364 VIII. Verschiedene gesammelte Notizen, neue Erfindungen re>,
den lothrechten Bau der äußeren Peripherie durch den ganzen Vcrlauf
des Baues streng beobachtet werden. Wenn der Grund zu locker wäre
und Abbrüche bei der Aushebung oder während des Ausbaues dcs hohlen
Fundamentcylinders erfolgt wären, so muß während der Ausmauerung
jede Höhlung mit Lehm, Tegel oder setter Erde fest ausgestanipst wer-
den, damit der ganze Umlauf fest ausgefüllt ist und das seste Erdreich stch
dicht an den Brunnensundamentsring anschließt.
Diese Einleitung für den zu versenkenden Brunnenbau bedars großer
Sorgfalt und Genauigkeit in der Arbeit, da von ihr allein der gute Fort-
gang derselben und das perpendikuläre Einsenken des Brunnens wesentlich
abhängt.
Wenn dieses durch zwöls Schraubenbolzen fest zusammengeschraubte
Brunnenfundament, in dessen Peripherie aber mehrere kleinere Oeffnungen
znm Durchlassen oberer Quellen ausgespart werden können, vollendet ift,
so begiebt sich ein Arbeiter in den Brunncncylinder, der durch successive
Untergrabung des Fundaments die gleichfalls allmälige Versenkung dessel-
ben auf eine ganz einfache und gefahrlose Art bewerkstelligen wird, wäh-
rcnd oben zwei Arbeiter das in der Tiefe ausgehobene Material durch
Wechseleimer herausfördern und ein Maurer in der ersten Grube das cin-
sinkende Mauerwerk fortwährend zirkelförmig nachmauert. Es ist leicht
einzusehen, daß die Methode so gefahrlos ist, daß bei angewandter Vor-
sicht, nichts auf den in der Tiefe Arbeitenden herabfallen zu lassen, nicht
der geringste Unfall denkbar ist; denn der cylindrische Mauerring kann
höchstens seine genaue Kreisform, oder bei unsorgfältiger Untergrabung
seine perpendikuläre Nichtung verlieren, aber auf keine Art nach Jnnen
eingedrückt werden oder einstürzen *).
Das während der Einsenkung hörbare, durch die Reibung des
Nkauerwerks an dem es umschließenden Erdreich erzeugte Rauschen, ver-
bunden mit der sichtbaren Bewegung der ganzen Mauermasse, kann zwar
allerdings dem Arbeiter anfänglich ein unheimliches Gefühl erwecken;
allein nach einigen Einsenkungen wird derselbe, sobald man ihm begreif-
*) 7lm zweckmäßigften und sichersten kann der Brunnen auSgeführt werden,
wenn abwechsetnd der Brunnencylinder auf 4 bis 3 Fuß Höhe auSgcführt
wird, und dann die Maurer abtrctcn, worauf die Vcrscnkung in obcnbe-
schricbener Art vcranlaßt wird; sobald der Brunncncylinder bis zu dem gc-
pflastcrtcn KreiSringe gelangt ist, entfernt sich der Arbeiter wicder, und dic
Maurer können ihre Arbcit fortsctzcn.
den lothrechten Bau der äußeren Peripherie durch den ganzen Vcrlauf
des Baues streng beobachtet werden. Wenn der Grund zu locker wäre
und Abbrüche bei der Aushebung oder während des Ausbaues dcs hohlen
Fundamentcylinders erfolgt wären, so muß während der Ausmauerung
jede Höhlung mit Lehm, Tegel oder setter Erde fest ausgestanipst wer-
den, damit der ganze Umlauf fest ausgefüllt ist und das seste Erdreich stch
dicht an den Brunnensundamentsring anschließt.
Diese Einleitung für den zu versenkenden Brunnenbau bedars großer
Sorgfalt und Genauigkeit in der Arbeit, da von ihr allein der gute Fort-
gang derselben und das perpendikuläre Einsenken des Brunnens wesentlich
abhängt.
Wenn dieses durch zwöls Schraubenbolzen fest zusammengeschraubte
Brunnenfundament, in dessen Peripherie aber mehrere kleinere Oeffnungen
znm Durchlassen oberer Quellen ausgespart werden können, vollendet ift,
so begiebt sich ein Arbeiter in den Brunncncylinder, der durch successive
Untergrabung des Fundaments die gleichfalls allmälige Versenkung dessel-
ben auf eine ganz einfache und gefahrlose Art bewerkstelligen wird, wäh-
rcnd oben zwei Arbeiter das in der Tiefe ausgehobene Material durch
Wechseleimer herausfördern und ein Maurer in der ersten Grube das cin-
sinkende Mauerwerk fortwährend zirkelförmig nachmauert. Es ist leicht
einzusehen, daß die Methode so gefahrlos ist, daß bei angewandter Vor-
sicht, nichts auf den in der Tiefe Arbeitenden herabfallen zu lassen, nicht
der geringste Unfall denkbar ist; denn der cylindrische Mauerring kann
höchstens seine genaue Kreisform, oder bei unsorgfältiger Untergrabung
seine perpendikuläre Nichtung verlieren, aber auf keine Art nach Jnnen
eingedrückt werden oder einstürzen *).
Das während der Einsenkung hörbare, durch die Reibung des
Nkauerwerks an dem es umschließenden Erdreich erzeugte Rauschen, ver-
bunden mit der sichtbaren Bewegung der ganzen Mauermasse, kann zwar
allerdings dem Arbeiter anfänglich ein unheimliches Gefühl erwecken;
allein nach einigen Einsenkungen wird derselbe, sobald man ihm begreif-
*) 7lm zweckmäßigften und sichersten kann der Brunnen auSgeführt werden,
wenn abwechsetnd der Brunnencylinder auf 4 bis 3 Fuß Höhe auSgcführt
wird, und dann die Maurer abtrctcn, worauf die Vcrscnkung in obcnbe-
schricbener Art vcranlaßt wird; sobald der Brunncncylinder bis zu dem gc-
pflastcrtcn KreiSringe gelangt ist, entfernt sich der Arbeiter wicder, und dic
Maurer können ihre Arbcit fortsctzcn.