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Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]
Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) — 27.1907-1909

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I. Theil: Abhandlungen
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Loga, Valerian von: Antonis Mor als Hofmaler Karls V. und Philipps II.
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https://doi.org/10.11588/diglit.5947#0114
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io6

Valerian von Loga.

weitert,so daß die Figur nicht mehr so gut im Bilde steht. Auch der Gesichtsausdruck ist nicht zum
Vorteil verändert. An Stelle des violetten Purpur, der auf der Madrider Tafel so wunderbar mit dem
Rot des Stuhles zusammenklingt, ist für die Taille der Fürstin brauner Samt gewählt.1

Die Replik inWindsor Castle
ist eine verwässerte Kopie ohne
wirkliches Leben, vielleicht von
Zucchero oder einem ihm nahe-
stehenden englischen Meister. Die-
sem Bilde steht die von J. Massard
gestochene Tafel der Galeries hi-
storiques de Versailles (Nr. 1902)
am nächsten. Eine dritte, die der
Kathedrale von Durnham gehört,
war 1890 auf der Tudor Exhibi-
tion in London zu sehen. Uber
das Bild, das Waagen2 in Castle
Howard sah, konnte ich nichts
erfahren. Rooses 3 spricht von einem
Exemplar im Besitz des Duke of
Bedford und Convay4 erwähnt
andere in Trinity College, Cam-
bridge und in der Society of Anti-
quaries in London. Letzteres ist
aber eine bezeichnete und datierte
(1554) Arbeit von Lucas de Heere.s
Mit der überwältigenden Far-
benpracht des Madrider Originals
kann sich die lebensgroße ganze Fi-
gur Queen Marys in Apsley house,6
von der in St. James Palace eine
Kopie sich befindet, nicht messen.
Das Bild war wahrscheinlich aus
König Karls I. Nachlaß mit den
Berwicks in die Casa Alba gelangt.
Nach dem Tode von Goyas berühm-
ter Freundin führte es Lord Cowley
aus Spanien nach England zurück.
Das schöne Porträt der Sammlung des Earl of Yarbourough, das unter Queen Marys Namen auf
der Royal Academy-Ausstellung im Jahre igo3 bewundert werden konnte,7 stellt, wie wir sehen wer-
den, eine andere Person dar. Die beiden kleinen ganzen Figuren Marys und Eduards in des Herzogs

Fig. II. Lambert Suavius, Der Kardinal Granvella.

1 Eine Abbildung in La Farge und Jaccari, Northworthy paintings in America, New York 1907, Texte von Convay,
Friedlaender und Rooses.

2 Queen Mary in a splendid dress. In the jewellery gold is used. The feathure differ from other portraits of
the queen. The delicacy of the excoulden, in a clear and warm tone, is worthy of Holbein. Half-Length, a. a. O.
III, p. 323.

3 A.a.O., S. 216.

4 A.a.O. S. 214.

5 Justi, Der Fall Cleve: Jahrbuch der königl. preußischen Kunstsammlungen XVI (1895), S. 20.

6 Nr. 40.

7 Nr. 64: Waagen, a. a. 0. II, p. 87, Anm.
 
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