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Hummer 4.

Internationale Sammler-Zeitung.

Seite 65.

Es wurden ferner losgeschlagen: Ölminiatur (Junger oor-
nehmer Holländer um 1600) 550 K; junge, uornehme Dame im
schwarzen Samtkleid und mit Goldweste (17. Jahrh.) 350 K;
Ölminiatur, öürtelbild eines jungen JRädchens, signiert P. Fendi
p. 1836, 1000 K; Aliniatur auf Pergament (um 1600) 171 K; oier
Buchminiaturen auf Pergament (um 1660) 23' K; Josef (Eberl,
Ischl mit der Esplanade, Gouachebild, 101 K; Eouis XV, Supra-
portegemälde, 161 K; Trachtenbuch des Johann Weigel 142 K; Ober-
kleid eines oornehmen Tartaren (lji—16 Jahrh.) 150 K; Tischdecke,
roter Samt mit Aufnäharbeit. (Jtal 17. Jahrh.) 105 K; Gobelin(18. Jahr-
hundert) 170 K; Scherstuhl, Florentin (16. Jahrh.) 182 K; Stuhl,
Deutsch. (17. Jahrh.) Rücklehne Allianz-Wappen der Dietrichstein 300 K;
Der hl. Ulrich, Holzfigur, 176 cm, Tiroler Holzplastik ca 1500, 905 K;
Buchsfigur, Rheinisch, (16. Jahrh.) 500 K; Elfenbeinrelief. Deutsch.
(16. Jahrh.) 151 K; Eederbüste il6. Jahrh. llordital.) Huf dem
Deckel Chrisfusmonogramm im Strahlenkr nze 162 K; Wiener
Stammbuch um 1850 mit Zitaten, 10 Porträtsilhouetten und 5 Aqua-
rellen-llliniaturen 110 K; Aquarell-Aliniafurn. Bildnis eines Knaben
um 1850 153 K; Truhe, Eichenholz geschnitzt, norddeutsch. 150 K;
drei Kupferplatten (eine Vexierbüchse aus JTlessing und ein jüdischer
Silberling) 950 K.
(Preise für Goethe-Schriften.) lieber den Verlauf der
Auktion bei C. 6. Boerner in Eeipzig wird uns non dort ge-
meldet: Im ganzen waren die Preise für die Eiteratur, die den
Goethekreis bedraf, nicht allzu hohe. Der erste „faust“, ein dunkel-
roter Gold-IRaroquinband mit reicher Rückengoldoerzierung, wurde
um 1100 IRk. uerkauft. Hach ihm kam mit 705 111k. „Götz oon
Berlichingens“ erste Ausgabe, oermutlich in Darmstadt bei Gottfried
H. Eylau gedruckt. Das Exemplar ist mit Ausnahme des Titelblattes,
das eine restaurierte Stelle aufweist, prächtig erhalten. „J. W.
Goethens Schriften“ (Berlin 1777, bei Ehr. Friedr. Himburg) Band
1—5 brachte 405 Ulk., eine in Braunschweig 1822 gedruckte Goethe-
ausgabe 220 IRk für die übrigen Goetheschriften wurden zwischen
80 und 200 Ulk. gezahlt. Goethes „Italienische Eandschaft“
feder und Tusche — erwarb Schulß-lllünchen um 295 111k. Die
Zeichnung trägt auf der Rückseite, oon Goethe selbst uerzeichnet,
das Datum 50. August 1809. Unter den ITlerkwürdigkeiten ist noch
Goethes „Erlkönig“ in der ersten Ausgabe der Komposition Schu-
berts erwähnenswert. JTlan zahlte 140 mark für das Blatt.
(leipziger Autographen-Auktion.) Ulan meldet uns
aus Eeipzig: Bei der Versteigerung der Bibliothek des Professors
