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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 49.1938

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Der Deutsche Nationalpreis
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https://doi.org/10.11588/diglit.10945#0191

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INNEN-DEKORATION

177

DER DEUTSCHE NATIONALPREIS

Orden und Ehrenzeichen gehören seit langem zu
jenen Dingen, in denen der Staat, als der or-
ganisierte Volksverband, zur Sichtbarkeit kommt.
Er meldet sich in der Verleihung verdienter Aus-
zeichnungen als der lebendige Empfänger der von
einem Volksgenossen vollbrachten außerordentlichen
Leistung. Er tritt auf als das Gemeinschafts-Ich, das
nicht nur fordern und zwingen, sondern auch Dank
sagen und sich freuen kann angesichts einer be-
sonders hervorragenden Geistestat. Der Sinn für
diese Zeichensprache des Staates — zu der auch die
Wappen und Fahnen usw. gehören - wird überall
gegeben sein, wo ein lebhaftes Staatsgefühl besteht.
Er hängt zusammen mit dem Sinn für Autorität,
für Macht, für Repräsentation; denn all dies bildet
eine Einheit unter dem Gesichtspunkt der Gemein-
schafts-Verkörperung und damit einer wahrhaft le-
bendigen Beziehung zwischen dem Staat und den
Volksgenossen.

Dem Ordenszeichen des Deutschen Nationalpreises
für Kunst und Wissenschaft, der vom Führer be-
gründet wurde, hat Wilhelm Hülse-Berlin eine wür-
dige Form gegeben. Das Hauptmotiv bildet ein Strah-
lenstern, der durch Betonung der Senkrechten und

Waagrechten auch eine Andeutung der Kreuzform
bringt. In den vier freien Ecken kehrt jedesmal
trophäenartig das Hoheitszeichen wieder. Die Mitte
deckt eine Rundplatte, umrahmt von einem Bril-
lantenkranz, darin auf dunklem Emailgrund ein
Athenekopf, umgeben von der Schrift. Kopf, Schrift
und Adler bestehen aus Gold, alles übrige aus Platin.
Dem Ganzen eignet eine straffe, herbe Fassung, die
den Geist der sieghaften Leistung wie den Geist der
danksagenden Volksgemeinschaft vortrefflich aus-
drückt. - Zu dem Zeichen gehört ein rotseidenes
Ordensband mit eingewirkten Hoheitszeichen und
weißem Randstreifen (Abb. S. 178 unten). Der Ver-
leihungsurkunde mit ihrem schlichten Text gab
Frau Prof. Gerdy Troost unter Verwendung von Per-
gament mit Goldschrift eine ruhige, monumentale
Fassung (Abb. S. 178 oben rechts). Zur Aufnahme
der Urkunde dient die links abgebildete Urkunden-
mappe aus rotem Leder, entworfen und ausgeführt
von Frida Thiersch; sie zeigt in Handvergoldung
einen breiten ornamentalen Rahmen mit dem
Hoheitszeichen in der Mitte. Das Ornament des
Rahmens folgt einer mäandrischen Führung, die
im Geist der Linie des Hakenkreuzes verwandt ist.
 
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