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208 V. Bcrichte über vaterl. Bauten, Denkmale re.

weit entfernt, ihren Werth zu verkennen; anch wissen wir, daß das Wort,
was wir sagcn möchten, selbst wenn ihm volle Zustimmung würde, doch
ohne Einftuß auf die gegenwärtige Arbeit bleiben muß. Deuuoch sprecheu
wir es aus auf den Fall, daß es etwa bei anderen ähnlichen Unterneh-
mungen einige Beachtung finden konnte. Fürs Erste erscheint die nahe
Verbindung von Fresco- und Glasgemälden bedenklich wegen des Miß-
verhältuisses der Farbenwirkung beider Malarten und nur au dieser
Stelle weniger nachtheilig, weil die Glasfenster mit ihren Figureu von
kleinstem Maaße fast gar nicht als Gemälde wirken. Sodann aber scheint
uns das für die Cngel gewählte Verhältniß, demuach seder von ihnen ein
oben bezeichnetes Feld fast ganz ausfüllt, zu groß, so daß es aus die
Architektur, die vornehmlich durch ihre Proportiouen deu Eindruck der
außcrordentlichen Größe giebt, uiederdrückeud wirkt. Gewiß ist, daß klei-
uere Figuren an dieser Stelle die Architektur mächtiger würden erscheineu
lassen.

Paris. (Kunstblatt lllo. 56.) Ludwig Philipp hat den deutschen
Bildhauer Julius Sohn nach Ll'euilly bescheiven lassen, um ihm eine
Auswahl seiuer plastischen Nachbildungen in der von ihm ersundenen
Steinmasse vorzulegen. Sohu soll uoch mit großeu Arbeiten für das
Versailler Museum beauftragt werden.

dterrruppin. (Kunstbl. No. 63.) Die Stadt hat beschlossen,
ihrem berühmten Landsmann Schinkel, welcher hier geboreu wurde,
ein Denkmal zu errichteu, das iu eiuem metallnen Stanobilde bestehen
soll. Bildhaucr Bläser in Berlin hat deu Auftrag zur Aufertigung des
Modells erhaltcn. Er wird den großen Mann freistehenv abbilden und
ihm eines der Meisterwerke in Berlin, die den Namen Schinkels verewigen,
im verjüngten Maaßstabe in die linke Hand geben, während die Rechte
den Grundriß dazu hält. Das Fußgeftell wird ebenfalls an Schöpfuugen
des Gcfeierten erinnern, und außer der Schriftseite die Malerei, Bild-
hauerkunst und Baukunst iu weiblichen Gestalten versinnlichen.

Paris. Die von Hittorf erbaute Kirche St. Vincent de
Paula ist nunmehr vollendet und am Ende des Juni eingeweiht uwrdeu.

Hannover. (Kunstbl. No. 69.) Ein Vereiu hat sich gebildet,
um dem verstorbenen General Grafen von Alten ein Monument
zu errichten, das in einem metallenen Standbilde des Grafen besteheu,
wo möglich von einem hannoverischen Künstler verfertigt und in der Nähe
des Waterlooplatzes dahier aufgestellt werdeu soll.

Nom. Jn der Akavemie St. Luca wurde in einer würdigen
Todtenfeier die vou Tenerani gefertigte MarmorbüsteThorwaldsens
bei Raphaels und Michael Angelos Brustbildern aufgestellt.

Bcr-
 
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