSTADT.
MÄRZ 1927.
LANDHAUSBAU IN ENGLAND
ARBEITEN VON OLIVER HILL F.R.I.B.A.—LONDON
Die hier gezeigten Abbildungen«, — so teilt
Oliver Hill F. R. I. B. A.-London mit, —
»führen Innenräume aus einigen, kürzlich in ver-
schiedenen Bezirken Mittel-Englands von mir er-
bauten Klein-Wohnhäusern vor: — im »ländlichen
Stil«, den man als »Farm House Manner« bezeich-
nen mag. Die schlichtesten Materialien fanden bei
dem Bau Verwendung: Materialien, die sich ohne
Schwierigkeit in den entsprechenden Bezirken be-
schaffen ließen, und sie wurden in der traditionellen
Art verarbeitet, die glücklicherweise in den Krei-
sen der Dorfhandwerker in den ländlicheren Teilen
Englands erhalten geblieben ist. . Die Anforde-
rungen des modernen Lebens sind der Anlaß ge-
worden für den stetig zunehmenden Brauch des
»Week-End«, d.h. der regelmäßigen Auswande-
rung der Stadtbevölkerung, um das Wochen-
Ende auf demLandezu verbringen. Die dem
Engländer eingeborene Liebe zum Landleben, zur
sportlichen Erholung auf dem Lande, ist zweifellos
der Anlaß für seinen Wunsch geworden, wenn
nicht in altehrwürdigen Landhäusern, so doch auf
jeden Fall in Häusern zu wohnen, die mehr oder
weniger diesen alten Stil aufweisen, und sich mit
schönen alten Möbelstücken zu umgeben, die er all-
mählich sammelt.. Ohne den unbestreitbaren Reiz
des Extrem-Neuzeitlichen in der Haus-Einrichtung
und angewandten Kunst, wie es am besten in Schwe-
den, Deutschland und Österreich sich beobachten
läßt, ableugnen zu wollen, wird man doch feststellen
müssen, daß diese Richtung zum Neuzeitlichen, so
erfreulich sie in Stadtwohnungen sich bemerkbar
macht, sich nicht so leicht im Landhaus einhalten
läßt, wo Ruhe, Schlichtheit, eine freundliche Grund-
stimmung und vor allem Anpassung an die Um-
gebung die maßgebenden Faktoren für den Archi-
tekten sind.. Die hier angeführten Häuser wurden
in ländlicher Umgebung für in der City tätige Men-
schen errichtet, man kann sie als »Ferien-Häuser«
bezeichnen. Ihr Entwurf schließt sich mehr oder
weniger an den Typ des Kleinwohnhauses aus dem
16. und 17. Jahrhundert an.. Das »Haus in Alde-
burgh« (S. 94) hat weißgetünchte Backsteinmauern,
ein dunkelrotes Ziegeldach und blaugrün gestri-
chene Fensterläden. Die breite Terrasse ist mit bläu-
lichen Strand-Kieseln in unregelmäßigen Flächen
zwischen braunen Steinplatten belegt, mit einer
Umrandung aus roten Ziegeln. . Der runde Wohn-
raum (S. 96), — das Arbeitszimmer eines Schrift-
stellers, ist im Seitenflügel eines Landhauses an der
1927. III. 1.
DARMSTADT.
MÄRZ 1927.
LANDHAUSBAU IN ENGLAND
ARBEITEN VON OLIVER HILL F.R.I.B.A.—LONDON
Die hier gezeigten Abbildungen«, — so teilt
Oliver Hill F. R. I. B. A.-London mit, —
»führen Innenräume aus einigen, kürzlich in ver-
schiedenen Bezirken Mittel-Englands von mir er-
bauten Klein-Wohnhäusern vor: — im »ländlichen
Stil«, den man als »Farm House Manner« bezeich-
nen mag. Die schlichtesten Materialien fanden bei
dem Bau Verwendung: Materialien, die sich ohne
Schwierigkeit in den entsprechenden Bezirken be-
schaffen ließen, und sie wurden in der traditionellen
Art verarbeitet, die glücklicherweise in den Krei-
sen der Dorfhandwerker in den ländlicheren Teilen
Englands erhalten geblieben ist. . Die Anforde-
rungen des modernen Lebens sind der Anlaß ge-
worden für den stetig zunehmenden Brauch des
»Week-End«, d.h. der regelmäßigen Auswande-
rung der Stadtbevölkerung, um das Wochen-
Ende auf demLandezu verbringen. Die dem
Engländer eingeborene Liebe zum Landleben, zur
sportlichen Erholung auf dem Lande, ist zweifellos
der Anlaß für seinen Wunsch geworden, wenn
nicht in altehrwürdigen Landhäusern, so doch auf
jeden Fall in Häusern zu wohnen, die mehr oder
weniger diesen alten Stil aufweisen, und sich mit
schönen alten Möbelstücken zu umgeben, die er all-
mählich sammelt.. Ohne den unbestreitbaren Reiz
des Extrem-Neuzeitlichen in der Haus-Einrichtung
und angewandten Kunst, wie es am besten in Schwe-
den, Deutschland und Österreich sich beobachten
läßt, ableugnen zu wollen, wird man doch feststellen
müssen, daß diese Richtung zum Neuzeitlichen, so
erfreulich sie in Stadtwohnungen sich bemerkbar
macht, sich nicht so leicht im Landhaus einhalten
läßt, wo Ruhe, Schlichtheit, eine freundliche Grund-
stimmung und vor allem Anpassung an die Um-
gebung die maßgebenden Faktoren für den Archi-
tekten sind.. Die hier angeführten Häuser wurden
in ländlicher Umgebung für in der City tätige Men-
schen errichtet, man kann sie als »Ferien-Häuser«
bezeichnen. Ihr Entwurf schließt sich mehr oder
weniger an den Typ des Kleinwohnhauses aus dem
16. und 17. Jahrhundert an.. Das »Haus in Alde-
burgh« (S. 94) hat weißgetünchte Backsteinmauern,
ein dunkelrotes Ziegeldach und blaugrün gestri-
chene Fensterläden. Die breite Terrasse ist mit bläu-
lichen Strand-Kieseln in unregelmäßigen Flächen
zwischen braunen Steinplatten belegt, mit einer
Umrandung aus roten Ziegeln. . Der runde Wohn-
raum (S. 96), — das Arbeitszimmer eines Schrift-
stellers, ist im Seitenflügel eines Landhauses an der
1927. III. 1.