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Unter den „wünschenden Personen" befand sich auch Pro-
fessor Huber der Mozart schon während des letzten Auf-
enthalts in Wien bei Mesmers gesehen und gehört hatte und
hier bei Albert, dessen Gasthaus er Abends zu besuchen
pflegte, die Bekanntschaft mit ihm erneuerte. Er war ein
Viee-Jntendant des Theaters, er hatte die Arbeit, wie Mo-
zart sich ausdrückt, „die Comödien die man aufführen wollte
durchzulesen, zu verbessern, zu verderben, hinzuzuthun, hin-
wegzusetzen Auch ihm konnte es nicht gleichgültig sein,
ob ein Talent von solcher Bedeutung für das Theater gewon-
nen wurde oder nicht.
Andere theilten den Wunsch ebenfalls; Baron Rum-
ling machte Wolfgang das Compliment: „Spektakel sind
meine Freude, gute Acteurs und Aetrices, gute Sänger und
Sängerinnen, und dann einen so braven Komponisten dazu,
wie Sie!" Dazu meint Wolfgang (2. Oet. I 777): „Das ist
freylich nur geredet — und reden läßt sich viel — doch hat er
niemals mit mir so geredet." Beim Grafen Salern spielte
er mehrere Tage hintereinander, „viel vom Kopf, dann die
zwei Cassationen für die Gräfin und die Finalmusik mit dem
Rondo auf die letzt auswendig. Sie können nicht glauben,
was der Graf für eine Freude hatte: er versteht doch die Mu-
sik, denn er sagte allezeit Bravo, wo andere Cavaliers eine
Prise Tabak nehmen, sich schneuzen, räuspern, odereinen
Discours anfangen. Ich sagte ihm: ich wünschte nur, daß
der Churfürst da wäre, so könnte er doch was hören — er
-12) Ich weiß über denselben nichts Näheres zu berichten.
-13) Diese Correctur mochte nöthig sein, da die Direetion, wie man
Müller (a. a. O.) berichtete, Alles aufführte was eingeschickt wurde und sogar
verbunden war alle Münchner Produkte einzustudieren. „Da bier", setzt er
hinzu „fast jeder Student und Offiziant an der Autorsucht krank liegt,
werden ste mit Wust überhäuft."
Unter den „wünschenden Personen" befand sich auch Pro-
fessor Huber der Mozart schon während des letzten Auf-
enthalts in Wien bei Mesmers gesehen und gehört hatte und
hier bei Albert, dessen Gasthaus er Abends zu besuchen
pflegte, die Bekanntschaft mit ihm erneuerte. Er war ein
Viee-Jntendant des Theaters, er hatte die Arbeit, wie Mo-
zart sich ausdrückt, „die Comödien die man aufführen wollte
durchzulesen, zu verbessern, zu verderben, hinzuzuthun, hin-
wegzusetzen Auch ihm konnte es nicht gleichgültig sein,
ob ein Talent von solcher Bedeutung für das Theater gewon-
nen wurde oder nicht.
Andere theilten den Wunsch ebenfalls; Baron Rum-
ling machte Wolfgang das Compliment: „Spektakel sind
meine Freude, gute Acteurs und Aetrices, gute Sänger und
Sängerinnen, und dann einen so braven Komponisten dazu,
wie Sie!" Dazu meint Wolfgang (2. Oet. I 777): „Das ist
freylich nur geredet — und reden läßt sich viel — doch hat er
niemals mit mir so geredet." Beim Grafen Salern spielte
er mehrere Tage hintereinander, „viel vom Kopf, dann die
zwei Cassationen für die Gräfin und die Finalmusik mit dem
Rondo auf die letzt auswendig. Sie können nicht glauben,
was der Graf für eine Freude hatte: er versteht doch die Mu-
sik, denn er sagte allezeit Bravo, wo andere Cavaliers eine
Prise Tabak nehmen, sich schneuzen, räuspern, odereinen
Discours anfangen. Ich sagte ihm: ich wünschte nur, daß
der Churfürst da wäre, so könnte er doch was hören — er
-12) Ich weiß über denselben nichts Näheres zu berichten.
-13) Diese Correctur mochte nöthig sein, da die Direetion, wie man
Müller (a. a. O.) berichtete, Alles aufführte was eingeschickt wurde und sogar
verbunden war alle Münchner Produkte einzustudieren. „Da bier", setzt er
hinzu „fast jeder Student und Offiziant an der Autorsucht krank liegt,
werden ste mit Wust überhäuft."