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torien ihre eigenthümliche Richtung und Ausbildung zu ge-
ben^, welche allerdings nur durch eine großartige Natur und
Kunst lebendig werden konnte, wie wir sie an Händel bewun-
-dern^.
17.
Ehe wir an die nähere Betrachtung der komischen Oper
gehen, welche Mozart im Jahr I77L für München schrieb,
wird es, um das Verhältniß derselben zu den bis jetzt er-
wähnten klar zu erkennen, nicht überflüssig sein einen flüchti-
gen Blick auf die Entwickelung der Opera duüü zu werfen.
Die erste Form, in welcher sie auftrat, ist die des lutsr-
Zwischen den Arten eines ernsten Schauspiels oder
einer Opsen ssrin führte man, um die Zuhörer auf eine hei-
tere Weise zu unterhalten und durch Abwechslung frisch zu
erhalten, komische Srenen auf. Es waren regelmäßig nur
zwei Personen welche darin auftraten, eine Frau und ein
Mann, eine eigentliche Handlung fand auch dann nicht Statt,

30) Vgl. Dropsen Vorlesungen über die Freiheitskriege I S. 1 54 fs.
31) Daß in Salzburg auch deutsche Oratorien aufgeführt wurden, ha-
ben wir schon S. 71 ff. gesehen. Für ein solches Oratorium als Einlage
scheint eine Sopran-Arie bestimmt gewesen zu sein mit dem Tert:
Kommet her, ihr frechen Sünder,
seht den Heyland aller Welt;
sprecht, ist gegen seine Kinder
je ein Vater so bestellt?
Jesus leidet tausend Qualen,
bis er selbst den Geist aufgiebt
um am Kreuz die Schuld zu zahlen,
die der tolle Mensch verübt.
Nach der Handschrift der Partitur (Andrö Verzeichn. 78) gehört sie in die
erste Hälfte der Siebziger. Sie ist mit Quartett begleitet, kurz uud ein-
fach, nicht nach dem gewöhnlichen Arienzuschnitt, aber nicht bedeutend.
 
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