Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

DOI Artikel:
Ein Wohnhaus in der Heide
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0331
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INNEN-DEKORATION

317

»LANDHAUS f. B.« AUSSENANSICHT EINGANGSSEITE MIT TOREINFAHRT

EIN WOHNHAUS IN DER HEIDE

Im Wald und auf der Heide« hat das Landhaus, geschoß liegt über dem Wintergarten eine große

von dem hier zu sprechen ist, sich angesiedelt. offene Loggien-Terrasse, dahinter die Schlaf- und

Es nimmt, wie es für das deutsche Bauen seit langem Gästezimmer. Bestimmte Erwägungen haben dazu

Gesetz ist, achtsam die Fühlung mit der umgebenden geführt, daß das Erdgeschoß höher gelegt wurde;

Natur auf, in dem doppelten Streben, sich als Bau- dadurch ergab sich ein Untergeschoß, welches eine

gestalt harmonisch mit ihr zu verbinden und den geräumige Wohnung mit eigenem Zugang für den

Bewohnern die Werte und Reize der Landschaft aufs Gärtner-Hauswart enthält.

vorteilhafteste dienstbar zu machen. Der Wald tritt Architekt, Bauherr und Innenarchitektin haben in

von zwei Seiten nahe an das Haus heran (Abb. S. 316) harmonischem Zusammenwirken ein Ganzes ge-

und gibt diesem einen geschlossenen Hintergrund staltet, welches überall die Züge menschlicher und

und Rahmen. An einer dieser Waldseiten liegt die künstlerischer Gediegenheit, eines wachen Sinnes für

Toreinfahrt (vgl. Abb. oben), dahinter der Haupt- das Echte und Gehaltvolle, für stattliche, doch keines-

eingang mit Vorraum, Kleiderablage und Halle, wegs rednerische Form trägt. Maßgebend wurde vor

drüben die Küche mit Anrichte. Alle eigentlichen allem die ausgesprochene Natur- und Blumenliebe

Wohnräume dagegen öffnen sich zum Park und geben des Bauherrn, der zugleich für Außen- und Innenbau

durch breite Fenster den Blick frei auf fröhliche bei der ersten Besprechung mit den Künstlern die

Rasenflächen mit geordnetem Baumleben. Zu dieser entscheidende Losung gab: »Keine Wohnmaschine!

Raumfolge gehören im Erdgeschoß (vgl. Grundriß) Ich will mich an schönen Formen, alleredelsten

das an die Halle anschließende Wohnzimmer, drüben Werkstoffen und bester Verarbeitung erfreuen kön-

das Eßzimmer und der weiträumige, erkerartig vor- nen.« Der vollkommenen Ausreifung des Ganzen

tretende Wintergarten, durch dessen mächtige Glas- kam sehr zustatten, daß der Bauplatz in dem seit

front das Licht in voller Flut hereinströmt. Im Ober- Jahren der Familie gehörigen Park längst vorge-

1938. IX. 3*
 
Annotationen