Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunsthistorisches Institut <Wien, Universität> [Editor]
Jahrbuch des Kunsthistorischen Institutes — 13.1919

DOI article:
Guby, Rudolf: Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich): Kunsthistorisches Begleitwort zu P. Augustin Rabensteiners "Archivalien zur Baugeschichte der Dreifaltigkeitskapelle in Paura"
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.27700#0113
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Rudolf Guby Die Dreifaltigkeitskapelle in Paura bei Lambach (Oberösterreich)

99

schon nach der Zuteilung der ersten kleinen Modellarbeiten sichtlich bemüht, sich möglichste
Selbständigkeit zu schaffen. Er kritisierte in allerdings ungemein höflicher Form Messentas
Entwürfe, er korrigierte und ergänzte sie selbständig durch Reliefkompositionen, er schickte
seinen Entwurf für den wundervollen Aldersbacher Hochaltar ein, damit man „etwas von
seiner Hand Gezeichnetes sieht“. Es ist bei dem hohen Können und dem ungeheuren

Abb. 69

Zeichnung zur Tabernakelgruppe des Hl. Geistaltars.

Selbstbewußtsein Götzens an und für sich wahrscheinlich, daß er sehr bald, besonders zu
der Zeit, als, wahrscheinlich im Herbst 1724, Messenta Lambach verließ, seine Inventionen
in den Vordergrund brachte. Schon im Vertrag vom 17. Juni 1724 (C. IV) ist nur immer
davon die Rede, daß die Dachungsgruppen und Figuren „nach denen Modelln“ anzufertigen
seien, nur bei den Basreliefen heißt es ausdrücklich „nach dem Riss“. Gerade für die Einzel-
figuren ist es ja recht naheliegend, daß sie Götz selbst inventierte, wie er ja auch von den
Engelsfiguren für das Hl.-Geist-Portal, welche er zu gleicher Zeit herstellte, in einem
Brief vom 12. Oktober 1723 ausdrücklich schrieb: „hir folchen auch 2 getanken von denen
engein, so an das bortal von stein gemachd werten, es seint zwar nichd fleissich gezeichnet,

13*
 
Annotationen