Hans Wechtlin. 7
schnittwerke Wechtlins eine große Rolle spielen: die Helldunkeltechnik und die Landschaft. Auf beide
hinzuweisen hatte die Art der bisher herangezogenen Zeichnungen keine Gelegenheit geboten. Bezüglich
des ersten Momentes genügt es festzustellen, daß nichts in der Technik der Albertinazeichnung der in
den Helldunkelschnitten zur Anwendung gebrachten Technik widerspricht, die in ihr geoffenbarte
Meisterschaft in der Manier weißgehöhter schwarzliniger Zeichnung auf farbig grundiertem Papier jedoch
die Vorbedingung der vorzüglichen späteren Helldunkelschnitte bildet. Der gelungene Vergleich der
landschaftlichen Elemente beiderseits wird hingegen als Bestätigung der Richtigkeit der bisher gezogenen
Schlüsse aufgefaßt werden dürfen.
Den allgemeinen Charakter der Landschaft des Albertinablattes, des dünn bestandenen, von erdi-
gen Abhängen durchschnittenen Waldrandes, finden wir B. 2 und 4 wieder. Die schlanken parallelen
Fig. 6. Benedikt erweckt ein totes Kind, Zeichnung.
München, l;gl. Graphische Sammlung.
Fig. 7. Benedikt rettet den Placidus, Zeichnung.
London, British Museum.
Stämme vor einer bis zur Erde reichenden Blätterwand zeigt B. 2 und 9; die Gabelung der Stämme in
vertikal aufstrebende Äste B. 1, 2, 4, 8 usf.; die Blätterkronen, teils kugelige, wie die des Busches in
der Mitte des oberen Randes der Zeichnung, B. 4, 5 etc., oder breit ausladend, von einer Reihe über-
einander gesetzter gezahnter flacher Bogen gebildet (ober dem Kopfe des linken Reiters), B. 8, 9, 10;
Pass. 18. Die knorrig gewundenen Baumstämme kehren B. 8 und Pass. 21 wieder, mit detailliertem
Blätterschmuck B. 7, 8, blattlos B. 4, 5; Pass. 29, 39. Die kantigen Felsstücke beim Kopfe des mittleren
Pferdes entsprechen endlich dem Blocke B. 4 rechts, mit ihren doppelten Randlinien dem Felsen
Pass. 25.
Bei der eingehenden Betrachtung der Landschaft der Wiener Todesreiter tritt dem Beschauer
unwillkürlich das Erinnerungsbild ähnlich prägnant ausgestalteter Landschaften vor Augen, jener,
Thausing, Zahns Jahrbücher II, 215 ff.: Baidung. Rieffei, Sp. 135 ff., und Bock, S. 65 und 162: Grünewald. Die neueste Be-
sprechung erfuhr das Blatt in W. v. Seidlitz' Arbeit «Dürers frühe Zeichnungen» im Jahrbuche der kgl. preußischen Kunst-
sammlungen XXVIII (1907), S. 16. Er schreibt es mit dem Frankfurter Reiter dem Meister der Oxforder «Freuden der Welt»
zu. Der ist aber Dürer.
schnittwerke Wechtlins eine große Rolle spielen: die Helldunkeltechnik und die Landschaft. Auf beide
hinzuweisen hatte die Art der bisher herangezogenen Zeichnungen keine Gelegenheit geboten. Bezüglich
des ersten Momentes genügt es festzustellen, daß nichts in der Technik der Albertinazeichnung der in
den Helldunkelschnitten zur Anwendung gebrachten Technik widerspricht, die in ihr geoffenbarte
Meisterschaft in der Manier weißgehöhter schwarzliniger Zeichnung auf farbig grundiertem Papier jedoch
die Vorbedingung der vorzüglichen späteren Helldunkelschnitte bildet. Der gelungene Vergleich der
landschaftlichen Elemente beiderseits wird hingegen als Bestätigung der Richtigkeit der bisher gezogenen
Schlüsse aufgefaßt werden dürfen.
Den allgemeinen Charakter der Landschaft des Albertinablattes, des dünn bestandenen, von erdi-
gen Abhängen durchschnittenen Waldrandes, finden wir B. 2 und 4 wieder. Die schlanken parallelen
Fig. 6. Benedikt erweckt ein totes Kind, Zeichnung.
München, l;gl. Graphische Sammlung.
Fig. 7. Benedikt rettet den Placidus, Zeichnung.
London, British Museum.
Stämme vor einer bis zur Erde reichenden Blätterwand zeigt B. 2 und 9; die Gabelung der Stämme in
vertikal aufstrebende Äste B. 1, 2, 4, 8 usf.; die Blätterkronen, teils kugelige, wie die des Busches in
der Mitte des oberen Randes der Zeichnung, B. 4, 5 etc., oder breit ausladend, von einer Reihe über-
einander gesetzter gezahnter flacher Bogen gebildet (ober dem Kopfe des linken Reiters), B. 8, 9, 10;
Pass. 18. Die knorrig gewundenen Baumstämme kehren B. 8 und Pass. 21 wieder, mit detailliertem
Blätterschmuck B. 7, 8, blattlos B. 4, 5; Pass. 29, 39. Die kantigen Felsstücke beim Kopfe des mittleren
Pferdes entsprechen endlich dem Blocke B. 4 rechts, mit ihren doppelten Randlinien dem Felsen
Pass. 25.
Bei der eingehenden Betrachtung der Landschaft der Wiener Todesreiter tritt dem Beschauer
unwillkürlich das Erinnerungsbild ähnlich prägnant ausgestalteter Landschaften vor Augen, jener,
Thausing, Zahns Jahrbücher II, 215 ff.: Baidung. Rieffei, Sp. 135 ff., und Bock, S. 65 und 162: Grünewald. Die neueste Be-
sprechung erfuhr das Blatt in W. v. Seidlitz' Arbeit «Dürers frühe Zeichnungen» im Jahrbuche der kgl. preußischen Kunst-
sammlungen XXVIII (1907), S. 16. Er schreibt es mit dem Frankfurter Reiter dem Meister der Oxforder «Freuden der Welt»
zu. Der ist aber Dürer.