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Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

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Schilling, M.H.: Sommerhaus in Braunlage
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https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0175
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INNEN-DEK ORATI ON 167

architekt paul schaeffer-heyrothsberge —magdeburg »essnische im sommerhaus b. in braunlage«

Der Garten des Hauses ist nach einer Planung von
Hermann Mattern-Potsdam gestaltet. Der Garten
zu einem Sommerhaus hat eine ganz andere Aufgabe
als der Wohngarten des städtischen Einfamilienhau-
ses. Er ist in seinen Größenverhältnissen meist viel
weniger behindert und nur zur glücklichsten Jahres-
zeit bewohnt, erweitertes Wohnareal. Der »bürger-
liche« Garten hat verschiedene Wandlungen erfahren
bis zum »natürlichen« Garten, den er heute darstellt:
das heißt, daß die Pflanze triumphiert, sei es als
Einzelpflanze, sei es im üppig-farbigen Neben-
einander unserer Staudenbeete oder im Übereinander
niedriger, mittelhoher und hoher Pflanzen.

Für die Gartenanlage zum Sommerhause B. in
Braunlage stand ein Areal in Form eines ziemlich
langgestreckten und sich nach Südwesten zu erwei-
ternden Rechtecks zur Verfügung. Eine sehr reich-
liche Verwendung von Natursandstein verleiht der
unmittelbaren Umgebung des Hauses und dem eigent-
lichen Wohngarten Rückgrat und Form. Von der An-
liegerstraße her führt unterhalb des Hauses an der
Ostseite ein plattenbelegter Weg bis zur im Unter-

geschoß eingebauten Garage, von da dem Hause
entlang und, zum Ausgleich des hier abfallenden Ter-
rains, über eine Treppe an der Nordwestseite entlang
bis zur Küchenanlage, unterhalb der nach Westen zu
der Nutzgarten in acht geraden Beeten angelegt
wurde. Von der Südseite des Hauses führt ein schma-
ler Pfad in unregelmäßig verlegten Platten weiter
nach Süden, um sich ein Stück unterhalb des Hauses
nach Osten und Westen zu verzweigen. Diesen Pfa-
den entlang, die an sich schon etwas sehr Reizvolles
darstellen, ist nun eine sehr große Fülle von Pflanzen
aller Art ausgebreitet und dieser Blütenreichtum
wurde bis ganz dicht an das Haus herangetragen. Die
Einheit von Garten und Haus ist vollkommen er-
reicht. Durch diese gärtnerische Umgebung gewinnt
das Haus Raum und Atmung.

Wie aus Abb. S. 163 andeutungsweise zu ersehen
ist, beginnt sich an der Westseite des Hauses ein
Rasen zu dehnen, erst schmal nur, dann aber nimmt
er, an Breite gewinnend, das ganze übrige Rechteck
des Geländes ein, links und rechts von Bäumen und
Baumgruppen begleitet. - m.h. Schilling
 
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