Francesco Furini.
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viele heilige Bilder für die Kirchen der Umgebung. Er war sehr eifrig im Berufe, wie versichert wird,
und nur wenn es nötig war, ging er fort, nicht ohne einen geschickten Stellvertreter zurückgelassen
zu haben. Viel tat er für die Armen, denen er die Einkünfte seiner Kirchenrente und seiner Malerei
opferte. Für die Compagnia di Faltona malte er eine Verkündigung,1 für die Francesconi fuori
Borgo San Lorenzo eine Tafel mit S. Giuseppe und S. Bonaventura, eine unbefleckte Em-
pfängnis und den ewigen Vater, für die Compagnia delle Stimate endlich in Castello del Borgo a
San Lorenzo einen S. Francesco mit den Wundmalen. Dazu werden einige Porträte erwähnt.
Florenz meldete sich wieder
mit Aufträgen für seinen geschätz-
ten Maler. Sie hielten ihn auf Mo-
nate von seiner Pflege fern. Schließ-
lich gab Furini dem zarten Drängen
des Don Lorenzo nach und zog an
dessen Hofhaltung in der Villa della
Petraja, um dort für die Hoheit
zwei Bilder zu malen: Die Geburt
der Rahel und die drei Grazien,
beide in lebensgroßen Figuren. Die
Bilder schenkte Don Lorenzo dem
Marchese Ridolfi.2 Für den Gran
Duca Ferdinando entstand, als Gabe
an den Kaiser bestimmt, die Ge-
schichte von Lot und seinen
Töchtern (Taf.V).3 Daneben schuf
Furini Bilder zum Teile geweihten
Inhaltes: für die Casa Lorenzi ein
Sposalizio, für den Marchese del
Monte ein Abrahamsopfer, für den
Marchese Ridolfi eine Geschichte
Lots, für die Casa Nasi eine Sa-
mariterin, für die Casa Buonarotti
eine Maria mit Kind.4 Des wei-
teren zählt Baldinucci die Bilder-
reihe auf, die Furinis vorzüglichster
Gönner von ihm besessen hat. Sie
war in dem längst verschwunde-
nen Palast der Familie am Renaio
in der Nähe von San Nicolö untergebracht. Von der Sammlung fehlt jede Spur. Vermutlich ist sie vor
langer Zeit zerstreut worden; ich gebe sie hier nach Baldinucci wieder:
Ehemalige Sammlung des Marchese Vitelli in Florenz von Werken Francesco Fu-
rinis :
i. Parto di Rachelle.
Fig. 5. David mit Goliaths Haupt.
Florenz, bei Mr. Herbert Hörne.
1 Dieses Bild ist erhalten in der Kirche von Faltona; alle anderen Bilder, die er für das Mugello gemalt hat, sind nicht
mehr vorhanden.
2 Das erste der beiden Bilder war bis vor zwei Jahren im Hause des Marchese Stiozzi Ridolfi. Aus dem Florentiner
Kunsthandel, in den es dann gekommen war, habe ich es für Dr. Bassermann-Jordan in München erworben. Vom zweiten
Bilde gibt es einen Stich in Etruria Pittrice.
1 Heute im Museum des Prado. Das Bild muß früher entstanden sein. Sein Stil weist es in die Zeit vor i633. ^
4 Auch dieses Stück ist verloren. Furini soll auch Fresken im Hause Buonarotti gemacht haben. Ich bin ihnen nicht
nachgegangen, um mich nicht öfter den unerfreulichen Eindrücken der Wandmalereien in diesem Hause aussetzen zu müssen.
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viele heilige Bilder für die Kirchen der Umgebung. Er war sehr eifrig im Berufe, wie versichert wird,
und nur wenn es nötig war, ging er fort, nicht ohne einen geschickten Stellvertreter zurückgelassen
zu haben. Viel tat er für die Armen, denen er die Einkünfte seiner Kirchenrente und seiner Malerei
opferte. Für die Compagnia di Faltona malte er eine Verkündigung,1 für die Francesconi fuori
Borgo San Lorenzo eine Tafel mit S. Giuseppe und S. Bonaventura, eine unbefleckte Em-
pfängnis und den ewigen Vater, für die Compagnia delle Stimate endlich in Castello del Borgo a
San Lorenzo einen S. Francesco mit den Wundmalen. Dazu werden einige Porträte erwähnt.
Florenz meldete sich wieder
mit Aufträgen für seinen geschätz-
ten Maler. Sie hielten ihn auf Mo-
nate von seiner Pflege fern. Schließ-
lich gab Furini dem zarten Drängen
des Don Lorenzo nach und zog an
dessen Hofhaltung in der Villa della
Petraja, um dort für die Hoheit
zwei Bilder zu malen: Die Geburt
der Rahel und die drei Grazien,
beide in lebensgroßen Figuren. Die
Bilder schenkte Don Lorenzo dem
Marchese Ridolfi.2 Für den Gran
Duca Ferdinando entstand, als Gabe
an den Kaiser bestimmt, die Ge-
schichte von Lot und seinen
Töchtern (Taf.V).3 Daneben schuf
Furini Bilder zum Teile geweihten
Inhaltes: für die Casa Lorenzi ein
Sposalizio, für den Marchese del
Monte ein Abrahamsopfer, für den
Marchese Ridolfi eine Geschichte
Lots, für die Casa Nasi eine Sa-
mariterin, für die Casa Buonarotti
eine Maria mit Kind.4 Des wei-
teren zählt Baldinucci die Bilder-
reihe auf, die Furinis vorzüglichster
Gönner von ihm besessen hat. Sie
war in dem längst verschwunde-
nen Palast der Familie am Renaio
in der Nähe von San Nicolö untergebracht. Von der Sammlung fehlt jede Spur. Vermutlich ist sie vor
langer Zeit zerstreut worden; ich gebe sie hier nach Baldinucci wieder:
Ehemalige Sammlung des Marchese Vitelli in Florenz von Werken Francesco Fu-
rinis :
i. Parto di Rachelle.
Fig. 5. David mit Goliaths Haupt.
Florenz, bei Mr. Herbert Hörne.
1 Dieses Bild ist erhalten in der Kirche von Faltona; alle anderen Bilder, die er für das Mugello gemalt hat, sind nicht
mehr vorhanden.
2 Das erste der beiden Bilder war bis vor zwei Jahren im Hause des Marchese Stiozzi Ridolfi. Aus dem Florentiner
Kunsthandel, in den es dann gekommen war, habe ich es für Dr. Bassermann-Jordan in München erworben. Vom zweiten
Bilde gibt es einen Stich in Etruria Pittrice.
1 Heute im Museum des Prado. Das Bild muß früher entstanden sein. Sein Stil weist es in die Zeit vor i633. ^
4 Auch dieses Stück ist verloren. Furini soll auch Fresken im Hause Buonarotti gemacht haben. Ich bin ihnen nicht
nachgegangen, um mich nicht öfter den unerfreulichen Eindrücken der Wandmalereien in diesem Hause aussetzen zu müssen.