Hewett (Jthaka-Hew-Uork im hiesigen Auktionsinstitut C. G,
Börner wurden folgende Preise erzielt: für Hölderlins Doktor-
Dissertation (seltenes Exemplar), bezahlte man 290 111k., für ein
Exemplar oon Schillers Räubern (erster, stark mit fehlem durch-
seßter Druck, 1781 880 111k., für eine Silhouette Goethes im
Knabenalter (sehr hübsche Arbeit) 585 Ulk., für ein Stammbuchblatt
oon Giordano Bruno 380 Jllk, für einen uier Seiten langen Brief
Eord Byrons 490 IRk. Ein drei Seiten langes Schreiben Goethes
an Graf Reinhardt (Jena, Anfang Juni 1810) erzielte 390 111k., ein
weiterer der frau Rat Goethe, uom I. September 1789 425 111k.,
ein dritter uon Corona Schröter an ihre Schwester (Weimar,
20. Juni 1794, Seltenheit) 515 111k. ferner ging ein Brief E. T. A.
Hoffmanns an Jean Paul (Berlin, 30. Januar 1822) für 275 Alk.
fort, und ein Brief Schillers an Körner (26. September 1799,
Jena) 405 Ulk
(Van den Eondoner Auktionen.) Ulan berichtet aus
Eondon, 28. Februar: Gestern wurden für das Porträt einer alten
frau mit weißer Halskrause und Handkrausen, das 11. Illa es im
Todesjahr Rembrandts gemalt hat und in dem er in uollem Umfang
zeigt, was er uon seinem großen Eehrer gelernt hat, in Christies
Auktionsräumen 53.600 K gezahlt. In derselben Auktion wurden
für ein mitgenommenes Frauenporträt, das der Katalog fälschlich
Sir W. Buckey zuschrieb, 5480 K gezahlt, weil man einen frühen
Raeburn in ihm oermutete. Zwei Van Goyen, Stadt an einem
Fluß und Flußszene erzielten 6700 bezro. 4052 K; G. Eundens,
Kinder, die Blindekuh spielen, 2580 K und 0. lllorland, Zigeuner-
lager im Wald, 5160 K.
Eetzte Wochewurden bei Sothebysfür einen äußerst seltenen
Auuens aus der 17tägigen Regierungszeit des Kaisers Quintillus,
Kaiserbüste und auf Gegenseite figur der „fides lllilit.“ 8610 K
und für einen goldenen Rlereau aus der Zeit Karls VJII. uon frank-
reich 7009 K gezahlt.
Bei Debenham, Storr and Sons fand eine sehr interes-
sante Versteigerung uon Antiquitäten statt, in der besonders antike
Silbersachen stark oertreten waren. Ein silberner Topf aus der
Zeit Georg IIJ. wurde mit 13'20 K die Unze bezahlt Eine Schüssel
aus der Zeit Georg V. brachte 18 K pro Unze. Hüt 30 K pro Unze
wurde schließlich noch ein Kerzenhalter (1766), mit 38 K ein runder
silbergeflochtener Korb Georg III. bezahlt.
(Illoderne schottische Bilder) Bei einer Auktion mo-
derner schottischer Bilder, die die Firma Do well in Edingburgh
ueranstaltete, wurden folgende Preise erzielt: 6. P. Chalmers,
ITlodesty, 8600 Jllk, Scheueningen 6125 Ulk., Sir fettes Douglas,
„The Visit to the Astrologer“, 8815 111k., Georg Reid, „llordam
Castle“, 14.510 111k., eine kleinere Ansicht des Schlosses 9675 Jllk.,

