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Koch, Alexander: Vorwort des Herausgebers
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0013
VORWORT DES HERAUSGEBERS
Das abgelaufene Jahr hat eine besondere Bedeutung auf dem Gebiet,
dem die »Innen-Dekoration« dient. Man darf es das Jahr nennen, in
dem die architektonische Form des neuen Deutschland mit voller Entfaltung
vor die Weltöffentlichkeit trat. Hatte schon die Durchbildung des König-
lichen Platzes in München die Baugesinnung des Dritten Reiches mit klaren
Zügen umrissen, so brachte das Jahr 1937 die Tragweite und Kraftfülle
dieser Baugesinnung zu stärkster Bekundung. Ihre Zeugnisse liegen vor
auf der Pariser Weltausstellung, im Haus der Deutschen Kunst zu München,
in der Schlageterstadt zu Düsseldorf, schließlich in der Grundsteinlegung
zu der großartigen Umgestaltung Berlins.
Großes ist verwirklicht, große Plane weisen in die Zukunft, und nicht
das letzte Verdienst dieses weitausgreifenden Schaffens ist es, daß es endlich
wieder die Bedeutung der Baukunst würdigt und daß es das deutsche Volk
auch auf kulturellem Gebiet an freie, kühne, schwungvolle Gedanken ge-
wöhnt. Nicht nur der Einzelmensch, auch ein Volk wächst mit den höheren
Zwecken, die es sich setzt.
Zugleich brachte das Jahr 1937 auch eine klarere Herausbildung der
neuen deutschen Wohnform. Wir sehen sie sich immer deutlicher heraus-
arbeiten auf der Grundlage der gediegenen bürgerlichen Wohnung, wie sie
von namhaften deutschen Werkstätten, Schulen, Ausstattungsfirmen und
Raumgestaltern seit langem gepflegt wurde. Wir sehen ein neues breiteres
Fußfassen dieser Wohnform im guten Handwerk, im Gemütsbedürfnis, im
Sinn für echte Werkstoffe. Wir sehen sie schließlich auch gute Verbindungen
nach rückwärts schlagen, zu deutscher Wohnraum-Überlieferung — nicht
durch buchstäbliche Anknüpfung an die Vergangenheit, sondern durch
eine freie Hereinnahme vertrauter deutscher Wohnstimmungen in die volle
wirkliche Gegenwart. Sie will die Wohnform eines Menschen sein, der
als ganzer Mensch mit gleicher Entfaltung aller Kräfte im tätigen Volks-
zusammenhang steht.
Das abgelaufene Jahr hat eine besondere Bedeutung auf dem Gebiet,
dem die »Innen-Dekoration« dient. Man darf es das Jahr nennen, in
dem die architektonische Form des neuen Deutschland mit voller Entfaltung
vor die Weltöffentlichkeit trat. Hatte schon die Durchbildung des König-
lichen Platzes in München die Baugesinnung des Dritten Reiches mit klaren
Zügen umrissen, so brachte das Jahr 1937 die Tragweite und Kraftfülle
dieser Baugesinnung zu stärkster Bekundung. Ihre Zeugnisse liegen vor
auf der Pariser Weltausstellung, im Haus der Deutschen Kunst zu München,
in der Schlageterstadt zu Düsseldorf, schließlich in der Grundsteinlegung
zu der großartigen Umgestaltung Berlins.
Großes ist verwirklicht, große Plane weisen in die Zukunft, und nicht
das letzte Verdienst dieses weitausgreifenden Schaffens ist es, daß es endlich
wieder die Bedeutung der Baukunst würdigt und daß es das deutsche Volk
auch auf kulturellem Gebiet an freie, kühne, schwungvolle Gedanken ge-
wöhnt. Nicht nur der Einzelmensch, auch ein Volk wächst mit den höheren
Zwecken, die es sich setzt.
Zugleich brachte das Jahr 1937 auch eine klarere Herausbildung der
neuen deutschen Wohnform. Wir sehen sie sich immer deutlicher heraus-
arbeiten auf der Grundlage der gediegenen bürgerlichen Wohnung, wie sie
von namhaften deutschen Werkstätten, Schulen, Ausstattungsfirmen und
Raumgestaltern seit langem gepflegt wurde. Wir sehen ein neues breiteres
Fußfassen dieser Wohnform im guten Handwerk, im Gemütsbedürfnis, im
Sinn für echte Werkstoffe. Wir sehen sie schließlich auch gute Verbindungen
nach rückwärts schlagen, zu deutscher Wohnraum-Überlieferung — nicht
durch buchstäbliche Anknüpfung an die Vergangenheit, sondern durch
eine freie Hereinnahme vertrauter deutscher Wohnstimmungen in die volle
wirkliche Gegenwart. Sie will die Wohnform eines Menschen sein, der
als ganzer Mensch mit gleicher Entfaltung aller Kräfte im tätigen Volks-
zusammenhang steht.