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Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier [Hrsg.]
Jahresbericht der Gesellschaft für Nützliche Forschungen zu Trier — 1882-1893(1894)

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Lehner, Hans: Vorgeschichtliche Grabhügel in der Eifel und im Hochwald
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https://doi.org/10.11588/diglit.43700#0039
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XXV

stumpfen zwei- bis dreizinkigen Instrumentes eingedrückten Partieen senkrechter Striche2).
Auch die Technik der Rädchenverzierung, welche bei frührömischen Gefässen so häufig
ist (s. Hettner S. 172 Nr. 3 und 4), war den gallischen Töpfern schon bekannt, wie die
Gefässe Taf. III, Fig. 4, Taf. IV, Fig. 13 und Taf V, Fig. 26 beweisen, wenn auch die
Dekorationsmuster hier abweichend sind.
Ich bin überzeugt, dass sich die Beispiele der Einwirkung einheimischer Keramik
auf provinzial-römische bei umfassenderen Beobachtungen bedeutend vermehren lassen.
An dieser Stelle mag das Gesagte genügen, da es sich in den Grenzen hält, welche
diese Publikation sich gesteckt hat. Auch die vorgeschichtliche Keramik verlangt ge-
bieterisch ihren Platz in der Geschichte. Denn wie uns die eigentümlichen Sprach-
formen, welche provinzial - römische Inschriften aufweisen, wie uns die besonderen pro-
vinzial-römischen Kultformen und ihr Niederschlag in der bildenden Kunst erst verständ-
lich werden, wenn wir den Kulturverschmelzungsprozess, der sich in ihnen äussert, in
seine ursprünglichen Elemente wieder auflösen, so verstehen wir auch die barbarisieren-
den Formen der römischen Keramik in den Provinzen erst dann, wenn wir ihre Vor-
bilder in der einheimischen Kunstübung ermittelt haben Und wo uns direkte Zeugnisse
über den historisch so wichtigen Prozess der Verschmelzung römischer Kultur mit der
barbarischen oft im Stiche lassen, da müssen wir dankbar sein für die geringste An-
deutung, welche uns die Denkmäler, wenn sie auch noch so unscheinbar sind, gewähren.
Vgl. auch Cleuziou, De la poterie Gauloise S. 55, Fig. 39, und Koenen a. a. 0. Taf. VI, Fig. 9.


IV
 
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