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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 51.1940

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Michel, Wilhelm: Eine ländliche Gaststätte
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https://doi.org/10.11588/diglit.10972#0265
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INN EN-DEKORATION

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gebranntem Eisen mit messingenen Kugeln und
Scheiben. — Der Gesamtraum hat von früher her
eine Querteilung, die durch eine zusammenklapp-
bare Holzwand mit einer Flügeltür bewirkt wird.
Sie wurde in altweiß natur lasiert und durch leichte
Malerei in Bänder und Felder geteilt; diese Felder
erhielten einen malerischen Schmuck nach ornamen-
talen und figürlichen Motiven, in denen Volkskunst-
formen anklingen (Abb. S. 254). Auch sonst ist im
ganzen Raumgefüge für hübsche, leichte Ziermotive
gesorgt. Die Rückenkissen der Bänke haben eine
schlichte, ornamentale Stickerei, die hölzernen Trenn-
wände sind in Bogen und Kurven ausgesägt, die Wand-
borde tragen gefältelte Behänge aus lustigen Stoffen.

Auf gediegene Weise baut sich so ein äußerst be-
hagliches Raumbild zusammen, in welchem die guten
Geister des Holzes und des Handwerks wirken und
das gefällig in die Naturumgebung einstimmt. Daß
gute Architektenarbeit dieser Art die beste Propa-
ganda für ein solches lagebegünstigtes Lokal ist,
beweist die große Beliebtheit, die sich die Gaststätte
»Kuckuck« alsbald erworben hat. Der moderne
Mensch, zumal der Deutsche, weiß nicht nur die
leiblichen Erquickungen einer Gaststube zu schätzen.
Ihm macht vor allem eine schöne, heiter geformte
räumliche Umgebung Freude, und das Lob »Man sitzt
dort so gemütlich« enthält eine Empfehlung, die er
nicht leicht überhört. - Wilhelm michel-darmstadt

gaststatte »kuckuck« wandverkleidung aus kiefernsperrholz mit kehlleisten
 
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