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Rudolf Guby Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)
hatte. Von der gleichen Hand stammt auch die Skizze zur Tabernakelgruppe der Auf-
erstehung (Abb. 7018).
Nach diesen Feststellungen ist es wohl sehr wahrscheinlich gemacht, daß wir in
Francesco Messenta denlnventor der überaus malerisch empfundenen
Innendekoration der Dreifaltigkeitskapelle erblicken müssen.
Abb. 66
Dreifaltigkeitskapelle, Gottvateraltar: Tragstein der Mensa.
Aus Mangel gesicherten Materials ist in der Kunstgeschichte des Barocks die Frage
wenig erforscht, wie der ausführende Künstler sich der ihm vorgelegten Skizze
gegenüber verhielt. Es ist daher außerordentlich wertvoll, wenn wir aus der Baugeschichte
der Dreifaltigkeitskapelle auch nur wenige Aufschlüsse in dieser Frage gewinnen können.
Ein hochinteressantes Beispiel gibt uns die schon berührte Skizze Messentas zur Pfingstfest-
gruppe. Messenta hat den Gedanken impulsiv, mit dem Temperament der ersten Idee
hingeworfen. Er wollte dem Bildhauer eine „wahrhafte reson“ der Arbeit geben (Abb. 69).
Der Bildhauer erklärte, daß sich das so nicht machen lasse wie mans malt oder zeichne,
er habe sich aber schon zu helfen gewußt. Er vermindert die Zahl der Figuren, ändert die
Gruppierung, die einzelnen Stellungen usw. Wenn wir Skizze und Ausführung vergleichen,
13) Größe der Zeichnung 24XI3V2» Band 37 der Bildergalerie Lambach.
Rudolf Guby Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)
hatte. Von der gleichen Hand stammt auch die Skizze zur Tabernakelgruppe der Auf-
erstehung (Abb. 7018).
Nach diesen Feststellungen ist es wohl sehr wahrscheinlich gemacht, daß wir in
Francesco Messenta denlnventor der überaus malerisch empfundenen
Innendekoration der Dreifaltigkeitskapelle erblicken müssen.
Abb. 66
Dreifaltigkeitskapelle, Gottvateraltar: Tragstein der Mensa.
Aus Mangel gesicherten Materials ist in der Kunstgeschichte des Barocks die Frage
wenig erforscht, wie der ausführende Künstler sich der ihm vorgelegten Skizze
gegenüber verhielt. Es ist daher außerordentlich wertvoll, wenn wir aus der Baugeschichte
der Dreifaltigkeitskapelle auch nur wenige Aufschlüsse in dieser Frage gewinnen können.
Ein hochinteressantes Beispiel gibt uns die schon berührte Skizze Messentas zur Pfingstfest-
gruppe. Messenta hat den Gedanken impulsiv, mit dem Temperament der ersten Idee
hingeworfen. Er wollte dem Bildhauer eine „wahrhafte reson“ der Arbeit geben (Abb. 69).
Der Bildhauer erklärte, daß sich das so nicht machen lasse wie mans malt oder zeichne,
er habe sich aber schon zu helfen gewußt. Er vermindert die Zahl der Figuren, ändert die
Gruppierung, die einzelnen Stellungen usw. Wenn wir Skizze und Ausführung vergleichen,
13) Größe der Zeichnung 24XI3V2» Band 37 der Bildergalerie Lambach.