I IO
Valerian von Loga.
Fig. 15. Antonis Mor, Pejeron.
Madrid, Museo del Prado.
Auf dem vorher erwähnten
Kopfe Philipps in Budapest, der als
Gegenstück zu dem Bildnis Marys
gemalt ist, sind die Züge entschie-
den voller und männlicher. Das
Bild in Hamptoncourt1 entspricht
dem Alter des jungen Ehemannes
schon besser; der Bart ist wie auf
späteren Porträten länger gehalten
und wohl auch dichter. Das glän-
zende goldgestickte Hofkleid hat
er mit einem dunkeln, pelzbesetzten
Haus- oder Jagdrock vertauscht.
Ein solches Kostüm trägt Mary auf
ihrem zehn Jahre früher gemalten
Porträt, das wir nur aus Johannes
Corvus' Miniatur in der National
Portrait Gallery2 kennen. Der In-
fant hatte sich sicherlich nur des-
halb in der gleichen Aufmachung
wie seine Gemahlin malen lassen,
damit der Altersunterschied weni-
ger auffiel. Dieses in der Ausführung
schwerlich eigenhändige Werk Mo-
ros oder dessen Original hat Karl I.
besessen, denn es paßt darauf die
alte Beschreibung.
In Lord Dillons Landsitz
Ditchley Park sah Waagen neben
einem ausgezeichneten Bildnis, des-
sen falsche Benennung: Sir Fran-
cis Drake durch die echte Jahres-
zahl 1568 widerlegt wird, — es
stellt in Wirklichkeit Sir Henry
Lee dar — ein Porträt Philipps II.
von seinem Hofmaler.3 Derselbe
gewissenhafte Forscher notierte in
Mr. Andrew Fountaines Samm-
lung in Narford, wo er auch die
Kinderbildnisse Eduards VI. und
Elisabeths bewunderte, die ganze
Figur des Gemahls der Königin
in Lebensgröße.4
Außer den Herrschern selbst
porträtierte der Hofmaler die glän-
zendsten Persönlichkeiten ihrer
1 Nr. 633. — Eine Wiederholung dieses Bildes in der Galleria Corsini zu Rom geht unter Tizians Namen.
2 Nr. 428. 3 Waagen, a. a. O. III, p. 134.
* Waagen, a. a. O. III, p. 42g.
Valerian von Loga.
Fig. 15. Antonis Mor, Pejeron.
Madrid, Museo del Prado.
Auf dem vorher erwähnten
Kopfe Philipps in Budapest, der als
Gegenstück zu dem Bildnis Marys
gemalt ist, sind die Züge entschie-
den voller und männlicher. Das
Bild in Hamptoncourt1 entspricht
dem Alter des jungen Ehemannes
schon besser; der Bart ist wie auf
späteren Porträten länger gehalten
und wohl auch dichter. Das glän-
zende goldgestickte Hofkleid hat
er mit einem dunkeln, pelzbesetzten
Haus- oder Jagdrock vertauscht.
Ein solches Kostüm trägt Mary auf
ihrem zehn Jahre früher gemalten
Porträt, das wir nur aus Johannes
Corvus' Miniatur in der National
Portrait Gallery2 kennen. Der In-
fant hatte sich sicherlich nur des-
halb in der gleichen Aufmachung
wie seine Gemahlin malen lassen,
damit der Altersunterschied weni-
ger auffiel. Dieses in der Ausführung
schwerlich eigenhändige Werk Mo-
ros oder dessen Original hat Karl I.
besessen, denn es paßt darauf die
alte Beschreibung.
In Lord Dillons Landsitz
Ditchley Park sah Waagen neben
einem ausgezeichneten Bildnis, des-
sen falsche Benennung: Sir Fran-
cis Drake durch die echte Jahres-
zahl 1568 widerlegt wird, — es
stellt in Wirklichkeit Sir Henry
Lee dar — ein Porträt Philipps II.
von seinem Hofmaler.3 Derselbe
gewissenhafte Forscher notierte in
Mr. Andrew Fountaines Samm-
lung in Narford, wo er auch die
Kinderbildnisse Eduards VI. und
Elisabeths bewunderte, die ganze
Figur des Gemahls der Königin
in Lebensgröße.4
Außer den Herrschern selbst
porträtierte der Hofmaler die glän-
zendsten Persönlichkeiten ihrer
1 Nr. 633. — Eine Wiederholung dieses Bildes in der Galleria Corsini zu Rom geht unter Tizians Namen.
2 Nr. 428. 3 Waagen, a. a. O. III, p. 134.
* Waagen, a. a. O. III, p. 42g.