ein Blumenstück „Rhododendron“ 6985 111k. Zwei Wsthiler-Radie-
rungen „Die Riua llr. 2“ und „Klein-Venedig“ erlangten 9901 bezw.
1010 Alk.
(Kupfersti c h a ukti o n in lllünchen) Ulan schreibt uns
unter dem 11. d. 111. aus lllünchen: Am 9. und 10. d. Al gelangte
in der Galerie Helbing eine Sammlung uon Kupferstichen
und Radierungen alter und neuerer Illeister zur Auktion, wo-
bei folgende Preise erzielt wurden: f. Boehle: Schiffsknechte uor
einem großen Eastschiff, Originalradierung, 165 Jllk.; zwei weitere
Blätter desselben llleisters, „Kirmeß“ und „Bauernfuhrwerk uor der
Schenke“, zusammen 275 IRk.; Bracquemond: Portrait of Hleryon,
Originalradierung 100 111k.; Jacques Callot; Ees images de tous
les Saintes 250 111k.; Albrecht Dürer: Ritter, Tod und Teufel,
Kupferstich, zwar guter Abdruck, jedoch nicht tadelfrei, 1260 Jllk.;
Diana Ghisi: Die Vorbereitungen zur Hochzeit der Psyche 150 111k.;
Seymoar Haden: Egham 230 IRk.; derselbe meister: Sunset in
Jreland 750 111k.; derselbe meister: Horsleys Cottages 250 Alk.;
Schloß Windsor 250 Alk.; Harlech 250 Alk; Encombe Woads
210 mk.; C. Aleryon: Ee Sfoyge 425 IRk.; Ee Petit Pont 160 IRk.;
E’Arche du Pont Rotre-Dame 425 111k.; James lllac Whistler: Sketch
in St. James Park, Radierung, 135 IRk.; fragment of Piccadilly, Radie-
rung, 210 111k ; Early JRorning, Eithographie, 135 111k.; Entrance Gate,
Eifhographie, 145 Jllk.; Churchgard, Eithographie 145 Ulk.; market
Vitre, Eithographie, 195 111k.; Canal Vitre, Eithographie, 160 Jllk.;
Balcony, Eithographie, 160 Jllk.; Terrace, Euxembourg Gardens, Eitho-
graphie, 150 Alk.; forge, Passage du dragon 140 111k.; Eiures
d’heures, französisch-burgundische Pergamenthandschrift des 15. Jahr-
hunderts, 1500 Alk.; Pergamenthandschrift uon einem lllissal 500 Alk.
Jm Anschlüsse an die Kupferstiche etc. kam eine kleine
Sammlung uonSpißweg’schen Handzeichnungen und Aqua-
rellen zur Versteigerung, die, troßdem es sich meist nur um flüchtige
Studien und um Arbeiten aus der frühesten Epoche des Kleisters
handelte, sehr gute Preise brachten. So der Kopf eines Alten mit
roter Rase und Brille, Ölstudie auf Eeinwand, 90 IRk.; Die Zoll-
revision, Aquarelle, 200 Jllk.; Die Modistinnen, Tuschzeichnung,
100 Alk.; Architektursfück mit monumentalem Brunnen, Kohle und
Tuschzeichnung, 150 Alk.; Sißender Wachposten uor einem hohen
Gebäude, Kohlenzeichnung, 100 111k.; Betrunkener Strolch, Aqua-
relle 145 Alk.; Wachposten uor einem großen architektonischen
Gebäude sißend, Kohlenstudie, 115 mk.; Das Ständchen, aqua-
rellierte Tusch- und Spezialzeichnung, 305 Alk.; ähnliche Dar-
stellung, kleiner. 125 Alk.; Terrasse mit Ausblick auf das llleer,
Aquarelle, 125 IRk.; Monument mit Reiter zu Pferd, Kohlen-
zeichnung, 195 m.; Gebirgslandschaft mit Jäger und Hund, Aqua-
relle, 300 Alk. Des weiteren wurde für eine Aquarelle uon Heinrich
Adam: Der markt am Rlarienplaß in lllünchen 175 Alk erzielt.
Die sämtlichen Preise uerstehen sich ausschließlich des Aufgeldes
uon fünf Prozent.
Ausstellungen.
Berlin. Akademie der Künste. Sch ad ow-Ausstellung.
—: Berliner Sezession Ausstellung uon Werken Alax
Klingers.
Ausstellung „Die Dame“ im Hohenzollern-Kunstgewerbe-
hause.
- Ausstellung japanischer farbenholzschnitte.
Bergstraße 16—19.
Budapest. Jn den Ausstellungssälen des „Köngues Kalmar“
Ausstellung oon Werken der ungarischen Malerin Ritta Bo em.
Brünn. Patrizius Kittner-Ausstellung. Das Erzherzog
Rainer-Museum für Kunst und Gewerbe eröffnete am 7. d. Al. eine
Ausstellung uon Miniaturen. Aquarellen und Eithographien des am
16. lllärz 1809 in Brünn geborenen Miniaturmalers Patrizius Kittner.
Der mährische Hochadel und zahlreiche alte Bürgerfamilien, neuer-
dings aber auch eine Reihe uon Wiener Sammlern haben die
Arbeiten dieses bisher nicht genügend gewürdigten Meisters in
großer Zahl aufbewahrt und dem Museum für einige Wochen über-
lassen. Kittner, welcher erst uor 9 Jahren als 91jähriger starb,
schuf unabhängig oon der Wiener Miniaturschule namentlich zwischen
1840 und 1860 eine Sülle künstlerisch bedeutender Bildnisse der
Brünner Gesellschaft, auch reizende Aquarellporträts sowie eine
Reihe oon Eithographien, in denen er die mährischen Statthalter
und Mitglieder des mährischen Adels porträtierte. Die Ausstellung,
die beinahe 200 Arbeiten oon Patrizius Kittner umfaßt, bleibt bis
Ende lRärz geöffnet.
Dresden. Kunstgewerbemuseum. Erste Abteilung der
Fachausstellungen (Buch- und Steindruckerei, Buchbinderei, Deko-
ratiue Malerei und Plastik).
 
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