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Hans Heubach Die Hamburger Malerei unter Meister Bertram und ihre Beziehungen zu Böhmen

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Fig. 83 Paris, Musee des arts decoratifs, Abendmahl

des Londoner Altars hinausgeht. Ein derartiges Werk werden wir gleich kennen lerne®.
Ob der Meister nun wirklich der Hamburger Schule im engeren Sinne angehört, oder ob
er etwa an den südwestlichen ■ Grenzen ihres Gebietes gearbeitet hat, läßt sich bei dem
Fehlen weiterer Denkmäler aus dieser Zeit und Gegend schwer entscheiden. Für aus-
geschlossen möchte ich das letztere nicht halten, da der gleich zu besprechende Tempziner
Altar, der nicht viel von der Hamburger Kunst abweichen kann, doch wesentlich anders
aussieht.
Der Tempziner Altar
Eine Weiterbildung des Stils vom Buxtehuder Altar findet sich auf dem schon von
Lichtwark50) herangezogenen Tempziner Altar. Dieser Altar» ein Triptychon, das innen die
Leidensgeschichte Christi, außen das Marienleben, auf der Predella aber die Legende des
hl. Kreuzes darstellt, befindet sich heute im Schweriner Museum und entstammt der
Antoniterpräzeptorei zu Tempzin. Verfolgt man die Geschichte dieses Klosters, so findet
man, daß unter dem Präzeptorat des Petrus Barlonis (1390—1417) der Klostergottesdienst
zu Beginn des XV. Jhs. ordnungsgemäß wieder eingerichtet und der Bau einer steinernen
Kirche begonnen wird51). In diese Zeit fällt auch die Stiftung eines Altars durch den

50) Liclitwark, a. a. O. S. 156 ff.

51) Sclilie, Mecklenb. Inv. III, S. 398 ff.
 
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