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Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Hrsg.]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 13.1919

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Guby, Rudolf: Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich): Kunsthistorisches Begleitwort zu P. Augustin Rabensteiners "Archivalien zur Baugeschichte der Dreifaltigkeitskapelle in Paura"
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https://doi.org/10.11588/diglit.27700#0084
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Rudolf GuBy Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)

fülle in den beispiellos reichen Dekorationen der Kapelle. Die drei göttlichen Personen, die
drei göttlichen Tugenden, die drei Rosenkränze mit ihren Geheimnissen, die hl. drei Könige,
die drei bedeutendsten Psalmisten, die drei sinnfälligsten Vorbilder für das Leiden Christi
aus dem Alten Testamente, die drei folgenschwersten Sünden im Alten Bunde und ihre
Sühne, was nur überhaupt an Dreiheiten aus Bibel und Tradition zu inhaltlicher Einheit
sich vereinen ließ, fand in der Dreifaltigkeitskapelle seine Darstellung. Die ikonographische

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Abb. 39.

Ausdeutung ist hier etwas Wesentliches für das Verständnis und die Wertung dieses
Kunstwerkes, wir können daher ihre Beschreibung nicht umgehen.

Betrachten wir zunächst die Fresken! In den drei Zwickeln des Kuppeltambours, welche
je durch ein Rundfenster in zwei Bildfelder geteilt sind, sind die drei göttlichen Tugenden
und außerdem Vertreter des Alten und Neuen Bundes dargestellt. Im ersten Zwickelfeld sind
Glaube und Hoffnung durch allegorische Frauengestalten versinnbildet. Im nächsten Zwickel-
feld folgt die Darstellung der Caritas und, durch das Rundfenster von ihr getrennt, das Bild
Davids und Mosis, der vorzüglichsten Autoren der Bücher des Alten Testamentes. Im
dritten Felde schließlich schauen wir die opfernden Priester des Alten Bundes und als
 
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