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Cornei.io Budtnich Spitzbogige Bauwerke in Istrien und den angrenzenden Gebieten
24
Fig. 17 Cepich
riß (Fig. 24) zu ersehen ist, hat das
Kirchenschiff die Breite von 5'95 m,
die Länge von 7-65 m. Die Vorhalle
hat dieselbe Breite wie das Kirchen-
schiff und ist 4-94 m tief. Figur 25
zeigt die Hauptfassade. Figur 31 die
Seitenfassade des Baues. Das Dach
der an altistrianische Motive erinnern-
den Vorhalle ruht auf acht Stützen,
von denen zwei als polygonale Pfeiler
durchgebildet sind. Der eine dieser
Pfeiler hat quadratischen, der andere
fünfeckigen Grundriß. Horizontale,
62 cm weit ausladende Holzkonsolen
tragen rundherum die mit den landes-
üblichen Hohlziegeln (Coppi) aus-
geführte Dachdeckung dieser Vorhalle
(Fig. 26), welche einen aus späterer
Epoche stammenden Holzplafond be-
sitzt. Das eigentliche Kirchenschiff ist
ganz in sauber bearbeiteten Quadern
Boden reichende Wandfläche war ursprünglich mit
Wandmalereien überdeckt. Das wirksame Deko-
rationsmotiv war annäherungsweise dasselbe wie
ausgeführt. Die unterste Quaderschichte läuft in
Form einer 42 cm hohen Mauerbank um das ganze
Gebäude herum. Die Fassadenmauer ist durch eine
in Bottonega: stehende Heiligengestalten wurden
in gemalten, mit spätgotischer Umrahmung ver-
sehenen Nischen eingefaßt.
Ich ließ wegen Mangels an Zeit das mit so
glücklichem Ergebnis angefangene Entblößungs-
werk stehen und erlaube mir hiermit den interes-
santen Gegenstand der liebevollen Fürsorge des
k. k. Landeskonservatorenamtes zu empfehlen.
Gallignana. Der Ortsplatz von Gallignana,
umgeben, wie er ist, von mehreren gotischen
Gebäuden, zählt, wie Landeskonservator Prof. Dr.
Gnirs mit Recht betonte15), zu den reizendsten
Ortsbildern Istriens und es ist zu trachten, daß
der mittelalterliche Charakter des ganzen Platzes
auch in der Zukunft immer gewahrt bleibe. Die
architektonisch wichtigsten Gebäude sind die
Madonna-Kirche in der Mitte des Platzes, die
alte Kapelle der Bischöfe von Pedena und die
CasaSalamon. Ich habe auf diese kleinen, aber
reizenden Gebäude meine ganze Aufmerksamkeit
gerichtet und kann in beiliegenden Abbildungen
eine detaillierte architektonische und photographi-
sche Aufnahme der beiden Kirchlein vorlegen.
1. Marien-Kirchlein. Das kleine Gebäude
ist ein mit weit ausladender Vorhalle versehener
spätgotischer Quaderbau. Wie aus dem Grund-
15) Mitteilungen der k. k. Zentral-Kommission für
Denkmalpflege, 1912, pag. 183 und 1915, p. 240.
Fig. 18 Cepich
Cornei.io Budtnich Spitzbogige Bauwerke in Istrien und den angrenzenden Gebieten
24
Fig. 17 Cepich
riß (Fig. 24) zu ersehen ist, hat das
Kirchenschiff die Breite von 5'95 m,
die Länge von 7-65 m. Die Vorhalle
hat dieselbe Breite wie das Kirchen-
schiff und ist 4-94 m tief. Figur 25
zeigt die Hauptfassade. Figur 31 die
Seitenfassade des Baues. Das Dach
der an altistrianische Motive erinnern-
den Vorhalle ruht auf acht Stützen,
von denen zwei als polygonale Pfeiler
durchgebildet sind. Der eine dieser
Pfeiler hat quadratischen, der andere
fünfeckigen Grundriß. Horizontale,
62 cm weit ausladende Holzkonsolen
tragen rundherum die mit den landes-
üblichen Hohlziegeln (Coppi) aus-
geführte Dachdeckung dieser Vorhalle
(Fig. 26), welche einen aus späterer
Epoche stammenden Holzplafond be-
sitzt. Das eigentliche Kirchenschiff ist
ganz in sauber bearbeiteten Quadern
Boden reichende Wandfläche war ursprünglich mit
Wandmalereien überdeckt. Das wirksame Deko-
rationsmotiv war annäherungsweise dasselbe wie
ausgeführt. Die unterste Quaderschichte läuft in
Form einer 42 cm hohen Mauerbank um das ganze
Gebäude herum. Die Fassadenmauer ist durch eine
in Bottonega: stehende Heiligengestalten wurden
in gemalten, mit spätgotischer Umrahmung ver-
sehenen Nischen eingefaßt.
Ich ließ wegen Mangels an Zeit das mit so
glücklichem Ergebnis angefangene Entblößungs-
werk stehen und erlaube mir hiermit den interes-
santen Gegenstand der liebevollen Fürsorge des
k. k. Landeskonservatorenamtes zu empfehlen.
Gallignana. Der Ortsplatz von Gallignana,
umgeben, wie er ist, von mehreren gotischen
Gebäuden, zählt, wie Landeskonservator Prof. Dr.
Gnirs mit Recht betonte15), zu den reizendsten
Ortsbildern Istriens und es ist zu trachten, daß
der mittelalterliche Charakter des ganzen Platzes
auch in der Zukunft immer gewahrt bleibe. Die
architektonisch wichtigsten Gebäude sind die
Madonna-Kirche in der Mitte des Platzes, die
alte Kapelle der Bischöfe von Pedena und die
CasaSalamon. Ich habe auf diese kleinen, aber
reizenden Gebäude meine ganze Aufmerksamkeit
gerichtet und kann in beiliegenden Abbildungen
eine detaillierte architektonische und photographi-
sche Aufnahme der beiden Kirchlein vorlegen.
1. Marien-Kirchlein. Das kleine Gebäude
ist ein mit weit ausladender Vorhalle versehener
spätgotischer Quaderbau. Wie aus dem Grund-
15) Mitteilungen der k. k. Zentral-Kommission für
Denkmalpflege, 1912, pag. 183 und 1915, p. 240.
Fig. 18 Cepich