244 V. Vi'nchte über varerl. Bauten, Denkmale rc.
tener. Iu der mitileren Schicht haben die Schnallen schon hie und da
46erzierttngen; es kommen schon eiserne Gürtelschnallen vor, jedock) ohne
eingelegte Silberfäden; anf einer Kupferplatte ist ein Greif eingegraben,
ganz ähnlich anderen Darstellnngen, die man bei Ausgrabungen an be-
naebbarten Orten nm de Vand gefnnden, wovon nachher berichtet werden
soll. Zwei Medaillen don Bronze, obwohl ganz unkenntlich, doch un--
zweifelhaft romifch, denten anf Bcrnhrung mit diefem Volke. Jn der ober-
sten Schicht endlich finden sich anßer den Gegenständen der beiven untern
oie kurzen starken nnd verstählten Schwerter nebst den kleinen Klingen
(Dolchen?), Trnmmer von Schwertscheiven, Spangen von Bronze, die
schmnckvollen Gürtelschnallen, und Schmuck aller Art, Slirnbänder, Fili-
granarbcit rc., und hier allein die Vasen. Jn einem Grabe sand srch
auch neben den Waffen eine Pfiugschar; zwei Gräber der oberen Schicht
enthielten nur kaiserliche Münzen aus der spätern Zeit der r'ömischen Herr-
fchaft in Gallien, ja neben einem Scelett, das unmittelbar über zwei ältern
Gräbern lag, fand man Münzen von Karl dem Großen, woraus —
wenn nicht der Znfall sie dahingcführt -— auf die fortvauernde Benntzung
oes Gottesackers bis ins Mittelalter, und anf den beibehaltenen Gebranch
der Mnnzenmitgift an Todte zu schließen sein würde.
Diese lleberreste untergegangener aufeinander folgender Geschlechter,
wie sie aus dem alten Kirchhof von Bel-Air ans Licht gezogen worden,
erhalten einen besondern Werth durch den Zusammenhang, in welchem
sie mit den Ansgrabnngen zu Vers-Chiez, Ber, Tolochenaz, Montillier,
Monpifi u. a. Orten des Canton Wallis stehen, nnd die sie gewisser-
maßen ergänzen. Bestimmter noch, als die lllntieaglien zn Bel-Air,
geben diese von dem Cultnrznstande, namentlich der religiösen und Knnst-
bildung der Bevölkerung, der sie angehören, Nachricht. Uebereinstimmend
mit jenen in den Formen und Verzierungen des Waffengeschmeides, der
Schmucksachen rc., wobei für das Ornament in der Negel verschlungene
Bänder das Hauptmotiv abgeben, auch wohl einsach-rohe Vlattformcn
vorkommen, die sämmtlich anf eine nichtrömische und noch sehr unentwickelte
Bildung hinweisen, haben die Ausgrabnngen in Wallis noch außerdem
Schrist und bildliche Darstellungen zn Tage gefördert. Erstere ist die
römische in den Formen des 4ten nnd üten Jahrhunderts, allein sowohl
oer vorkommende Name (Nasualdns Nansa) als die Beischrift (Vivat lloo
lltoi-e k'Iex vaninil) denten ans barbarischen Ursprung. Die bildlichen.
Darstellungen nnterscheiven sich nur dnrch Stufen der Rohheit; keine streift
an eine Kunstform. Dagegen gewähren die Darstellnngen selbst vielsaches
Interesie. Znerst ersehen wir daraus, daß wir es mit einer Bevölkernng
zu thun haben, die bereits das'Christenthnm angenommen. Außer dem
tener. Iu der mitileren Schicht haben die Schnallen schon hie und da
46erzierttngen; es kommen schon eiserne Gürtelschnallen vor, jedock) ohne
eingelegte Silberfäden; anf einer Kupferplatte ist ein Greif eingegraben,
ganz ähnlich anderen Darstellnngen, die man bei Ausgrabungen an be-
naebbarten Orten nm de Vand gefnnden, wovon nachher berichtet werden
soll. Zwei Medaillen don Bronze, obwohl ganz unkenntlich, doch un--
zweifelhaft romifch, denten anf Bcrnhrung mit diefem Volke. Jn der ober-
sten Schicht endlich finden sich anßer den Gegenständen der beiven untern
oie kurzen starken nnd verstählten Schwerter nebst den kleinen Klingen
(Dolchen?), Trnmmer von Schwertscheiven, Spangen von Bronze, die
schmnckvollen Gürtelschnallen, und Schmuck aller Art, Slirnbänder, Fili-
granarbcit rc., und hier allein die Vasen. Jn einem Grabe sand srch
auch neben den Waffen eine Pfiugschar; zwei Gräber der oberen Schicht
enthielten nur kaiserliche Münzen aus der spätern Zeit der r'ömischen Herr-
fchaft in Gallien, ja neben einem Scelett, das unmittelbar über zwei ältern
Gräbern lag, fand man Münzen von Karl dem Großen, woraus —
wenn nicht der Znfall sie dahingcführt -— auf die fortvauernde Benntzung
oes Gottesackers bis ins Mittelalter, und anf den beibehaltenen Gebranch
der Mnnzenmitgift an Todte zu schließen sein würde.
Diese lleberreste untergegangener aufeinander folgender Geschlechter,
wie sie aus dem alten Kirchhof von Bel-Air ans Licht gezogen worden,
erhalten einen besondern Werth durch den Zusammenhang, in welchem
sie mit den Ansgrabnngen zu Vers-Chiez, Ber, Tolochenaz, Montillier,
Monpifi u. a. Orten des Canton Wallis stehen, nnd die sie gewisser-
maßen ergänzen. Bestimmter noch, als die lllntieaglien zn Bel-Air,
geben diese von dem Cultnrznstande, namentlich der religiösen und Knnst-
bildung der Bevölkerung, der sie angehören, Nachricht. Uebereinstimmend
mit jenen in den Formen und Verzierungen des Waffengeschmeides, der
Schmucksachen rc., wobei für das Ornament in der Negel verschlungene
Bänder das Hauptmotiv abgeben, auch wohl einsach-rohe Vlattformcn
vorkommen, die sämmtlich anf eine nichtrömische und noch sehr unentwickelte
Bildung hinweisen, haben die Ausgrabnngen in Wallis noch außerdem
Schrist und bildliche Darstellungen zn Tage gefördert. Erstere ist die
römische in den Formen des 4ten nnd üten Jahrhunderts, allein sowohl
oer vorkommende Name (Nasualdns Nansa) als die Beischrift (Vivat lloo
lltoi-e k'Iex vaninil) denten ans barbarischen Ursprung. Die bildlichen.
Darstellungen nnterscheiven sich nur dnrch Stufen der Rohheit; keine streift
an eine Kunstform. Dagegen gewähren die Darstellnngen selbst vielsaches
Interesie. Znerst ersehen wir daraus, daß wir es mit einer Bevölkernng
zu thun haben, die bereits das'Christenthnm angenommen. Außer dem