Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
9

Anton Richard Franz Wiener Baukünstler in Preßburg im Theresianischen Zeitalter

IO

stattung gehalten sind, so sind immerhin zahlreiche
sehenswerte, palastartige Gebäude darunter, wie sie
in solcher Menge wenige Städte gleicher Größe auf-
zuweisen haben. Die Architekten sind in den meisten
Fällen unbekannt. Weder die Tradition noch die
Archive geben hierüber Auskunft. Nur bei einigen
wenigen Bauten ist es gelungen, deren Schöpfer mit
Bestimmtheit nachzuweisen.

erweitert, wurde das Schloß im Jahre 1635 unter dem
Palatin Grafen Pälffy vollständig umgebaut und ver-
größert und erhielt jetzt im ganzen und großen jene
Gestalt, an welcher der Umbau Maria Theresias
wenig mehr änderte. Der Theresianische Umbau be-
traf nicht mehr die Hauptmauern des Gebäudes, die
bestehen blieben, sondern schmückte das Äußere nur
durch Zu- und Anbauten, vor allem die drei neuen

Abb. 2 Statue der hl. Elisabeth an der Elisabethinerinnenkirche.

Das bedeutendste Bauwerk der Theresianischen
Zeit ist der Umbau des königlichen Schlosses (Abb.6)
auf dem die Stadt beherrschenden, 76 m über dem
Donauspiegel sich erhebenden Schloßberg, in seinen
Ruinen heute noch ein weithin sichtbares Wahrzeichen
der Stadt. Eine Monographie über dasselbe hat Adolf
Stephanie veröffentlicht, doch leider ohne Quellen-
angaben8). Schon früher mehrfach umgeändert und

8) Für seine Beschreibung dürften außer Plänen in
der Bibliothek des Fürsten Pälffy in Melacka (die Pälffys
bekleiden seit 1599 die erbliche Schloßhauptmannwürde
von Preßburg) und in der Geniedirektion, die mir nicht
zugänglich waren, die er aber nach einer Mitteilung an mich

Türme und den Anbau des sogenannten „Theresia-
nums“, wogegen im Innern das Schloß einer voll-
ständigen Umgestaltung unterzogen wurde. Nach

benutzte, noch folgende Stiche, die sich im städt. Museum
in Preßburg befinden, als Grundlage verwendet worden sein:

Nr: 481. Eine Ansicht Preßburgs von der Donauseite
mit dem Schloß im Zustande zwischen 1766 u. 1811 (ohne
nähere Bezeichnung der Jahreszahl).

Nr. 758 „die königl. Freystadt Preßburg nach d.
Natur gez. u. gest. v. Peter Schaffer 1787“ (ein prächtiger
Kupferstich mit sehr guter Ansicht des Schlosses). Eine
gelungene Ansicht des Schlosses nach dem Theres. Umbau
findet sich auch als Titelvignette bei Korabinsky a. a. O.
 
Annotationen