Rudolf Guby Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)
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des Hintergrundes ist der Stern, das Symbol der Hoffnung, gemalt. Das Gemälde zeigt die
Geburt Christi, in den Wolken Gottvater und den Hl. Geist, damit auch in diesem Altar
die Dreifaltigkeit im Hauptbilde vereinigend.
Interessant ist auch noch das Symbol der Rose, das in den Umrahmungen der drei
Altarbildnischen wiederholt wird. Bei dem Altarbild der Geburt Christi ist die Rose als
Knospe dargestellt, damit die hl. Dreifaltigkeit, die Menschwerdung des Erlösers und das
Aufgehen der Offenbarung versinnbildend, bei dem Altarbild der hl. Dreifaltigkeit ist die
Abb. 48 Dreifaltigkeitskapelle, Gottvateraltar:
St. Michael.
Rose vollerblüht wiedergegeben, damit Christus und die Dreifaltigkeit in voller Glorie und
im Glanze der Erkenntnis des christlichen Volkes symbolisierend, bei dem Altarbild der
Kreuzabnahme ist die Rose verwelkt, damit auf den Tod Christi Bezug nehmend.
Nach der Darlegung dieses so minutiös ausgeklügelten theologischen Programms der
Kapellendekoration taucht jene Grundfrage auf, die in der Kunst des XVIII. Jhs. immer
und immer wiederkehrt und meist aus Mangel an urkundlichen Nachrichten unbeantwortet
bleiben muß, die Frage: Wer war der Erfinder der Idee?
Bei den Kunstwerken des XVII. und XVIII. Jhs. haben wir zu unterscheiden zwischen
dem Inventor in weitestem Sinne, der die geistige Idee zu dem Kunstwerk, seinen
wesentlichen Inhalt, ersinnt, dem Inventor in engerem Sinne, der die Idee, den
„Gedanken“ zuerst, wenn auch nur in flüchtiger Skizze, ins reale Leben treten läßt, dem
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des Hintergrundes ist der Stern, das Symbol der Hoffnung, gemalt. Das Gemälde zeigt die
Geburt Christi, in den Wolken Gottvater und den Hl. Geist, damit auch in diesem Altar
die Dreifaltigkeit im Hauptbilde vereinigend.
Interessant ist auch noch das Symbol der Rose, das in den Umrahmungen der drei
Altarbildnischen wiederholt wird. Bei dem Altarbild der Geburt Christi ist die Rose als
Knospe dargestellt, damit die hl. Dreifaltigkeit, die Menschwerdung des Erlösers und das
Aufgehen der Offenbarung versinnbildend, bei dem Altarbild der hl. Dreifaltigkeit ist die
Abb. 48 Dreifaltigkeitskapelle, Gottvateraltar:
St. Michael.
Rose vollerblüht wiedergegeben, damit Christus und die Dreifaltigkeit in voller Glorie und
im Glanze der Erkenntnis des christlichen Volkes symbolisierend, bei dem Altarbild der
Kreuzabnahme ist die Rose verwelkt, damit auf den Tod Christi Bezug nehmend.
Nach der Darlegung dieses so minutiös ausgeklügelten theologischen Programms der
Kapellendekoration taucht jene Grundfrage auf, die in der Kunst des XVIII. Jhs. immer
und immer wiederkehrt und meist aus Mangel an urkundlichen Nachrichten unbeantwortet
bleiben muß, die Frage: Wer war der Erfinder der Idee?
Bei den Kunstwerken des XVII. und XVIII. Jhs. haben wir zu unterscheiden zwischen
dem Inventor in weitestem Sinne, der die geistige Idee zu dem Kunstwerk, seinen
wesentlichen Inhalt, ersinnt, dem Inventor in engerem Sinne, der die Idee, den
„Gedanken“ zuerst, wenn auch nur in flüchtiger Skizze, ins reale Leben treten läßt, dem