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Hans Heubach Die Hamburger Malerei unter Meister Bertram und ihre Beziehungen zu Böhmen


Fig. 64 Grabower Altar, Innenseite des linken Außenflügels

er kann. Sie stören ihm die Klarheit und Übersichtlichkeit der Bildteile. Wo der Gegen-
stand sie unvermeidlich macht, schränkt er sie auf ein Mindestmaß ein. Es zeigt sich eben
auch hier in der Art seines Erzählens, seiner epischen Technik, das Streben nach möglichst
einfachen, streng gesetzlichen Gebilden. Das tritt ja auch an den verhältnismäßig vielen
zentral aufgebauten Kompositionen zutage, von denen nur der „Sündenfall“ angeführt sein
mag. Natürlich stand dem Ziele des Malers, gleichsam kristallinisches Gefüge in die
Komposition zu bringen, die ikonographische Tradition am meisten entgegen. Die Neigung
zu strenger Gesetzmäßigkeit beherrscht aber sowohl die Komposition als die Formauffassung'
und muß ein tiefer liegender Zug in der Kunst jener Männer gewesen sein.
Das war bis dahin an der Gesamtauffassung beobachtet worden. Es mag nun auch an
der einzelnen Form aufgezeigt werden, Die Formensprache des Meisters vom Grabower
 
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