Kunsthistorische Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses <Wien> [Hrsg.]: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses (ab 1919 Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen in Wien) (27.1907-1909)

Antonis Mor als Hofmaler Karls V. und Philipps II.

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flockige Malweise verdrängt.1 Die Bildnisse des Hubert Goltzius^ und das Gallussche Ehepaar3 sowie
die alte Dame im Wiener Hofmuseum (Fig. ai)4 geben davon ein glänzendes Zeugnis. Seine schöpfe-
rische Kraft aber ist mit den Jahren nicht erschlafft.

« «Er verstand es wunderbar, die Augen durch seine Farben zu täuschen, indem er in jeder Beziehuns der Natur
nahe kam, daß es erstaunlich war»: Karel van Mander, a. a. O., p. 243. 0

. Murfe de Bruxelles, Nr 354, datiert 1576. - Karel van Mander, a.a.O., p. 36S: «Goltzius hatte Antonio Moro
eines seiner Medaillenbucher, sehr schon gebunden, geschenkt und dieser sagte ihm, er wolle ihm nur mit seiner Kunst
vergelten, ließ ihn ein-, zweimal zum Sitzen kommen, da er ihn porträtieren wolle, ließ ihn aber nach einem guten Imbiß
wieder nach Hause gehen, bis er endlich beim drittenmal binnen einer Stunde oder wenigstens ganz kurzer Zeit ein Porträt
von ihm machte, das wunderbar in der Faktur und sehr ähnlich war. Denn inzwischen hatte er sich die wirklichen Züee
von Goltzius eingeprägt. Nach diesem Bildnis ist das Porträt gestochen und gedruckt, das sich in einem seiner Bücher be
findet.» Die Radierung von Cornelis Cort trägt auf ovaler Umrahmung dieselbe Inschrift wie das Brüssler Original ohne
das Datum. ö

3 Kassel, k. Gemäldegalerie, Nr. 34, 35, datiert 1569.

4 Wien, kais. Galerie, Nr. io32, datiert 1575.

Fig. 22. Antonis Mor, Porträt des Jan Scorel.
Im Besitz der Society of antiquaries zu London.

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