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Hans TiETZE Domenico Martinelli und seine Tätigkeit für Österreich

die Unterschiede liegen hauptsächlich in der Raumverteilung des Mitteltraktes, wo ursprüng-
lich ein beherrschender Hauptsaal beiderseits durch gangartige Räume mit zwei sich nach
außen öffnenden Loggien verbunden war, und in der äußeren Freitreppe, deren beide
Aste bis zum ersten Podest des Stiegenhauses emporstiegen (Abb. io). Diese Freitreppe,
in der Ausführung als unnötig weggelassen, hilft auch den Eindruck der zuerst geplanten


Abb. 8

Grundrißentwurf des Liechtensteinschen Gartenpalais: Linke Hälfte.
(Nach Wiener Bauhütte, II.)

Fassade bestimmen. Diese ist horizontal und vertikal stärker gegliedert; der Mitteltrakt hebt
sich energischer über die Seitenflügel, die Mittelachse ist durch die Besonderung des Mitteltores
und durch den Giebel Wechsel bei den Hauptgeschoßfenstern nachdrücklicher betont. Die Unter-
schiede im einzelnen sind zahlreich; auffallend sind namentlich die im Mittel- und Seitentrakt
in verschiedenen Rhythmen abwechselnden Giebelabschlüsse der Hauptgeschoßfenster und
die zwischen die Pilaster des Mittelflügels eingestellten Rundbogen, die die rechteckigen
Bodenfenster umfassen. Dementsprechend zeigen auch der große Saal und die Hauptstiege
im Schnitt beträchtliche Abweichungen von der Durchführung (Abb. n, 12 und 14).
 
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