13
Anton Richard Franz Wiener Baukünstler in Preßburg im Theresianischen Zeitalter
14
Abb. 4 Deckengemälde von P.Troger in der Elisabethinerinnenkirche. Nach einer Photographie im städt.Museum in Preßburg.
Stephanie0) wurde der Bau in den Jahren 1760—1765
durch den Hofbaumeister Römisch9 10) durchgeführt
9) Adolf Stephanie, Das königliche Residenzschloß in
Preßburg von seiner Entstehung bis zu seinem Verfalle.
Preßburg 1897 S. 18, vgl. Joh. Math. Korabinsky, Geo-
graphisch-historisches und Produktenlexikon von Ungarn
etc. Preßburg 1786 S. 372: „1762 hat es dieses vor-
treffliche Ansehen erhalten, dessen neuerer Anbau über
eine Million gekostet haben soll.“ K. G. v. Windisch,
Geographie des Königreiches Ungarn, Preßburg 1780 S. 122:
„1762 u. den folgenden Jahren hat es das itzige vortreff-
liche Ansehen erhalten.“
10) Die Ansicht, daß Römisch der Baumeister sei,
will Stephanie, nach einer briefl. Mitteilung an mich, in
mehreren Quellen (an die er sich aber außer Korabinsky
nicht mehr entsinnen könne) gefunden haben. Die Mitteilung
über Korabinsky ist unrichtig, da dieser weder in seiner
Beschreibung von Preßburg noch in seinem Produkten-
lexikon einen Erbauer des Schlosses nennt. Auch in
sonstigen zeitgenössischen oder nicht viel späteren Quellen
kann man nirgends den Namen Römisch finden. Wohl
nennt Ortvay (Dr. Ortvay Tiv. Pozsony väros utcai es terei
und das Schloß erhielt nach dem Umbau folgende
Gestalt:
Die wesentlichste Veränderung11) betraf die
Fassade an der Südseite, deren Portal in die Mitte
der Front verlegt wurde. Es gliederte sich in eine
mittlere Toreinfahrt und zwei Seiteneingänge, ober-
Pozsony 1905) S. 390 Römisch als Erbauer des Schlosses
zur Theresianischen Zeit. Doch gibt Ortvay für seine An-
gaben auch keine Quellen an und ist vielfach in seinen
sonstigen Angaben äußerst ungenau und flüchtig. Er scheint
kritiklos den Namen Römisch von Stephanie übernommen
zu haben. Wie mir Stephanie zur Bekräftigung seiner
Behauptung schrieb, hat Ortvay, für dessen Werk „Ge-
schichte der Stadt Preßburg“ er auch mehrere Zeichnungen
und Beschreibungen des Schlosses lieferte, sich mit Ste-
phanies Ansicht über Römisch „identifiziert“. — DaßRömisch,
der nur Maurermeister in Preßburg war, als Erbauer des
Schlosses nicht in Betracht kommen kann, soll später er-
örtert werden.
1!) Wie Vergleiche der angeführten Stiche mit zahl-
reichen älteren Ansichten des Schlosses (darunter einige im
Preßburger Museum) zeigen.
Anton Richard Franz Wiener Baukünstler in Preßburg im Theresianischen Zeitalter
14
Abb. 4 Deckengemälde von P.Troger in der Elisabethinerinnenkirche. Nach einer Photographie im städt.Museum in Preßburg.
Stephanie0) wurde der Bau in den Jahren 1760—1765
durch den Hofbaumeister Römisch9 10) durchgeführt
9) Adolf Stephanie, Das königliche Residenzschloß in
Preßburg von seiner Entstehung bis zu seinem Verfalle.
Preßburg 1897 S. 18, vgl. Joh. Math. Korabinsky, Geo-
graphisch-historisches und Produktenlexikon von Ungarn
etc. Preßburg 1786 S. 372: „1762 hat es dieses vor-
treffliche Ansehen erhalten, dessen neuerer Anbau über
eine Million gekostet haben soll.“ K. G. v. Windisch,
Geographie des Königreiches Ungarn, Preßburg 1780 S. 122:
„1762 u. den folgenden Jahren hat es das itzige vortreff-
liche Ansehen erhalten.“
10) Die Ansicht, daß Römisch der Baumeister sei,
will Stephanie, nach einer briefl. Mitteilung an mich, in
mehreren Quellen (an die er sich aber außer Korabinsky
nicht mehr entsinnen könne) gefunden haben. Die Mitteilung
über Korabinsky ist unrichtig, da dieser weder in seiner
Beschreibung von Preßburg noch in seinem Produkten-
lexikon einen Erbauer des Schlosses nennt. Auch in
sonstigen zeitgenössischen oder nicht viel späteren Quellen
kann man nirgends den Namen Römisch finden. Wohl
nennt Ortvay (Dr. Ortvay Tiv. Pozsony väros utcai es terei
und das Schloß erhielt nach dem Umbau folgende
Gestalt:
Die wesentlichste Veränderung11) betraf die
Fassade an der Südseite, deren Portal in die Mitte
der Front verlegt wurde. Es gliederte sich in eine
mittlere Toreinfahrt und zwei Seiteneingänge, ober-
Pozsony 1905) S. 390 Römisch als Erbauer des Schlosses
zur Theresianischen Zeit. Doch gibt Ortvay für seine An-
gaben auch keine Quellen an und ist vielfach in seinen
sonstigen Angaben äußerst ungenau und flüchtig. Er scheint
kritiklos den Namen Römisch von Stephanie übernommen
zu haben. Wie mir Stephanie zur Bekräftigung seiner
Behauptung schrieb, hat Ortvay, für dessen Werk „Ge-
schichte der Stadt Preßburg“ er auch mehrere Zeichnungen
und Beschreibungen des Schlosses lieferte, sich mit Ste-
phanies Ansicht über Römisch „identifiziert“. — DaßRömisch,
der nur Maurermeister in Preßburg war, als Erbauer des
Schlosses nicht in Betracht kommen kann, soll später er-
örtert werden.
1!) Wie Vergleiche der angeführten Stiche mit zahl-
reichen älteren Ansichten des Schlosses (darunter einige im
Preßburger Museum) zeigen.