Hans Wechtlin.
In einer völlig neuen Rolle kann ich Wechtlin zeigen " d
Der von Weisbach als Beispiel von Imitation des Holzschnittstile T" ^ KupferStecher einführe,
plare erhaltene Stich des Dresdener Kabinettes: Die Bekehruno- P § Vi-l ™hnte' nur in einem Exem-
hatte ihn (III, S. 157, Nr. 110) Dürer zugeschrieben. Vor <Tem Bh tt 1°° WechtIin Passavant
Todesreiter der Albertina erinnert; es könnte nach Ersetzung der HallT o!" ZUnäChSt ^ die drd
als Gegenstück zu der Zeichnung dienen. Die Formen der Pferde decken 5 ^ ^ Gerippe
der Zeichnung. Das Pferd des Türken mit der Lanze ist teilweise in JL 7 mk denen
mit Anlehnung an Dürers Marter der heil. Katharina B. IZ0) gedacht % a 1 StellunS (übrigens
reiters einnimmt. Der Typus des ' terd des mittleren Todes-
Paulus, besonders die Form seines
Bartes, ist etwas ungewöhnlich
bei Wechtlin, findet aber doch
beim zweiten Apostel zur Rechten
Christi auf dem Abendmahle bei
Rodrigues seine Analogie. Voll-
ständig stimmt die Landschaft zu
Wechtlin, die Felsabhänge, die
Kugelbäume, die dürren Äste, die
Blätter des Eichenbäumchens.
Die Burg ist ganz im Stile der
Birgitta 12 oder der auf dem Be-
lisarblatte angebrachten gehalten.
Schon Passavant hatte auf die
Ähnlichkeit des Stiches mit dem
gewalttätigen Alten (B. 92) und
dem großen Postreiter (B. 81,
Fig. 3o) verwiesen. Daß diese
beiden Blätter aus dem Kupfer-
stichwerke Dürers, in dem für sie
schlechterdings kein Platz ist,
hinaus mußten, war seit langem
klar.2 Der Technik nach stimmen die drei Blätter vollständig zueinander Der
besser: der Tod und die Frau, schließt sich auch inhaltlich den Todesbildern Wech ?. ä*Ige Alte'
Phantasie der Tod stets in gewaltsamem Überfalle dem Menschen naht Das M ^ ^
Gewände seines Opfers zerren zu lassen, hatte er schon im Albertinablatte verwenS Tu \S ^
linisch ist weiters die kokett gekleidete Frau des Stiches. Der gewundene St n "
seine dürren Äste finden in der Bekehrung Pauli Entsprechungen. Auch dasT ^Umchens und
wendet sich dort gerade so. Ebenso deutlich trägt der große Postreiter die Ken P."? biegt und
Mache. Das Pferd gleicht mit seinem Schwanenhalse, den Details des Rw» T«6," Wechtlinscher
___ *vopies, der Bildung der Beine
(IS"), 101 (1518) und 162 (1521) findet> §anz da§eSen die Bildung der Nimben D' t
insbesondere in dem Überwiegen der Schraffierung zu verraten, welche die Lichtfläche d "ri • Scheint sich mir
schränkt. Unter den kleinen Schnitten, mit denen-Erhard Schön-seit 1518 den Hortulus " " pierun§ aufs äußerste be-
ciscus (fol.pv. in Peypus' Ausgabe von 1519, Nr. 38 nach Dodgsons Anordnung VSTSah'ündet sich ein ^ran-
landschaftliche Einzelheiten keinen Zweifel daran lassen, daß er in letzter Linie auf e' Th • ^ U"d
Typus des Münchener Franciscus zurückgeht, gleichwohl aber die überarbeitende Hand fÜk azu Wechtlins und zwar vom
schnitte Anregungen zusammenraffle, wo er sie fand, deutlich verrät. " Schons' der für seine Hortulus-
1 Abb. Weisbach, a. a. 0., S. 74.
" Vgl. F. Harck in den Mitteilungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung I d88o} S r«r
a. a. O., S. 61 f. und 161, Grünewa.d zu. Weisbach hatte S. S7 seines Meisters der Bergmannsc'hen Offizin dt cfl ^ ^
reiter diesem zuerkannt. groüen Post-
5*
Fig. 30. Der große Postreiter, Kupferstich. B., Dürer 81.
