'nu balttschen Zlachlanve rc.
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norddeutschen Cbeiro kaum bercchtigt, anf die Versuche, artcsischc Brunnen
zu erbohren, einzugehen.
Folgerungen des Heransgebers nus dem Aufsatze des
Hrn. Prof. ZZL'. Hnnefeld.
Es muß gewiß dem Baumeistcr höcbst wünschenswerth erschcinen,
die Reihefolge uird Mächtigkeit der Erdschichten der Gegend, wo er seine
Gebäude errichten soll, kennen zu lernen, da hieraus hochst wichtige Ergeb-
gebnisse sür die jedesmalige Gründung (besondcrs großer, wichtiger Bau-
ten) gesolgcrt werden können.
Bisher hat man bei geringer Mächtigkeit der Erdschichtc und bei
weichem Untergrunde vorzugsweise liegende oder stehende Holz-Noste ver-
wcndet, auch ausnahmsioeise sich der Gründung mit Beton- und Sanv-
schüitungen bedient; allein meines Wissens ist hierbei mehr ans das Gcraihe-
wohl, als nach festcn Grundsätzen versabren nwrden.
Man wußte, daß ein breiter liegcnder Rost und ein bis zur größt-
möglichsten Festigkeit eingerammter Pfahlrost sedes beliebig hohe und
schwere Gebäude zu tragen im Stande sei; man wußte ferncr, daß wenn
man oie Beton- und Sandgründung im Verhältniß zum Gebäude ziem-
lich breit mache, dasselbe getragen werde. Darnach verfuhr man, und
damit begnügte man sich auch.
Es ist jedoch klar, daß für e-ine bestimmte Dicke (Mächtigkeit)
irgend eincr beliebigen Erdschicht, und für ihre Zusammendrückbarkeit
(Compresstbilität) stets ein bestimmtes Verhältniß für ein darauf aus-
zusührendes Gebäude Statt stnden müsse; so daß man ein Gebäude von
bestimmtem Gewicht, bci hinlänglich verbreiterten Fundamenten, gleichsam
schwimmend auch auf einer schwachen (aber festen) Erdschichi, und sclbst
in weichem Boden austühren könne, vorausgesetzt daß die Fundamentirung
eine in sich fest zusammenhängende Masse bilde.
Eben so wie das specifisch leichtere Holz oder die verbreiterte Fläche
auch eines specifisch schweren Körpers (wie Eisen) auf dem Wasser schwimmt,
wird auch ein Gebäude aus einer dünnen oder weichen Erdschicht ohne
Gefabr zu erbauen sein, wenn dessen Gewicht zur Zusammendrückbarkeit
nnd zur Dicke der Erdschicht in ein gewisses Verhältniß gebracht weroen
kann.
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norddeutschen Cbeiro kaum bercchtigt, anf die Versuche, artcsischc Brunnen
zu erbohren, einzugehen.
Folgerungen des Heransgebers nus dem Aufsatze des
Hrn. Prof. ZZL'. Hnnefeld.
Es muß gewiß dem Baumeistcr höcbst wünschenswerth erschcinen,
die Reihefolge uird Mächtigkeit der Erdschichten der Gegend, wo er seine
Gebäude errichten soll, kennen zu lernen, da hieraus hochst wichtige Ergeb-
gebnisse sür die jedesmalige Gründung (besondcrs großer, wichtiger Bau-
ten) gesolgcrt werden können.
Bisher hat man bei geringer Mächtigkeit der Erdschichtc und bei
weichem Untergrunde vorzugsweise liegende oder stehende Holz-Noste ver-
wcndet, auch ausnahmsioeise sich der Gründung mit Beton- und Sanv-
schüitungen bedient; allein meines Wissens ist hierbei mehr ans das Gcraihe-
wohl, als nach festcn Grundsätzen versabren nwrden.
Man wußte, daß ein breiter liegcnder Rost und ein bis zur größt-
möglichsten Festigkeit eingerammter Pfahlrost sedes beliebig hohe und
schwere Gebäude zu tragen im Stande sei; man wußte ferncr, daß wenn
man oie Beton- und Sandgründung im Verhältniß zum Gebäude ziem-
lich breit mache, dasselbe getragen werde. Darnach verfuhr man, und
damit begnügte man sich auch.
Es ist jedoch klar, daß für e-ine bestimmte Dicke (Mächtigkeit)
irgend eincr beliebigen Erdschicht, und für ihre Zusammendrückbarkeit
(Compresstbilität) stets ein bestimmtes Verhältniß für ein darauf aus-
zusührendes Gebäude Statt stnden müsse; so daß man ein Gebäude von
bestimmtem Gewicht, bci hinlänglich verbreiterten Fundamenten, gleichsam
schwimmend auch auf einer schwachen (aber festen) Erdschichi, und sclbst
in weichem Boden austühren könne, vorausgesetzt daß die Fundamentirung
eine in sich fest zusammenhängende Masse bilde.
Eben so wie das specifisch leichtere Holz oder die verbreiterte Fläche
auch eines specifisch schweren Körpers (wie Eisen) auf dem Wasser schwimmt,
wird auch ein Gebäude aus einer dünnen oder weichen Erdschicht ohne
Gefabr zu erbauen sein, wenn dessen Gewicht zur Zusammendrückbarkeit
nnd zur Dicke der Erdschicht in ein gewisses Verhältniß gebracht weroen
kann.