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SeifeJ104.

Internationale Sammler-Zeitung.

Hummer 7.

die höheren Werfe non 1 Tical bis zu 40 Tical zugesellt. Diese
höheren Werte (Fig. 12) zeigen König Chulalongkorn auf einem
Reiterpostament.
Britisch-Südafrika hat seine marken durch den Auf-
druck „Rhodesia“ (in schwarz) in Rhodesiamarken verwandelt.
Der Sammler kann nun einen ganzen Satj dieser marken uon



einem Halfpenny (Fig. 13) bis zu 5 Shilling seiner Sammlung ein-
uerleiben.
JTlauritius hat Übergangsmarken zu 2 und 4 Cents mit
roter Werfbezeichnung und schwarzem Aufdrucke „Specimen“
(Fig. 14) ausgegeben.
Die Vereinigten Staaten uon Hordamerika haben, um
den Verkauf der fincoln-Jubiläumsmarke durch die Automaten zu
ermöglichen, Ausgaben ohne Zähnung ueranstaltet, wie Fig. 15
zeigt. Fig. 16 präsentiert eine Cilpostmarke der Vereinigten Staaten
zu 10 Cents in Grün mit der geflügelten ITlerkurhaube.


Argentini ens neue marken führen das Bild des Generals
San JTlarfin. Cs wurden ausgegeben Werfe zu 3 Centavos, grün
(Fig. 17), 5 Cent, rot, 10 Cent, grau-grün, 12 blau und 30 braunrot.

(Briefmarken beim Schulunterricht.) Zu Beginn des
neuen Schuljahres erscheint im Wiener Schulbücherverlage ein
Rechenbuch für die erste Klasse der Volksschule, das eine Fleuerung
bedeutet. Die Verfasser Rieger und Habernal kamen beim
Handelsministerium um die Erlaubnis ein, nebst andern Illu-

strationen, markenbilder bringen zu dürfen, um so durch Anschau-
ung das Interesse der Kinder am Unterrichte zu steigern. Das
Handelsministerium gab die Crlaubnis, die Zweiheller- und
die Fünfhellermarke der Jubiläumsemission für das Rechen-
buch zu verwenden, mit der Bedingung, eine andere als die Original-
größe zu vervielfältigen, um ITlarkenfälschungen nicht allzusehr zu
erleichtern.
(Der französische Poststreik und die marken-
sammler.) Der Postsfreik in Frankreich hat ganz neue, eigenartige
ITlarkentypen auf den markt gebracht. Cs handelt sich natürlich
um regelwidrige und gerade darum so sehr interessante Brief-
marken. Auf eines dieser originellen Hlarkenzeichen weist der „Ra-
dikal“ besonders hin: es ist eine gewöhnliche französische Brief-
marke, die in ganz neuer Weise abgestempelt und ungiltig gemacht
worden ist. Sie trägt nämlich statt des amtlichen Stempels das
Gepräge des Stempels des Börsenmakler-Verbandes. Die Sache ist
bald erklärt: Die Börsenmakler, die durch den Postsfreik besonders
stark geschädigt wurden, weil ihr Verkehr mit den großen Banken
fast vollständig lahmgelegt war, beschlossen eines Tages, sich selbst
zu helfen und ihre Briefe durch ihre eigenen Angestellten verteilen
zu lassen. Alle diese Briefe wurden jedoch ordnungsmäßig frankiert
und da der Posfdienst versagte, kam die ITlaklerkammer auf den
Gedanken, die Briefmarken mit ihrem eigenen Stempel zu versehen.
(Auflösung der f r em dl än dis ch en Po st anst alt e n in
China.) Aus Paris wird gemeldet, daß die chinesische Regierung
den in China uertrefenen Staaten die Reform ihres Postwesens zu-
gesagt hat, und die Aufhebung der fremden Postämter verlangt.
Hoffentlich hört auch in diesem Falle die sich so oft wiederholende
Ausgabe der Dielen provisorischen Aufdrucke auf französischen
ITlarken auf, was den meisten Sammlern recht willkommen sein
dürfte.
(Große Briefmarkenfälschungen) sind in fondon
ans Tageslicht gekommen. Die JTlarkensammler werden wenig
dauon erbaut sein, zu hören, daß der ganze europäische markt
mit falschen marken uon Hord-Borneo überschwemmt ist,
namentlich mit solchen uon höheren Werten. Zwei bekannte
fondoner JTlarkenhändler, towden und Harm er, wurden ver-
haftet und dem Richter unter der Anklage uorgeführt, den Haupt-
vertrieb der falschen marken zu haben. Die Fälschungen wurden
in Paris von einem Herrn Coraine hergestellt, der bereits hinter
Schloß und Riegel sißt. Die beiden Engländer, die innerhalb der
leßten Jahre für 500.000 K Borneomarken uerkauft haben sollen,
werden sich demnächst uor Gericht zu verantworten haben.


Chronik.

Ansichtskarten.
(Allerlei Heuheiten.) Die berüchtigt gewordene Hutmode
des diesjährigen Frühlings hat eine förmliche Ansichtskarten-Spezial-
liferatur heruorgerufen. Da sind vor allem zwei Fünfer-Serien in
fichtdruck, „Die mode 1909“ und „Hüte uon 1909“: entzückende
mädchengesichter lugen unter gigantischen Hüten mit wallendem
Federnschmucke schelmisch hervor. Der ITlaler Reiniß hat uns
eine sechs Karten umfassende Serie feiner Aquarelle beschert:
sezessionistisch schlanke Frauengestalfen tragen umfangreiche Hüte
von der Form eines Kuchenbeckens, so daß man darunter weder
Gesicht noch Hals sehen kann. H. Hemecek entwarf sechs graziöse
mädchenköpfe, mit Blumenhüten geschmückt, R. Ritter v. Wichera
hat ebenfalls ein halbes Dußend reizender Frauen gemalt, die zier-
liche Feldblumensträuße am Busen tragen. Professor Hans Fechner
bietet vier Künstlerkarfen: Rita Sachette und andere Künstlerinnen.
Die Reisesaison kündigt sich durch das erscheinen uon sechzig
neuen Ansichten von der Dolomitenstraße und zwölf Bildern uon

der mariazeller Bahn in Dreifarbendruck an. Die Dresdener Kunst-
anstalt Henke und Ostermaier gibt zwölf Künstlerpostkarten
mit malerischen Stimmungsbildern aus Stadt und fand heraus:
Der Frühling im Frankenland, lllaler Hans Kaufmann in ITlünchen
lieferte prächtige Bauernszenen.
Die aktuellsten Ansichtskarten sind wohl die Frankreich
entstammenden Photographien: „Unsere Aeroplane“, die Flieger
Formans und Wilbur Wrights darstellend, und „fuftschiffe und
Aeroplane“, durch die wir Santos Dumont, Farman, Wilbur Wright
und' Deutsch mit ihren fuftfahrzeugen kennen lernen.
Die Reihe der erschienenen englischen Künstlerkarten ist
ebenso beträchtlich wie amüsant. ITlary Horsfall hat sich mit
sechs rührenden Aquarellen eingestellt: Junge mutter, mit ihrem
Baby schäkernd. Von Awson Wood stammt eine urdrollige
Serie in drei Bildern: The servant and how to traid her. Außer
den genannten Karten gibt der rührige Verlag Oilette noch Karten
mit humoristischen Tierszenen und zehn Bilder vom Rennplaße
heraus. Gibson und Bayard Jones haben sich mit englischen
 
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