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Jahrbuch für den Zeichen- und Kunstunterricht — 4.1909

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Heft 1
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Vereine. Versammlungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.74114#0051
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Internationale Vereinigung zur Förderung des Zeichenunterrichts.

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An der Sitzung zur Erledigung dieser Fragen nahmen teil:
1. Studienrat Dr. Kerschensteiner, Schulrat in München.
2. Seminaroberlehrer Elssner, Dresden.
3. Lehrer C. Götze, Schriftleiter des „Säemann", Hamburg.
4. Professor Dr. Pallat vom Kultusministerium, Berlin.
5. Dr. Jessen, Direktor der Bibliothek am Kunstgewerbemuseum, Berlin,
6. Paul Hermann, Maler und Zeichenlehrer, Dresden.
7. Heinrich Grothmann, Zeichenlehrer, Großlichterfelde.
8. Gattwinkel, Zeichenlehrer in Berlin.
Zu Beginn der Beratung wird von dem Protokoll der Sitzungen des Inter-
nationalen Verbandes für den Zeichenunterricht, welche am 1., 3. und 4. August 1906
zu Paris behufs Vorbereitung des internationalen Kongresses stattfanden, Kenntnis
genommen. Mr. Black aus London berichtet:
a) Daß das Royal College of Art in South Kensington-London in Aussicht ge-
stellt hat, dem Kongreß die Räume zur Verfügung zu stellen.
b) Daß das englische Unterrichtsministerium und der Stadtrat von London ihre
Unterstützung versprochen haben.
c) Daß sich bereits ein großes Komitee gebildet hat zur Vorbereitung des
Kongresses. Es umfaßt nicht nur viele Beamte des Unterrichtsministeriums, sondern
auch sonst noch Namen mit bekanntem Klang, Walter Crane, C, T. Horsfall, Pro-
fessor M. E. Sadler (Univers. Manchester), Professor John Adams (Univers. London),
Lord Shuttleworth, Sir John Gorst usw.
d) Daß sich der dritte Kongreß insofern von den beiden vorausgehenden unter-
scheiden wird, als die Ausstellung ein Bild von dem gesamten Zeichenunterricht
geben soll, also vom Zeichenunterricht im Kindergarten bis zum Zeichnen an den
Universitäten, den technischen Hochschulen, den Kunstgewerbe- und Kunstschulen.
Gemäß den Vorschlägen von Mr. Carter aus New-York wurde in Paris beschlossen,
daß die Ausstellung, ohne überlieferte Beispiele zu wiederholen, ein vollständiges
Programm des Unterrichtes eines jeden Staates geben soll und daß großen Städten
eine Spezialausstellung des Zeichenunterrichtes bewilligt wird, sofern er sich von
dem des Landes unterscheidet.
Dem Pariser Protokoll wird weiter entnommen, daß gemäß den Vorschlägen
des Vorsitzenden, Professors Guebin in Paris, unbeschadet allenfallsiger weiterer
Anträge von Delegierten anderer Länder, die an der Augustsitzung in Paris nicht
teilgenommen haben, folgende 8 Hauptfragen für die Behandlung auf dem Kongreß
zugelassen werden sollen:
1. Thema: Zeichnen, Modellieren, Handfertigkeit im allgemeinen.
2. „ Methode und Lehrplan des Zeichenunterrichtes an den verschiedenen
Schulgattungen. (Vom Kindergarten bis zur technischen Hochschule).
3. „ Ausbildung der Zeichenlehrer.
4. „ Organisation des gewerblichen und kunstgewerblichen Unterrichtes.
(Gesetzliche Anordnungen).
5. „ Zeichen und Symbole.
6. „ Mittel zur Verbreitung künstlerischen Verständnisses und zur Ent-
wicklung des künstlerischen Geschmackes in der Stadt- und Land-
bevölkerung.
7. „ Feststellung und Vergleichung der gebräuchlichen technischen Aus-
drücke des Zeichenunterrichtes in den verschiedenen Ländern.
8. „ Untersuchungen über Zeichenmethoden im Kindergarten, die der
Natur und den Kräften des Kindes angepaßt sind.
Nach der Kenntnisnahme dieser Beschlüsse der Pariser Sitzung treten die An-
wesenden in die Beratung ihrer Tagesordnung ein und fassen nach einer fast fünf-
stündigen Besprechung folgende Beschlüsse:
1. Es erscheint nützlich und notwendig, daß die deutschen Staaten sich am
Kongreß beteiligen. Nützlich, weil voraussichtlich jeder Besucher einen aus-
gezeichneten Überblick über den Stand des Zeichen- und Kunstunterrichts in England,
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