Rudolf Guby Die Dreifaltigkeitskapelle in Paürä bei Lambach (Oberösterreich)
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{Abb. 53) bedeuten wieder eine Gegenüberstellung- des alten Brandopfers (Aaron als erblicher
Hohepriester neben dem Brandaltar dargestellt) und des neuen Opfers von Brot und Wein
(Melchisedech mit drei Brotlaiben und dem Kelch). Das Relief am Stipes des Hochaltars
zeigt das erste Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes, den erstandenen Heiland (Abb. 54).
Die übrigen vier Geheimnisse sind an der Wandung des Apsisfensters in Medaillonreliefs
stukkiert. Die Kuppelfigur stellt entweder den hl. Augustin, den tiefen Denker der hl. Drei-
faltigkeit, oder einen dritten Pestpatron dar. Die beiden anderen Pestpatrone, St. Karl
Borromäus und St. Rosalia, sind an der gemalten Altararchitektur des Hintergrundes dar-
gestellt. Im Aufsatz der Hintergrundarchitektur ist das Zeichen Jehovas gemalt. Das
n
Abb. 42 Grundriß der Dreifaltigkeitskapelle.
Gemälde der Turmnische stellt die Dreifaltigkeit dar, welcher Abt Maximilian und sein
Konvent den Bau der Dreifaltigkeitskapelle dedizieren (Abb. 44).
Der zweite Altar ist Gott dem Sohne geweiht. Die Tabernakelgruppe zeigt Christus
als Sieger über Tod und Teufel (Abb. 55). Die Figuren der linken Dachung tragen
die Leidenssymbole. Am Rande der Baldachinkuppel finden wir je vier Verkünder Christi
aus dem Alten und Neuen Bunde dargestellt, nämlich die vier Propheten: Daniel, Ezechiel,
Jeremias und Isaias und die vier lateinischen Kirchenväter: Augustin, Ambrosius, Gregor
und Hieronymus. Die Reliefs der Rückseite bringen die Symbole des Opfertodes Christi
zur Darstellung: „Job in Leiden“, „Josef wird von seinen Brüdern verkauft“ und
„Abraham opfert Isaak“. Die Statuen der Vorderseite beinhalten wieder eine Gegenüber-
stellung des Alten und Neuen Bundes: wir sehen Adam mit Grabscheit und Früchten und
eine Figur mit einer Buchrolle in der Hand. Die rechte Dachungsgruppe stellt die Hoffnung
dar: eine Frau mit einer gebrochenen Säule stützt sich auf einen Löwen, während eine
Jahrbuch des kunsthist. Instituts des deutschösterreichischen Staatsdenkmalamtes 1919.
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{Abb. 53) bedeuten wieder eine Gegenüberstellung- des alten Brandopfers (Aaron als erblicher
Hohepriester neben dem Brandaltar dargestellt) und des neuen Opfers von Brot und Wein
(Melchisedech mit drei Brotlaiben und dem Kelch). Das Relief am Stipes des Hochaltars
zeigt das erste Geheimnis des glorreichen Rosenkranzes, den erstandenen Heiland (Abb. 54).
Die übrigen vier Geheimnisse sind an der Wandung des Apsisfensters in Medaillonreliefs
stukkiert. Die Kuppelfigur stellt entweder den hl. Augustin, den tiefen Denker der hl. Drei-
faltigkeit, oder einen dritten Pestpatron dar. Die beiden anderen Pestpatrone, St. Karl
Borromäus und St. Rosalia, sind an der gemalten Altararchitektur des Hintergrundes dar-
gestellt. Im Aufsatz der Hintergrundarchitektur ist das Zeichen Jehovas gemalt. Das
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Abb. 42 Grundriß der Dreifaltigkeitskapelle.
Gemälde der Turmnische stellt die Dreifaltigkeit dar, welcher Abt Maximilian und sein
Konvent den Bau der Dreifaltigkeitskapelle dedizieren (Abb. 44).
Der zweite Altar ist Gott dem Sohne geweiht. Die Tabernakelgruppe zeigt Christus
als Sieger über Tod und Teufel (Abb. 55). Die Figuren der linken Dachung tragen
die Leidenssymbole. Am Rande der Baldachinkuppel finden wir je vier Verkünder Christi
aus dem Alten und Neuen Bunde dargestellt, nämlich die vier Propheten: Daniel, Ezechiel,
Jeremias und Isaias und die vier lateinischen Kirchenväter: Augustin, Ambrosius, Gregor
und Hieronymus. Die Reliefs der Rückseite bringen die Symbole des Opfertodes Christi
zur Darstellung: „Job in Leiden“, „Josef wird von seinen Brüdern verkauft“ und
„Abraham opfert Isaak“. Die Statuen der Vorderseite beinhalten wieder eine Gegenüber-
stellung des Alten und Neuen Bundes: wir sehen Adam mit Grabscheit und Früchten und
eine Figur mit einer Buchrolle in der Hand. Die rechte Dachungsgruppe stellt die Hoffnung
dar: eine Frau mit einer gebrochenen Säule stützt sich auf einen Löwen, während eine
Jahrbuch des kunsthist. Instituts des deutschösterreichischen Staatsdenkmalamtes 1919.
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