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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 13.1919

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Guby, Rudolf: Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich): Kunsthistorisches Begleitwort zu P. Augustin Rabensteiners "Archivalien zur Baugeschichte der Dreifaltigkeitskapelle in Paura"
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https://doi.org/10.11588/diglit.27700#0083
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Rudolf Guby Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)

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sich in den durch die Höhen des Dreieckes bestimmten Achsen des Baues in 27 m tiefe
und 7 m breite halbkreisförmige Apsiden erweitert (Abb. 42). Dieser Raum ist in der Anlage
der Innenarchitektur und in seiner dekorativen Ausschmückung zu einer absoluten Einheit
zusammengefaßt. Mächtige Halbsäulen aus grünlichem Stukkolustro zu Seiten der Portale
und flache Pilaster mit goldenen korinthischen Kapitälen in den Apsiden tragen ein Gebälk,
dessen weißen Fries ein feines Bandornament überspinnt. Über dem Kranzgesims erhebt


sich die Kuppel. Die Apsiden sind mit Halbkuppeln überdeckt. In den Apsiden stehen drei
überaus prächtige, in Bau, Material und Hintergrundkomposition sich vollständig gleichende
Altäre. Über den drei Eingängen wölben sich drei völlig gleiche Orgelemporen (Abb. 43), sogar
das Pflaster setzt sich aus drei verschiedenfarbigen Marmorarten zusammen (Abb. 44). Es gibt
keine Über- und Unterordnung einzelner Bauteile, diese verbinden sich vielmehr stets zu
einer untrennbaren Einheit. „Mach außen drei, nach innen eins“, das unfaßbare Geheimnis
der Dreifaltigkeit ist in diesem Kunstwerk mit sprechender Deutlichkeit versinnbildet.
Dieses einem tief religiösen mystischen Geiste entspringende Spiel der Zusammenfassung
von Dreiheiten zu inhaltlicher Einheit wiederholt sich in nicht zu überbietender Gedanken-
 
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