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Seife 52.

Internationale Sammler-Zeitung.

Hummer 4.

zu finden. Ich besitze auch eine interessante Fälschung
eines solchen Schwertes.
Beachtung oerdienen auch die Schwertknäufe. Bus
meiner kleinen Sammlung möchte ich heroorheben: einen
JTlohrenkopf aus Hlessing,
einen italienischen, einer
Kunstplakette ähnlichen
Schwertknopf, einen Bronze-
gufj in der Art des öiouanni
fiorentino (auch die großen
ITleister Antonio da Brescia
und Adrea Briosco oerfertigten
wunderbare Schwertknäufe),
einen meisterhaft geschnittenen
Knauf mit sechs bärtigen
Köpfen, welche zusammen nur
sechs Augen besitzen. Bemer-
kenswert daran ist, dafj die
Angel nicht durch den Knauf
drang, um oben oernietet zu
werden, sondern mit einem
Stifte, der durch ein querführendes Coch ging, befestigt war.
Der Knauf eines Reiterschwertes aus dem Anfänge
des XVI. Jahrhunderts ist aus zwei Gründen interessant;
einerseits, weil er gegossen und meines Wissens der ein-
zige Teil einer Waffe aus der Zeit ist, der in Gisen ge-

gossen und nicht geschmiedet wurde, andererseits, weil
durch einen der ornamentalen Äste seiner Krönung ein
Coch oon ziemlich beträchtlichem Durchmesser führt, das
offenbar zur Aufnahme eines Handriemens diente, ein
Beweis, dafj in späterer Zeit,
im XV. Jahrhundert, als das
Schwert nicht mehr durch eine
Kette am Cendner oder am
Gürtel befestigt war, eine
andere Befestigungsart, die
durch Handriemen bestand,
welche den Ursprung unseres
jetzigen Port d’epe'e darstellt.
Auch aus Bergkristall und
Halbedelsteinen findet man
Knäufe und Handhaben.
Prachtoolle Knäufe sind
an den deutschen und burgun-
dischen Schwertern der ITlaxi-
milianischen Zeit im kaiserl.
Kunstmuseum und in der
Schatzkammer zu sehen. In Wien kenne ich eine Knaufsamm-
lung, welche oiele tausend Stücke zählt. Gine der interessan-
testen wohlgeordneten Knaufsammlungen besitjt das IRuseum
in Bregenz. Sie stammt aus dem Besitze des Herrn oon
Schwärzenbach in Bregenz und zählt an tausend Stücke.

Gräfin Czernin-Schönburg: „Srühjahrsgewiffer“.




Österreich auf der Pariser flmateur-flusstellung.


Jn der letjten Hummer brachten wir eine Serie uon j
Bildern österreichisch-ungarischer Amateure, die für die in
den nächsten Tagen zu eröffnende Ausstellung der „Societe
Artistique des Amateurs“ in Paris bestimmt sind. Ginige
Bilder, die hier wiedergegeben sind, sollen die Auslese

fig. 2. Gräfin Gabriele Clam-Gallas: „Schlaf] Jriedland“.


ergänzen. Gerne hätten wir einer größeren Anzahl uon
Reproduktionen Raum gegeben. Die Absicht scheiterte leider
daran, dafj uns oon dielen Ausstellern die Zustimmung
zur photographischen Aufnahme ihrer Werke in einem
Zeitpunkte zuging, wo die Bilder bereits auf dem Wege
nach Paris waren.
Was wir oon den Bildern in der oorigen Hummer
gesagt haben, gilt auch ohne Ginschränkung oon den hier
reproduzierten; es sind durchwegs seriöse Arbeiten, die
oor dem Vorum der Kritik zu bestehen oermögen.

?ig. 3. Gräfin Luise Gudenus: „Riemergasse“.
 
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