INNEN-DEKORATION
ARCHITEKT HANS BECHER-ELBERFELD BLICK INS MUSIKZIMMER EINER VILLA
ECHTES UND UNECHTES PATHOS
Es besteht kein Zweifel, daß jemand, der vom kein sachliches Ziel im Auge hat, — weil sie aus
»Pathos der Sachlichkeit« spricht, damit etwas Affekt-Häufungen entspringt.. Die wahre Säen-
der Sachlichkeit Abträgliches sagen will. Beide lichkeit hat ihrem Wesen nach mit solchen Unter-
Begriffe scheinen, obenhin betrachtet, durch eine nehmungen kaum etwas zu tun, sie geht überhaupt
Kluft getrennt, und ihre Verkoppelung scheint dem nicht so sehr von der Form aus, sondern ist vor
Programm, dessen Bestrebungen man unter dem allem als eine Gesinnung im Ethos verankert. . . .
Namen der »Sachlichkeit« zusammenfaßt, die Be- *
rechtigung gerade dieser Benennung zu nehmen. Um das halbwegs präzise zu benennen, wohin
* die Strebungen der echten Sachlichkeit gehen,
Es ist aber nicht so, denn es gibt ein »gutes« und darf man das griechische » Kalokagathon« an-
ein »schlechtes« Pathos. Und das gute Pathos führen: den Idealbegriff der Verbindung von
verträgt sich nicht nur sehr wohl mit der Sachlich- Gutem und Schönem, welcher gleichzeitig auch
keit, sondern ergibt sich fast mit Notwendigkeit Werk und Schöpfer umfaßt, weil er Leistung und
als Begleitstimme. . Es kommt nur wieder darauf Haltung zusammenhält. . Eben dieses: die alsGe-
an, was man unter »Sachlichkeit« zu verstehen hat. fühl oder als klare Einsicht wiedergewonnene Ver-
Wenn man unter ihrem Namen die »Ingenieur-Ro- knüpfung des zu Vollbringenden mit der mensch-
mantik« begreift, dann ist hier freilich Pathos, aber lieh geläuterten Persönlichkeit ergibt aber auch
Pathos im schlechten Sinn: eine mit äußerlichen das echte Pathos: als eine Erlebnis-Schicht
Mitteln auf äußerliche Effekte hin getriebene For- der gehobenen Empfindungen, die im Werke
mung, die allenfalls mit »Sachen« arbeitet, aber ihren Ausdruck finden können. . Dr. alfred wenzel.
ARCHITEKT HANS BECHER-ELBERFELD BLICK INS MUSIKZIMMER EINER VILLA
ECHTES UND UNECHTES PATHOS
Es besteht kein Zweifel, daß jemand, der vom kein sachliches Ziel im Auge hat, — weil sie aus
»Pathos der Sachlichkeit« spricht, damit etwas Affekt-Häufungen entspringt.. Die wahre Säen-
der Sachlichkeit Abträgliches sagen will. Beide lichkeit hat ihrem Wesen nach mit solchen Unter-
Begriffe scheinen, obenhin betrachtet, durch eine nehmungen kaum etwas zu tun, sie geht überhaupt
Kluft getrennt, und ihre Verkoppelung scheint dem nicht so sehr von der Form aus, sondern ist vor
Programm, dessen Bestrebungen man unter dem allem als eine Gesinnung im Ethos verankert. . . .
Namen der »Sachlichkeit« zusammenfaßt, die Be- *
rechtigung gerade dieser Benennung zu nehmen. Um das halbwegs präzise zu benennen, wohin
* die Strebungen der echten Sachlichkeit gehen,
Es ist aber nicht so, denn es gibt ein »gutes« und darf man das griechische » Kalokagathon« an-
ein »schlechtes« Pathos. Und das gute Pathos führen: den Idealbegriff der Verbindung von
verträgt sich nicht nur sehr wohl mit der Sachlich- Gutem und Schönem, welcher gleichzeitig auch
keit, sondern ergibt sich fast mit Notwendigkeit Werk und Schöpfer umfaßt, weil er Leistung und
als Begleitstimme. . Es kommt nur wieder darauf Haltung zusammenhält. . Eben dieses: die alsGe-
an, was man unter »Sachlichkeit« zu verstehen hat. fühl oder als klare Einsicht wiedergewonnene Ver-
Wenn man unter ihrem Namen die »Ingenieur-Ro- knüpfung des zu Vollbringenden mit der mensch-
mantik« begreift, dann ist hier freilich Pathos, aber lieh geläuterten Persönlichkeit ergibt aber auch
Pathos im schlechten Sinn: eine mit äußerlichen das echte Pathos: als eine Erlebnis-Schicht
Mitteln auf äußerliche Effekte hin getriebene For- der gehobenen Empfindungen, die im Werke
mung, die allenfalls mit »Sachen« arbeitet, aber ihren Ausdruck finden können. . Dr. alfred wenzel.