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Anton Richard Franz Wiener Baukünstler in Preßburg im Theresianischen Zeitalter
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halb welchen ein auf mächtigen Tragsteinen ruhender
Balkon sich befand. Weiter beschreibt Stephanie den
Bau12): „Endlich standen auch die Anbaue des Schlosses
mit diesem auf allen Seiten innerlich in Verbindung.
Eine wesentliche Erweiterung des Schlosses bestand
in der Erbauung einer Reihe von Annexen, welche dem
des zweiten Stockwerkes des Hauptgebäudes hin-
wegsahen. Die beiden am Mitteltract angegliederten
Seitenbauten hatten (nebst dem Mezzanin) nur ein
Stockwerk und ein gewöhnliches Zeltdach. Jeder dieser
Gebäudeteile hatte seinen eigenen Eingang. Dieses
Gebäude, in seinem Äußern ein einfacher, vornehmer
Abb. 5 Deckengemälde von P. Troger in der Elisabethinerinnenkirche.
Nach einer Photographie im städt. Museum in Preßburg.
Hauptgebäude angegliedert, dasselbe mit Ausnahme
der Hauptfassade von drei Seiten umgaben. Zu diesen
gehörten an der Ostseite das sogenannte Theresianum,
ein dreigliedriger Renaissancebau13), dessen mittlerer,
zwei Stock hoher Tract ein flaches italienisches Dach
deckte, über welches, da der ganze Bau 4 im unter
dem Niveau des Schloßhofes lag, noch die Fenster
n) Stephanie a. a. O. S. 18 — 20.
13) Diese Bezeichnung ist jedesfalls auch unzutreffend.
Bau, war im Innern prachtvoll ausgestattet und ent-
hielt die Räumlichkeiten der Kaiserin-Königin. An
der Nordseite befand sich zunächst ein hohes Garten-
haus (der Wintergarten) mit einem Pultdach, welchem
sich ein gleichfalls hohes, mit den Längsseiten gegen
den Garten hervorspringendes Gebäude — die Winter-
reitschule — anschloß. Ein längst (sic!) der Haupt-
mauer laufender gedeckter Gang verband die drei
letztgenannten Gebäude im Innern. Der Westseite
des Hauptgebäudes, und zwar zwei Stockwerke unter
Anton Richard Franz Wiener Baukünstler in Preßburg im Theresianischen Zeitalter
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halb welchen ein auf mächtigen Tragsteinen ruhender
Balkon sich befand. Weiter beschreibt Stephanie den
Bau12): „Endlich standen auch die Anbaue des Schlosses
mit diesem auf allen Seiten innerlich in Verbindung.
Eine wesentliche Erweiterung des Schlosses bestand
in der Erbauung einer Reihe von Annexen, welche dem
des zweiten Stockwerkes des Hauptgebäudes hin-
wegsahen. Die beiden am Mitteltract angegliederten
Seitenbauten hatten (nebst dem Mezzanin) nur ein
Stockwerk und ein gewöhnliches Zeltdach. Jeder dieser
Gebäudeteile hatte seinen eigenen Eingang. Dieses
Gebäude, in seinem Äußern ein einfacher, vornehmer
Abb. 5 Deckengemälde von P. Troger in der Elisabethinerinnenkirche.
Nach einer Photographie im städt. Museum in Preßburg.
Hauptgebäude angegliedert, dasselbe mit Ausnahme
der Hauptfassade von drei Seiten umgaben. Zu diesen
gehörten an der Ostseite das sogenannte Theresianum,
ein dreigliedriger Renaissancebau13), dessen mittlerer,
zwei Stock hoher Tract ein flaches italienisches Dach
deckte, über welches, da der ganze Bau 4 im unter
dem Niveau des Schloßhofes lag, noch die Fenster
n) Stephanie a. a. O. S. 18 — 20.
13) Diese Bezeichnung ist jedesfalls auch unzutreffend.
Bau, war im Innern prachtvoll ausgestattet und ent-
hielt die Räumlichkeiten der Kaiserin-Königin. An
der Nordseite befand sich zunächst ein hohes Garten-
haus (der Wintergarten) mit einem Pultdach, welchem
sich ein gleichfalls hohes, mit den Längsseiten gegen
den Garten hervorspringendes Gebäude — die Winter-
reitschule — anschloß. Ein längst (sic!) der Haupt-
mauer laufender gedeckter Gang verband die drei
letztgenannten Gebäude im Innern. Der Westseite
des Hauptgebäudes, und zwar zwei Stockwerke unter