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Janssen, Johannes [Editor]
Frankfurts Reichscorrespondenz nebst andern verwandten Aktenstücken von 1376 - 1519 (Band 2,2): Aus der Zeit Kaiser Maximilians I.: 1486 - 1519 — Freiburg im Breisgau, 1872

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https://doi.org/10.11588/diglit.22524#0198
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598

1497.

ingenommen hetten; das sie solichs eigentlich verschriben der
Versandung zuschickten, so wolte man darüber sitzen. Indes
mochten auch meer der stende des rychs herbykommen, rat-
zuslagen, wo und wie inen deshalben auch bezalung widerfa-
ren solt. Deßglychen von besserung ires soldes, were her uff
disen rychstag geschoben, davon zu handeln; des sie auch
willig weren, so der stende meer zusamenkemen. Darumb
solten sie gedult haben. Der irrung halben die von Wormbs
berurend, so sie für ein ursach angezeigt hetten, were unnot;
dann man verstünde, das die kun. maj. sich derselben under-
zogen und bede teil auch uff disen kun. tag vertagt; hetten
sie gut Zuversicht, die kun. maj. wurde darunder handeln zu
gutlicher hienlegung der sach, oder die sust entscheiden recht-
lich, oder wie sich gebüren wurde. Und ducht die versam-
lung gut, das sie der kun. maj. und dem abscheit zu Lyndaw
gehorsam und volg sich furderlich her deten, damit nit allent-
halben sumnus zustund und die zyt vergebens und ungeschafi't
hienginge. Dann sie von der versamlung legen hie mit schwe-
rem costen und könten one der kun. maj. anweld nichts an-
fallen noch ußrichten."

Und wiewole die geschickten von des camergerichts we-
gen sich vast weygerten und etwas schwere darin erzeigten,
mit vil clagen, Unvermögen und anders, warde inen doch nit
andere antwort. Und schieden also abe, solichs an ir mitver-
wanten zu bringen und zu bedencken, wes inen zu thun were.

Doch under dem gesprech und zusamentragen der mey-
nungen by der versamlung der antwort halben zu geben, wie
vorstet, deten des rats zu Worms verordenten zu der ver-
samlung der stende des rychs reden dise meynung: „Es were
von wegen des kun. camerrichters und bysessen und andern
furgetragen ein ursach oder beschwerung etc. der irrung hal-
ben zwuschen bischoff, der pfaffheit und gemeiner stat Wormbs,
und daby angeregt ein urteil, daruff nit anders zu thun stünde,
dann dieselbe zu exequiren mit acht und aberacht etc., wie
dann davon geredt were in frischer gedechtnus. Wo ein er-
bar rate der statt Wormbs syner hendel und Sachen nit bes-
sern grundt oder trost wisst und het, so mocht inen solich
gethane doctor Pleningers rede erschrockenlich genug sin. Sie
weren aber gar ungezwyfelt, so myn gnediger her der marg-
graf als ein nu zukommender camerrichter bericht und die
bysessen ingedenck und ansehen gestalt der sach, wie die für
die kun. maj. erwachsen und uff den hutigen tag unentschei-
den hinge vor der kun. maj., die allerhand Verhandlung dar-
under gehabt, abscheit und ander gegeben und uff disen rychs-
tag aber entlich vertagt, auch vormaln inen dem camerge-
 
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