INNEN-DEKORATION
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»LANDHAUS f. B.« AUSSENANSICHT EINGANGSSEITE MIT TOREINFAHRT
EIN WOHNHAUS IN DER HEIDE
Im Wald und auf der Heide« hat das Landhaus, geschoß liegt über dem Wintergarten eine große
von dem hier zu sprechen ist, sich angesiedelt. offene Loggien-Terrasse, dahinter die Schlaf- und
Es nimmt, wie es für das deutsche Bauen seit langem Gästezimmer. Bestimmte Erwägungen haben dazu
Gesetz ist, achtsam die Fühlung mit der umgebenden geführt, daß das Erdgeschoß höher gelegt wurde;
Natur auf, in dem doppelten Streben, sich als Bau- dadurch ergab sich ein Untergeschoß, welches eine
gestalt harmonisch mit ihr zu verbinden und den geräumige Wohnung mit eigenem Zugang für den
Bewohnern die Werte und Reize der Landschaft aufs Gärtner-Hauswart enthält.
vorteilhafteste dienstbar zu machen. Der Wald tritt Architekt, Bauherr und Innenarchitektin haben in
von zwei Seiten nahe an das Haus heran (Abb. S. 316) harmonischem Zusammenwirken ein Ganzes ge-
und gibt diesem einen geschlossenen Hintergrund staltet, welches überall die Züge menschlicher und
und Rahmen. An einer dieser Waldseiten liegt die künstlerischer Gediegenheit, eines wachen Sinnes für
Toreinfahrt (vgl. Abb. oben), dahinter der Haupt- das Echte und Gehaltvolle, für stattliche, doch keines-
eingang mit Vorraum, Kleiderablage und Halle, wegs rednerische Form trägt. Maßgebend wurde vor
drüben die Küche mit Anrichte. Alle eigentlichen allem die ausgesprochene Natur- und Blumenliebe
Wohnräume dagegen öffnen sich zum Park und geben des Bauherrn, der zugleich für Außen- und Innenbau
durch breite Fenster den Blick frei auf fröhliche bei der ersten Besprechung mit den Künstlern die
Rasenflächen mit geordnetem Baumleben. Zu dieser entscheidende Losung gab: »Keine Wohnmaschine!
Raumfolge gehören im Erdgeschoß (vgl. Grundriß) Ich will mich an schönen Formen, alleredelsten
das an die Halle anschließende Wohnzimmer, drüben Werkstoffen und bester Verarbeitung erfreuen kön-
das Eßzimmer und der weiträumige, erkerartig vor- nen.« Der vollkommenen Ausreifung des Ganzen
tretende Wintergarten, durch dessen mächtige Glas- kam sehr zustatten, daß der Bauplatz in dem seit
front das Licht in voller Flut hereinströmt. Im Ober- Jahren der Familie gehörigen Park längst vorge-
1938. IX. 3*
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»LANDHAUS f. B.« AUSSENANSICHT EINGANGSSEITE MIT TOREINFAHRT
EIN WOHNHAUS IN DER HEIDE
Im Wald und auf der Heide« hat das Landhaus, geschoß liegt über dem Wintergarten eine große
von dem hier zu sprechen ist, sich angesiedelt. offene Loggien-Terrasse, dahinter die Schlaf- und
Es nimmt, wie es für das deutsche Bauen seit langem Gästezimmer. Bestimmte Erwägungen haben dazu
Gesetz ist, achtsam die Fühlung mit der umgebenden geführt, daß das Erdgeschoß höher gelegt wurde;
Natur auf, in dem doppelten Streben, sich als Bau- dadurch ergab sich ein Untergeschoß, welches eine
gestalt harmonisch mit ihr zu verbinden und den geräumige Wohnung mit eigenem Zugang für den
Bewohnern die Werte und Reize der Landschaft aufs Gärtner-Hauswart enthält.
vorteilhafteste dienstbar zu machen. Der Wald tritt Architekt, Bauherr und Innenarchitektin haben in
von zwei Seiten nahe an das Haus heran (Abb. S. 316) harmonischem Zusammenwirken ein Ganzes ge-
und gibt diesem einen geschlossenen Hintergrund staltet, welches überall die Züge menschlicher und
und Rahmen. An einer dieser Waldseiten liegt die künstlerischer Gediegenheit, eines wachen Sinnes für
Toreinfahrt (vgl. Abb. oben), dahinter der Haupt- das Echte und Gehaltvolle, für stattliche, doch keines-
eingang mit Vorraum, Kleiderablage und Halle, wegs rednerische Form trägt. Maßgebend wurde vor
drüben die Küche mit Anrichte. Alle eigentlichen allem die ausgesprochene Natur- und Blumenliebe
Wohnräume dagegen öffnen sich zum Park und geben des Bauherrn, der zugleich für Außen- und Innenbau
durch breite Fenster den Blick frei auf fröhliche bei der ersten Besprechung mit den Künstlern die
Rasenflächen mit geordnetem Baumleben. Zu dieser entscheidende Losung gab: »Keine Wohnmaschine!
Raumfolge gehören im Erdgeschoß (vgl. Grundriß) Ich will mich an schönen Formen, alleredelsten
das an die Halle anschließende Wohnzimmer, drüben Werkstoffen und bester Verarbeitung erfreuen kön-
das Eßzimmer und der weiträumige, erkerartig vor- nen.« Der vollkommenen Ausreifung des Ganzen
tretende Wintergarten, durch dessen mächtige Glas- kam sehr zustatten, daß der Bauplatz in dem seit
front das Licht in voller Flut hereinströmt. Im Ober- Jahren der Familie gehörigen Park längst vorge-
1938. IX. 3*