Hans Xietzf. Domenico Martinelli und seine Tätigkeit für Österreich 11
anche d’ intorno all remediare in qualche maniera a quell’ grand errore della scala27).
Der Brief ist vom 25. September 1700 datiert, also aus der Zeit, da Martinelli nach seiner
Flucht nach Rom eben wieder nach Wien zurückgekehrt war; er erweckt nicht den Ein-
druck, als sei Martinelli wieder an die Spitze des Baues getreten — vielleicht hatte er ihn
niemals unmittelbar geleitet — sondern als habe man die Berechtigung seiner Kritik am
Stiegenhause erkannt und dem Künstler die nachträgliche Genugtuung gewährt, die Be-
seitigung des Fehlers von ihm zu erbitten.
■
Abb. 2 Liechtensteinsches Stadtpalais. (Nach dem Stiche von Delsenbach.)
Der Palast (Abb. 2 und 3), dessen Seitenfassaden, so weit sie frei liegen, die Motive der
Hauptfront in der vereinfachten Form der Seitenflügel aufnehmen, bildet einen mächtigen Bau-
block; fünf Achsen breit tritt ein Mittelrisalit knapp vor die vier Fenster zählenden Seiten-
flügel. Ein umlaufendes nüchtern profiliertes Gesimse, das sich um das Hauptportal verkröpft,
scheidet das Erdgeschoß von den beiden Hauptstockwerken; die Fenster jenes, in Größe
und Charakter denen der anderen Geschosse gleich, schließen in ihre kräftigen, oben mit
geradem Sturz abgeschlossenen Rahmungen auch die Kellerfenster ein, die auf einem
mäßig hohen Sockel aufstehen. Im Mittelrisalit sind die Fenster der äußeren Achsen mit
gestutzten Segmentabschlüssen überdacht; an Stelle der drei inneren ist das dreiteilige
Hauptportal getreten, dessen Energie in den Pilaster- und Säulenstellungen gegen die Mitte
2‘) Wilhelm a. a. O., Sp. 106, Anmerkung. — Dazu Wlaschinischen Haus wegen der Martinellischen Verände-
gehört noch ein Posten in der Schlußabrechnung von 1705, rung abgebrochen.“ Wilhelm a. a. O.
wo es heißt: „Item ein Gewölb gegen den Löblischen, jetzt
anche d’ intorno all remediare in qualche maniera a quell’ grand errore della scala27).
Der Brief ist vom 25. September 1700 datiert, also aus der Zeit, da Martinelli nach seiner
Flucht nach Rom eben wieder nach Wien zurückgekehrt war; er erweckt nicht den Ein-
druck, als sei Martinelli wieder an die Spitze des Baues getreten — vielleicht hatte er ihn
niemals unmittelbar geleitet — sondern als habe man die Berechtigung seiner Kritik am
Stiegenhause erkannt und dem Künstler die nachträgliche Genugtuung gewährt, die Be-
seitigung des Fehlers von ihm zu erbitten.
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Abb. 2 Liechtensteinsches Stadtpalais. (Nach dem Stiche von Delsenbach.)
Der Palast (Abb. 2 und 3), dessen Seitenfassaden, so weit sie frei liegen, die Motive der
Hauptfront in der vereinfachten Form der Seitenflügel aufnehmen, bildet einen mächtigen Bau-
block; fünf Achsen breit tritt ein Mittelrisalit knapp vor die vier Fenster zählenden Seiten-
flügel. Ein umlaufendes nüchtern profiliertes Gesimse, das sich um das Hauptportal verkröpft,
scheidet das Erdgeschoß von den beiden Hauptstockwerken; die Fenster jenes, in Größe
und Charakter denen der anderen Geschosse gleich, schließen in ihre kräftigen, oben mit
geradem Sturz abgeschlossenen Rahmungen auch die Kellerfenster ein, die auf einem
mäßig hohen Sockel aufstehen. Im Mittelrisalit sind die Fenster der äußeren Achsen mit
gestutzten Segmentabschlüssen überdacht; an Stelle der drei inneren ist das dreiteilige
Hauptportal getreten, dessen Energie in den Pilaster- und Säulenstellungen gegen die Mitte
2‘) Wilhelm a. a. O., Sp. 106, Anmerkung. — Dazu Wlaschinischen Haus wegen der Martinellischen Verände-
gehört noch ein Posten in der Schlußabrechnung von 1705, rung abgebrochen.“ Wilhelm a. a. O.
wo es heißt: „Item ein Gewölb gegen den Löblischen, jetzt