Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Innendekoration: mein Heim, mein Stolz ; die gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort — 53.1942

DOI Artikel:
Tschauner, Ellie: Die bunte Schau von Hemslöjd
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.10968#0297
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
INNEN-DEKORATION 289

»KAMINPLATZ IN DEM VORSTEHENDEN HERREN-WOHNZIMMER« SOFA: NUSSBAUM, TISCH: TEAKHOLZ
BEZUGSSTOFFE ROT MIT WEISSEN PUNKTEN, RECHTS SCHRANK: MAHAGONI, HELLGELBER TEPPICH

Die Vielseitigkeit des Gebotenen gestattet einen
besonderen Reiz: zu doppelseitiger, langer Reihe
fügen sich im Hauptraum Kojen von normaler
Zimmergröße, in denen Möbel, zu entsprechenden
Gruppen und Einrichtungen verteilt, Aufstellung
finden. Jeder dieser Räume jedoch wirkt so belebt,
als wäre er nicht unbenutztes Schaustück, sondern
wirklich bewohnt; die schmückenden, sorgsam ab-
gewogenen Einzelheiten entkleiden ihn aller Starre:
die Ölbilder, Aquarelle, Kohle-, Bleistiftzeichnungen,
Radierungen oder Glasmalereien an den Wänden, die
gemütlichen, bunt abgestimmten Kissen auf den Sitz-
möbeln, die sinngemäß verteilten Beleuchtungskörper
mit den heiter schimmernden Schirmen, die Fenster-
ausstattung mit den grünenden Pflanzen in bauchigen
Ton- und Keramiktöpfen, das eiserne Feuerbesteck
vor dem Kamin, die Skulpturen auf niedrigen
Schränken, die Vasen, Gläser, Porzellane oder Holz-
teller und -dosen auf den Tischen, die Anordnung
der handgebundenen Bücher - nicht nur Rücken-
attrappen - in den Ständern und Regalen . . . Die

verschiedensten Erzeugnisse schwedischen »Heimat-
fleißes« sind in diese Möbelschau miteinbezogen, aber
nur sie haben hier Zugang erhalten, nirgends schli-
chen sich heimlich oder getarnt Industrieprodukte
darunter. Dabei tritt die Wechselwirkung zwischen
Schwedens moderner Innenarchitektur und seiner
Volkskunst gerade in dieser Abteilung klar zutage.

Als Selbstverständlichkeit für diesen Rahmen be-
steht natürlich die Bestrebung, in erster Linie ein-
heimisches, bodenständiges Material zu verarbeiten
und in seiner Verwendbarkeit zu zeigen. Der große
Reichtum an Birkenwäldern hat ja das Holz der
schlanken, weißen Stämme zu volkstümlicher und
preiswerter Beliebtheit gebracht. Es begegnet uns in
mannigfachstem Charakter und entzückt den Schwe-
den vor allem wegen seines sonnenhellen, warmen
Tones und seiner ausdrucksvollen Struktur. Als sehr
geschätzte Konkurrenten treten dann Buche und
Ulme auf, seltener schon und deshalb mit einigem
Abstand zu nennen Eiche und Nußbaum, Obstbaum-
holz wie Kirsche, Birne, Pflaume und Rosenholz,
 
Annotationen