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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Ein Wohnhauspaar für geistige Arbeiter
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0256
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246

INNEN-DEKORATI ON

Grundriß des Raumes (vgl. S. 242 r. unten) der Form
eines Winkelhakens annähert und das Gesamtbild
anmutig belebt. Zum Wohnabteil gehört das große
Eckfenster mit mehreren verschiebbaren Scheiben,
das einen herrlichen Ausblick über den erwähnten
Talgrund und zu den abschließenden Waldhöhen er-
öffnet. Ein Tisch mit zwei Polstersesseln bildet in
dieser Fensterecke einen behaglichen Sitzplatz. Ein
bequemes Liegesofa schließt sich an; ihm und dem
Fensterplatz dient als Lichtquelle eine Lampe, die an
einer kranartigen Aufhängung in weitem Bogen
ausschwenkbar ist. An derselben Wand folgt ein
Bücherschrank und dann ein kleiner Erkerausbau mit
reichlichem Tageslicht, der mit Klapptisch und wand-
festen Schemeln als urgemütlicher Nähplatz gestaltet
ist (Abb. S. 244). Das Holzwerk dieser Ecke besteht
aus Tanne natur, Decke und Wände haben einen
leicht rosafarbenen Anstrich; der Boden ist, wie im
ganzen Raum, mit Buchenholzriemen gedeckt. Der
zweiten großen Lichtöffnung, der Glastür zur Ter-
rasse, ist der Speiseabteil zugeordnet. Er umfaßt

einen runden Eßtisch mit den nötigen Stühlen, einen
eingebauten Geschirrschrank und daneben den Spei-
seaufzug. Dieser bildet mit dem Schrank und einer
Zimmertür eine zusammenhängende Holzwerkfläche
aus Tanne natur (Abb. oben). Der Gesamtraum mißt
in beiden Richtungen etwa 7,30 m.

Im Hause Schug ist der große Wohnraum eben-
falls als das wichtigste Glied der Wohnung hervor-
gehoben und mit größter Liebe behandelt. Er öffnet
sich mit einer Glasflügeltür und einem breiten Fen-
ster zur Terrasse (vgl. Grundriß). Die Scheidung
zwischen Wohnabteil und Speiseabteil verläuft hier
parallel zur Terrassenwand, so daß die ganze Fen-
sterseite dem Wohnzweck im engeren Sinne reser-
viert ist. Doch auch hier ist die Aufteilung lediglich
funktional und wird dem Gesamtbild nur zur Würze,
nicht zur Beeinträchtigung. Der Architekt hat in
dieser Gliederung wie überhaupt in der feinempfunde-
nen Individualisierung und Zusammenstimmung der
Wandfelder, der Gerätekörper etwas sehr Schönes an
räumlicher Phantasie entfaltet; er hat den an sich
 
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