Wien, k. k. Hof bibliothek.
In einer völlig neuen Rolle kann ich Wechtlin zeigen " d
Der von Weisbach als Beispiel von Imitation des Holzschnittstile T" ^ KupferStecher einführe,
plare erhaltene Stich des Dresdener Kabinettes: Die Bekehruno- P § Vi-l ™hnte' nur in einem Exem-
hatte ihn (III, S. 157, Nr. 110) Dürer zugeschrieben. Vor <Tem Bh tt 1°° WechtIin Passavant
Todesreiter der Albertina erinnert; es könnte nach Ersetzung der HallT o!" ZUnäChSt ^ die drd
als Gegenstück zu der Zeichnung dienen. Die Formen der Pferde decken 5 ^ ^ Gerippe
der Zeichnung. Das Pferd des Türken mit der Lanze ist teilweise in JL 7 mk denen
mit Anlehnung an Dürers Marter der heil. Katharina B. IZ0) gedacht % a 1 StellunS (übrigens
reiters einnimmt. Der Typus des ' terd des mittleren Todes-
Paulus, besonders die Form seines
Bartes, ist etwas ungewöhnlich
bei Wechtlin, findet aber doch
beim zweiten Apostel zur Rechten
Christi auf dem Abendmahle bei
Rodrigues seine Analogie. Voll-
ständig stimmt die Landschaft zu
Wechtlin, die Felsabhänge, die
Kugelbäume, die dürren Äste, die
Blätter des Eichenbäumchens.
Die Burg ist ganz im Stile der
Birgitta 12 oder der auf dem Be-
lisarblatte angebrachten gehalten.
Schon Passavant hatte auf die
Ähnlichkeit des Stiches mit dem
gewalttätigen Alten (B. 92) und
dem großen Postreiter (B. 81,
Fig. 3o) verwiesen. Daß diese
beiden Blätter aus dem Kupfer-
stichwerke Dürers, in dem für sie
schlechterdings kein Platz ist,
hinaus mußten, war seit langem
klar.2 Der Technik nach stimmen die drei Blätter vollständig zueinander Der
besser: der Tod und die Frau, schließt sich auch inhaltlich den Todesbildern Wech ?. ä*Ige Alte'
Phantasie der Tod stets in gewaltsamem Überfalle dem Menschen naht Das M ^ ^
Gewände seines Opfers zerren zu lassen, hatte er schon im Albertinablatte verwenS Tu \S ^
linisch ist weiters die kokett gekleidete Frau des Stiches. Der gewundene St n "
seine dürren Äste finden in der Bekehrung Pauli Entsprechungen. Auch dasT ^Umchens und
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Mache. Das Pferd gleicht mit seinem Schwanenhalse, den Details des Rw» T«6," Wechtlinscher
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landschaftliche Einzelheiten keinen Zweifel daran lassen, daß er in letzter Linie auf e' Th • ^ U"d
Typus des Münchener Franciscus zurückgeht, gleichwohl aber die überarbeitende Hand fÜk azu Wechtlins und zwar vom
schnitte Anregungen zusammenraffle, wo er sie fand, deutlich verrät. " Schons' der für seine Hortulus-
1 Abb. Weisbach, a. a. 0., S. 74.
" Vgl. F. Harck in den Mitteilungen des Instituts für österr. Geschichtsforschung I d88o} S r«r
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reiter diesem zuerkannt. groüen Post-
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Fig. 30. Der große Postreiter, Kupferstich. B., Dürer 81.
Wien, k. k. Hof bibliothek.