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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 23.1902

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I. Theil: Abhandlungen
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Egger, Hermann: Entwürfe Baldassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom: Eine Studie zur Frage über die Echtheit des sienesischen Skizzenbuches
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https://doi.org/10.11588/diglit.5950#0013
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Entwürfe Baldassare Peruzzis für den Einzug Karls V. in Rom.

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Fig. 6. J. B. de Cavaleriis, Urbis Romae aedificiorum illustrium quae supersunt reliquiae, fol. 48 (Ausschnitt).

eine angebliche Zeichnung des Giov. Batt. Falda di Valduggia im k. Kupferstichcabinet in Berlin (n. 448)
dienen; in letzterer (Fig. 1) erblicken wir (zu äusserst links) die Facade der später abgebrochenen Kirche
S. Maria in Transpontina, während sie auf dem Stiche des J. B. de Cavaleriis in ihrer Langseite er-
scheint. Was nun das zweite Project einer Verkleidung der Porta Alessandrina (Fig. 7) anbelangt, so
erklärt sich dasselbe ebenfalls aus dem schmucklosen Aeussern dieses Thores, welches nur mit dem
Wappen Alexanders VI. geziert war, so dass man das Bedürfnis empfinden musste, diesen trotzigen
Bau Antonio da Sangallos d. Ae. festlich zu decorieren. Dass man jedoch sogar daran dachte, durch eine
imposante Portalarchitektur ihn ganz zu verbergen, beweist uns eine Zeichnung des Marten van Heems-
kerck (Fig. 8), für die bisher keine Erklärung gefunden werden konnte. Ad. Michaelis1 hat zwar schon
in seiner Einleitung zu den beiden Skizzenbüchern im k. Kupferstichcabinet in Berlin darauf hinge-
wiesen, dass Heemskercks Aufenthalt in Rom sich bis Frühling 1536 erstreckt haben muss, da die Vor-
bereitungen für den Einzug Karls V. auf mehreren Blättern deutlich ersichtlich sind, so besonders auf
fol. 6 (I) und 9 (I), auf welchen der Bogen des Septimius Severus weiter ausgeräumt und der Thurm
von SS. Sergio e Baccho bis auf einen Stumpf abgetragen erscheint, während Männer beschäftigt sind,
Bäume zu fällen, wohl um die Strasse für den kaiserlichen Einzug zu ebnen; ein auf fol. i3v (II) zur
Hälfte gezeichneter Triumphbogen wird jedoch von ihm nur als »reichgeschmücktes Burgthor« ange-
führt. Im Zusammenhang mit unserem Projecte betrachtet, ist diese Studie aber offenbar nur die Copie
Heemskercks nach einem Entwürfe für die Verkleidung der Porta Alessandrina; die hohe Quader-
böschung und besonders der den Giebel bekrönende Doppeladler überheben uns jeden weiteren Zweifels,
ja die mit unserem Aufriss von fol. 29 und mit den beiden Studien von fol. 22T (des sienesischen Skizzen-

1 Jahrb. d. deutschen archäolog. Inst. 1891, S. l3of.
 
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