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Anton Matejöek Die romanischen Wandmalereien in der Rotunde der hl. Katharina in Znaim
IOO
und dunkelblauen Hintergrundstreifen als Wiese und
Elbefhiß. Nicht befriedigt durch Pittners Deutung
der 7. Figur der 111. Zone erklärt er die Gestalt des
vermutlichen Nezamysl als Bild jenes legendären
Thüringers, der den jungen Fürstensohn Vladislav
der Legende nach enthauptet hat (Fig. 78). Trapp
oder Bfetislav II., läßt aber noch eine weitere
Möglichkeit zu, nämlich die, daß die 22. Figur -r-
wenn wir die 8. Figur für den hl. Wenzel ansehen
wollen — folgerichtig den König Vratislav dar-
stellen kann. Die Figuren 24 bis 32 hält er für
Bilder der mährischen Regenten aus der böhmischen
schließt aber die Möglichkeit nicht aus, daß diese
Figur, die auch ein Kind in der Hand tragen mag,
das Symbol der Taufe versinnlichen kann. Beide
Erklärungen sind natürlich aus der Luft gegriffen.
Der Gegenstand, den die Figur in der Hand hält,
ließ sich nicht bestimmen. Die übrigen Figuren des
Zyklus erklärt Trapp für Bilder der Fürsten aus
dem Hause Premysl. Die 22. Gestalt (Pittner 24)
(Fig. 81) hält er für das Bild des Königs Vratislav,
die 23. Figur (Pittner 25) deutet er als Bild Konrad I.
Fürstenfamilie. Auf weitere Erklärungen ließ sich
Trapp nicht ein. In einer Fußnote schrieb er die
Nachfolge der böhmischen Herrscher von Premysl
bis zu Wenzel III. aus Palackys Geschichte ab, dem
Leser überlassend, für welchen er sich bei der Be-
stimmung entscheiden will.
Trapps kunstgeschichtliche Ausführungen sind
voll naiver Behauptungen, sie entbehren aber doch
nicht jedes Interesses. Autoritativ setzt er die „nor-
mannischen Typen“ der Gestalten unserer Wand-
Anton Matejöek Die romanischen Wandmalereien in der Rotunde der hl. Katharina in Znaim
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und dunkelblauen Hintergrundstreifen als Wiese und
Elbefhiß. Nicht befriedigt durch Pittners Deutung
der 7. Figur der 111. Zone erklärt er die Gestalt des
vermutlichen Nezamysl als Bild jenes legendären
Thüringers, der den jungen Fürstensohn Vladislav
der Legende nach enthauptet hat (Fig. 78). Trapp
oder Bfetislav II., läßt aber noch eine weitere
Möglichkeit zu, nämlich die, daß die 22. Figur -r-
wenn wir die 8. Figur für den hl. Wenzel ansehen
wollen — folgerichtig den König Vratislav dar-
stellen kann. Die Figuren 24 bis 32 hält er für
Bilder der mährischen Regenten aus der böhmischen
schließt aber die Möglichkeit nicht aus, daß diese
Figur, die auch ein Kind in der Hand tragen mag,
das Symbol der Taufe versinnlichen kann. Beide
Erklärungen sind natürlich aus der Luft gegriffen.
Der Gegenstand, den die Figur in der Hand hält,
ließ sich nicht bestimmen. Die übrigen Figuren des
Zyklus erklärt Trapp für Bilder der Fürsten aus
dem Hause Premysl. Die 22. Gestalt (Pittner 24)
(Fig. 81) hält er für das Bild des Königs Vratislav,
die 23. Figur (Pittner 25) deutet er als Bild Konrad I.
Fürstenfamilie. Auf weitere Erklärungen ließ sich
Trapp nicht ein. In einer Fußnote schrieb er die
Nachfolge der böhmischen Herrscher von Premysl
bis zu Wenzel III. aus Palackys Geschichte ab, dem
Leser überlassend, für welchen er sich bei der Be-
stimmung entscheiden will.
Trapps kunstgeschichtliche Ausführungen sind
voll naiver Behauptungen, sie entbehren aber doch
nicht jedes Interesses. Autoritativ setzt er die „nor-
mannischen Typen“ der Gestalten unserer Wand-