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306 vm. Verschieverie gtsammelte Notizen, neue Vrfindungen rc.,

yber ihre dem Cisen znkommende Wärmeleitungsfähigkeit, welche nachthei-
lig wegen der ivechselnden Ausdehnung bei verschiedener Temperatur des
Terrains, in dem sie liegen, und des Wassers, das durch sie hinstromt,
auf die Dichtungen wirkt. Die Marmorröhren bleiben aber ganz trocken
auf ihrer äußeren Fläche und der Oelcement, mit dem sie gekittet stnd, erhär-
tet in kurzer Zeit so, daß er marmorgleich wird. Diese günftigen Crfolge
haben die Stadt Prag bestimmt, für ein neu anzulegendes Wafserwerk
Marmorröhren zu legeu, da die gußeisernen Nöhren auch dort den
ihnen beigehörigen Mißständcn nicht entgangen sind. Die seit dem Jahre
1820 frühstens und später gelegten eisernen Nöhren, obgleich sie von 1 Zoü
weiterer Bohrung gewählt wurden als die vorherigen hölzernen Röhrcn,
sind gegenwärtig so ganz verstopft, daß sie nur noch die Hälfte des
ursprünglichen Wasserquantums liefern und eine eigene Abfallöhre an der
Wasserkunst angebracht ist, welche das überflüssige Wasser ins Freie führt.
Jn Brünn mußten schon nach 6Jahren die gußeisernen Röhren wegen
völliger Verstopfung herausgerifsen werden. Man hat gegen die Marmor-
röhren das Bedenken geäußert, ste würden keinen einigermaßen bedeutenden
Wasserdruck aushalten — keine Meinung kann aber weniger begründek
sein, wie diese. Amtliche Zeugnisse bestätigen gegen jeglichen Zweisel, daß
cine einzelne Kranner'sche Nöhre bis 80 Atmosphären Wasserdruck ausge--
halten habe. Der Crfinder garantirt 16 Atmosphären und läßl jede
Röhre darauf prüfen; eine größere Gewähr ist wohl nicht zu verlangen!

-— Bei Frost können sie weniger als irgend eine andere Art Nöhren lei-
dni, wegen ihrer Nichtleitung für die Wärme (?) und ihrer Härte.

Keineswegs sind sie auch mit jenen Sandst e i nröhren zu ver-
wechseln, deren lockeres Gesüge dem Druck keinen hinreichenden Wider-
stand zu bieten vermag, und die, als man sie in Manchester legte, sofort
zersprangen. Wahrschcinlich ist man nicht so vorstchtig gewesen, sie vorher
zu prüfen.

Jn Dresden, wonach Herrn Jnspektor Blochmann's System pirnaische
Sandsteine, nicht gebohrt, sondern zu Röhren durchgestoßen werden,
wendet man überdies die Vorsicht an, sie innerlich mit einem Cement zu
bestreichen, obgleich wir sür eine lange Dauer dieses Cementes nicht gerade
garantiren möchten. Unvermeivbar aber ist bei Sandsteinröhrcn, wie bei
thönernen Röhren, wie in Prag die Erfahrung, und zwar mit den aus
dcr schönen Egerschen Thonmasse gesertigten gemacht wurde, daß Wasser-
moose von außen hineinwachsen, sich im Jnnern ausbreiten und zu klaf-
terlangen Zöpfen werden. So verstopfen sich thönerne und Sandsteinröh-
ren, während eiserne inwendig rauh werden, sich orydiren, die Wegschwem-
niiing des Schlammes verhindern und Knollen bilden. Marmorröh -
 
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